Wären das für euch Gründe, den Betrieb zu wechseln?
Guten Morgen!
Vorab: Ich bin erst seit wenigen Jahren im Berufsleben und dementsprechend noch nicht allzu lang im jetzigen Betrieb.
Mir missfallen immer mehr und mehr Sachen, aber ich weiß nicht, ob ich mich vielleicht anstelle, oder ob ich vielleicht doch lieber wechseln sollte.
Deswegen würde ich mich sehr freuen, wenn Unbeteiligte darüber schauen könnten und mir eine Einschätzung geben könnten.
Die Aspekte:
-> Es gibt eine Urlaubssperre für einen gewissen Zeitraum im Jahr, aber erstaunlicherweise scheint diese nicht für jeden zu gelten, so dass immer wieder Kollegen dort mehrere Wochen am Stück frei nehmen
-> Aufgrund von Verspätungen oder von grundlosen Nichterscheinen von Kollegen bleibt mehr Arbeit an mir hängen
-> Mir werden immer mehr und mehr Aufgaben aufgedrückt, die nicht meiner Stellenbeschreibung entsprechen und für die dann die entsprechende Einarbeitung fehlt
-> Kollegen fühlen sich trotz weitaus mehr Berufserfahrung selten in der Position, mir helfen zu können
-> wichtige Änderungen für den Betriebsablauf werden nur häppchenweise oder gar nicht kommuniziert
-> konstruktive Kritik fehlt gänzlich und wird eher mit anderen, als mit der betreffenden Person kommuniziert
-> ständiger Zeitdruck und hohe Arbeitsbelastung
-> Drohungen & respektlose Kommentare von Klienten mir gegenüber werden weggelächelt oder ignoriert
-> länger Urlaub am Stück zu nehmen scheint bei mir ein großes Problem zu sein, während andere Kollegen dahingehend überhaupt keinen Stress mit der Chefetage haben
-> ich soll oft früher kommen, länger bleiben oder zusätzlich kommen, die Überstunden werden dann aber nur in kleinen Häppchen nach langer Zeit wieder abgebaut
-> trotz Urlauben, Wochenenden oder Feierabenden werde ich direkt kontaktiert
-> bin ich mal krank wird sehr abwertend darüber gesprochen
Es gibt sicher noch mehr, aber das sind die Sachen, die mir gerade einfallen.
Liebe Grüße,
6 Antworten
Natürlich kannst du wechseln. Ich befürchte nur, dass es dir in jedem anderen Unternehmen ganz ähnlich ergehen wird, solange du nicht den Mut hast, einfach mal "Nein" zu sagen oder nachzufragen.
Es ist z.B. nicht unüblich, dass die Schulferen urlaubstechnisch für Kinderlose tabu sind oder Menschen, die weder Kinder noch pflegebedürftige Angehörige zu versorgen haben, zuerst gefragt werden, ob sie einspringen können.
Und wenn jemand immer erreichbar ist und zu allem "Okay" sagt, gehen Vorgesetzte gerne davon aus, dass es dieser Person weniger ausmacht als anderen, die entweder gar nicht rangehen oder ewig diskutieren, bevor sie auch nur eine halbe Stunde früher kommen.
Ich habe noch nie erlebt, dass man positiv übereine Krankmeldung spricht - weil es IMMER bedeutet, dass andere mehr tun müssen.
Da du einen Wechsel sowieso schon anstrebst, warum nicht vorher mal testen, was du mit einer Verhaltensänderung deinerseits erreichen kannst?
"Okay Chef, ich mache A, wenn ich dafür B kriege."
"Ich dachte, dass in KW X Urlaubssperre herrscht und höre jetzt, dass Kollege Y da frei hat. Habe ich da was falsch verstanden oder gibt es unterschiedliche Sperrzeiten für verschiedene Gruppen?"
Oder einfach mal "Nein" sagen oder das Handy bimmeln lassen. Kostet Überwindung ist aber ein klares Signal.
In früheren Betrieben hatte ich da eher Glück.
Meine Missstände habe ich tatsächlich auch mal ganz offen angesprochen und wirklich konstruktive Verbesserungsvorschläge gemacht.
Ende vom Lied-> Es wurden Gerüchte gestreut, ich würde demnächst in den Krankenstand gehen und/oder kündigen.
Das mit den Schulferien kenne ich. Bei uns gibt es aber mehrere Wochen, die für alle tabu sein sollten, dennoch nehmen dann erstaunlicherweise immer die gleichen Kollegen genau da Urlaub.
Tatsächlich fällt es mir sehr schwer, Anfragen, die explizit an mich gerichtet werden zu ignorieren.
Toll muss man eine Krankmeldung auch nicht finden, demjenigen aber zu wünschen, dass es ihm richtig dreckig geht finde ich schon daneben.
Ich versuche es mal, was habe ich schon zu verlieren?
-> trotz Urlauben, Wochenenden oder Feierabenden werde ich direkt kontaktiert
also das kannst du im Handumdrehen abstellen, dazu brauchst du nicht mal die Kooperation des Arbeitgebers bzw Kollegen: du bist in der Freizeit einfach nicht erreichbar. Punkt.
und zum Rest: den VG um ein MA-Gespräch bitten und da deine Punkte vortragen.
geht man darauf ein: gut.
wenn nicht: auch andre Mütter haben schöne Töchter - andren Job suchen.
Ich würde mich nach etwas anderem umschauen
Danke dir.
Hey Hallo!
Ja, das Elend was du beschreibst ist leider Alltag in vielen Firmen in Deutschland - gerade bei kleineren Betrieben durchaus "normal".
Ich lese aber aus deinem Punkten das sie dich wohl aktiv diskriminieren und auch nicht wertschätzen.
Das lässt mich den Rat geben: Such dir etwas anderes, ehrlich!
Klingt nicht nach einer Firma wo man gerne arbeitet. Klingt ja auch recht viel Frust durch bei dir, was ich verstehe und nachvollziehen kann.
Also ab zur Stellenbörse und neuen Job suchen - Denke Auswahl hast genug.
Viel Erfolg, Grüße
Ja, ich werde mich dransetzen. So extrem hatte ich es echt noch nie.
Ich wäre weg an deiner Stelle.
Personal wird überall gesucht, die sind auf dich angewiesen, nicht du auf sie
Du stellst dich definitiv nicht einfach nur an. Mit Respekt behandelt werden is the bare minimum.
Danke dir! Es tut echt gut, zu lesen, dass ich mich nicht anstelle.