Wahlrecht ab 16 Jahre?

5 Antworten

Vorab: Deine Frage ist nicht ausreichend beschrieben. Auf welcher Ebene? Kommunal, Land, Bund?

Vorab: https://www.gutefrage.net/search?query=wahlrecht%20ab%2016

Dann: http://jugendgemeinderat.de/ das ist natürlich abhängig vom Bundesland

Und Deiner Eingangserläuterung muss ich - leider - massiv widersprechen: Die Jugendlichen haben aus meiner praktischen Erfahrung noch keinen Überblick, kein gesteigertes Interesse, keine Lust auf Verantwortung und Aufgabe eines Teils der Freizeit und verstehen mitnichten die Zusammenhänge. Aber das gilt natürlich NICHT pauschal !!! Viele Jugendliche glauben das aber von sich (mit dem Durchblick), ist aber nicht so. 😉

Wir haben bei uns im Ort letztes Jahr zur Kommunalwahl ALLE 250 Jungwähler persönlich angeschrieben und um Vorschläge, Kritik und Fragen gebeten. Dazu gab es die Möglichkeit der Rückmeldung per Treffen, Mail, Facebook, usw. Wir haben auch das Thema Jugendgemeinderat angeregt (Link 2 oben), den es bei uns in BW gibt, sogar mit Mitteln aus der Gemeinde => "ihr könnt auch selber einen Baum pflanzen anstelle nur bei FFF mitzulaufen", hier habt ihr Geld. Die einzige Rückantwort war bei mir 2 Straßen weiter, was wir für einen 18-jährigen gegen den Dreck auf der Straße durch eine Nachbarbaustelle tun können.

Wenn man sich dann ein wenig auf TikTok, FB oder Ähnlichem tummelt, dann wird einem klar, dass genau die Zusammenhänge noch nicht verstanden/überblickt werden. Einzelthemen wie Klima und regenerative Energien werden propagiert, aber wie eine Gleichstromüberlandleitung von den OffShore-Kraftwerken Norddeutschlands in den Süden verlegt werden kann (politisch, organisatorisch), wird gar nicht erst erkannt/debattiert - darum geht es aber auch. Da sind - und das meine ich ganz sachlich - manche Grünen-Vertreter auf "Dummenfang" (und das nur aus Unkenntnis, nicht weil Jugendliche dumm oder uninteressiert wären).

Es gäbe noch viele Beispiele.

Dennoch bin ich auf lokaler Ebene (!!!) für die Einbeziehung der Jugendlichen - je früher man sich mit den Themen beschäftigt, um so eher kann man dann ab 18 auch die "große Bühne" richtig einschätzen und vor allem die Unterschiede auf/bei den jeweiligen Instanzen (Kommune, Kreis, Region, Land, Bund, EU).

Zur Einschätzung meines Kommentars: ich bin mit 2 jungen "Kollegen" bei uns - im Dorf (!) - seit ca. 1,5 Jahr der Social-Media- und Mitgliederbeauftragte einer Partei.

Woher ich das weiß:Hobby

Wahlrecht ab 16 Jahren wäre ein klares Zeichen gegen Politikverdrossenheit! In Österreich beispielsweise gibt es viele Jugendliche, die wählen gehen, soweit ich weiß.

Ich kenne leider keine Argumente welche für ein allgemeines Wahlrecht bereits für 16-Jährige sprechen würde.

Ich kenne aber ein massives Argument dagegen: 

16-Jährige sind in überwiegender Anzahl noch gar nicht reif um an einer Wahl teilzunehmen. An Politik sind sie im allgemeinen desinteressiert und lassen sich viel zu leicht von oberflächlichen Versprechen verantwortungsloser Politiker manipulieren. z. B.: Die Grünen suchen ihre Befürworter vorwiegend bei den jungen, welche gleich ihnen auch nur Theoretiker sind und die praktischen Folgen ihrer Ideen nicht übersehen können. 

Das Wahlrecht zu besitzen impliziert die Fähigkeit. komplexe weitestgehend überblicken zu können.

Natürlich ist es fast unmöglich, das allein am Alter festzumachen.

Aber irgendwo muss die Grenze liegen.

Ich persönlich habe die Beobachtung gemacht, dass insbesondere die jüngere Generation gerne jenen politischen versprechend anhängt, die viele Wohltaten ankündigt zu verteilen.

Die Frage, woraus bzw. wie diese Wohltaten gegenfinanziert werden, tritt dabei oft in den Hintergrund.

Günter

Contra:

-Unreife

-Jugendliche überblicken vor allem nicht die wirtschaftlichen Auswirkungen

-Pubertiere können fast täglich ihre Meinung ändern

-Sie könnten nicht mit der nötigen Ernsthaftigkeit an dieses Thema gehen

Pro:

Deine Argumente sind hier schon sehr gut, weiteres fällt mir spontan auch nicht ein ;)