VPN - Internetprovider, kann er sehen welche Seiten ich aufrufe?

6 Antworten

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Ja, natürlich. Das, was Du vor Deinem Internetprovider verbirgst, präsentierst Du dem VPN-Dienst auf dem Silbertablett.

Wenn ja, kann man die Aufrufe irgendwie verschleiern?

Durch die Verwendung von Tor zum Beispiel. Und dann ohne VPN.

Silicium58  07.12.2021, 22:09

Bei Tor sehe ich das Problem, dass etwa 11% des Netzwerks von einem einzigen Akteur betrieben wird, der nach Geheimdienst geradezu stinkt. Da geht es um tausende potenziell schädliche Server in Eingangs-, Mittel- und Ausgangspositionen mit dem Zweck, Nutzer zu deanonymisieren.

Mir persönlich tut das leid, aber in Tor liegt wohl nicht die Zukunft.

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franzhartwig  07.12.2021, 22:15
@Silicium58

Dieser "Akteur" kann aber nicht alle Nutzer deanonymisieren, er muss das schon sehr gezielt für einzelne Datenströme machen. Der nächste Punkt ist, dass diese Deanonymisierung auch nicht auf die Person zurückzuführen ist. Man kann lediglich Datenströme am Ein- und Ausgang einem Nutzer zuordnen. Wer dieser Nutzer ist, ist zunächst nicht bekannt. Dazu ist die Hilfe der hiesigen Behörden und des Providers nötig - alles in einem Zeitrahmen von sieben Tagen.

Ja, es ist unschön, dass das Tor-Netz "unterwandert" ist. Deshalb betreibe ich selbst einen Tor-Knoten und eine Tor Bridge, um ein Teil der Masse zu sein. Trotzdem bietet das Tor-Netz noch ein hohes Maß an Anonymität.

Ich nutze meine Tor Bridge selbst und kann daher sicher sein, dass mein Eingangsknoten nicht unterwandert ist.

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Silicium58  07.12.2021, 22:23
@franzhartwig
Dieser "Akteur" kann aber nicht alle Nutzer deanonymisieren, er muss das schon sehr gezielt für einzelne Datenströme machen

Genau das ist m.E. das Problem. Für alle Nutzer interessieren sich Interessensgruppen nicht.

Dazu ist die Hilfe der hiesigen Behörden und des Providers nötig - alles in einem Zeitrahmen von sieben Tagen

Ja, und das ist eine hohe Hürde für fast jeden. Für einen kompetent arbeitenden Geheimdienst nicht.

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Silicium58  07.12.2021, 22:30
@franzhartwig

Du verstehst mehr von der Sache als ich. Klär mich bitte auf, wenn ich mich irre.

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franzhartwig  07.12.2021, 23:13
@Silicium58

Für den Geheimdienst gelten dieselben Regeln für den Datenzugriff beim Provider wie für andere Ermittlungsbehörden auch.

Genau das ist m.E. das Problem. Für alle Nutzer interessieren sich Interessensgruppen nicht.

Ja, natürlich, wenn Du im Fokus der Geheimdienste stehst, hast Du ein Problem. Dann ist es egal, ob Du einen VPN-Dienst oder Tor benutzt. Die Wahrscheinlichkeit im Fokus der Geheimdienste zu stehen ist aber recht gering.

Man muss aber auch sagen, dass durch solche Deanonymisierungstechniken noch niemand einer kriminellen Handlung überführt wurde. Im Tor-Netz agierende Kriminelle wurden bisher immer aufgrund eigener Fehler überführt.

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keinnameunter 
Fragesteller
 07.12.2021, 22:49

irgendwie gibt es hier widersprüche. Tor bridge und die anderen fachbegriffe, damit kenne ich mich nicht aus und ist mir auch zu kompliziert^^. vpn ist echt einfach. du sagst '' Ja, natürlich. Das, was Du vor Deinem Internetprovider verbirgst, präsentierst Du dem VPN-Dienst auf dem Silbertablett.'' für mich hört sich das an, als kann mein provider eben nicht sehen welche seiten man aufruft? was denn jetzt? ich nutze das neue ''Mullvad VPN'', ein nerdfreund meinte zu mir, die großen bekannten vpn können auch unterwandert sein, deswegen liebe neuartige benutzen

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franzhartwig  07.12.2021, 23:08
@keinnameunter

Das, was Du vor Deinem Internetprovider verbirgst, präsentierst Du dem VPN-Dienst auf dem Silbertablett.'' für mich hört sich das an, als kann mein provider eben nicht sehen welche seiten man aufruft?

Wenn Du einen VPN-Dienst nutzt, sieht Dein Provider nur den verschlüsselten Datenverkehr zum VPN-Server. Der Provider kann sehen, dass Du einen VPN-Dienst nutzt.

Der VPN-Dienst kann sehen, mit welch Diensten Du kommunizierst, also welche Server Du aufrufst. Ohne VPN kann das der Provider sehen.

Ich nutze das neue ''Mullvad VPN'', ein nerdfreund meinte zu mir, die großen bekannten vpn können auch unterwandert sein, deswegen liebe neuartige benutzen

Ja, ja, der Nerdfreund. Der hat wohl zu lange im dunklen Keller gesessen und anno 2009 nicht bemerkt, wie Mullvad das Licht der Welt erblickt hat. 2017, also nunmehr vor vier Jahren, ist Mullvad von OpenVPN zu Wireguard als Technologie gewechselt. So viel zum Thema "neuartig". Abgesehen davon ist es völlig wurst, welche Technologie ein Dienst nutzt. Wenn der Dienst unterwandert ist, ist er unterwandert. Der Unterwanderer sieht alles.

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Wenn es Ihn interessieren würde könnte er das.

Aber du bist zu unwichtig als das sich das irgendjemand ansehen würde.

VPN-Dienst wird die Seite nicht sehen, wenn VPN-Dienste biete No-Log funktionen.

Nein das kann der nicht sehen. Jedenfalls kein vernünftiger VPN Anbieter kann sehen, welche Seiten du aufrufst.

keinnameunter 
Fragesteller
 27.12.2021, 06:13

ich meine ob mein Internetprovider das sehen kann.

Aber der VPN-Anbieter, der kann besuchte Seiten auch nicht einsehen oder was?

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Nutpen  27.12.2021, 06:19
@keinnameunter

Mhh ich glaube das können die. Aber ist uninteressant, da die Webseiten die du dann aufrufst deine wahre Ip nicht sehen können.
Aber ich frage da mal ein paar Leute um sicher zu gehen, dass ich dir keinen Unsinn ans bei Laber. :)

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TabrisTheMAP  27.12.2021, 16:00
@keinnameunter

Der Internetprovider sieht nur, mit welchem VPN-Server du verbunden bist. Der VPN-Anbieter sieht natürlich welche Internetseite du besuchst, du benutzt ja seine Server und seine IP-Adresse. Der Host der Webseite sieht dann jedoch nur die IP-Adresse des VPN-Servers, deine eigene sieht nur der VPN-Server.

Man muss also dem VPN-Anbieter vertrauen, dass er keine Daten speichert und weitergibt.

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Nutpen  27.12.2021, 16:24
@TabrisTheMAP

Ja wenn der NordVPN heist und die Daten speichert. Ein Vernünftiger VPN Anbieter speichert keine Daten und somit auch keine Verbindungsdaten.

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keinnameunter 
Fragesteller
 27.12.2021, 20:14
@Nutpen

ich habe ''Mullvad VPN''. ein kumpel meinte, die sind neu und neue vpn's sind tendenziell weniger korruptions oder überwahungsgefährlich, weil beliebte vpn von polizisten aufgekauft werden oder so oder geheimdienste mit großen vpn teilweise zusammenarbeiten und man als nutzer am ende nicht weis welchem vpn man trauen darf und welchen nicht. und er riet mir zu Mullvad VPN, weil die eben neu, frisch und unschuldig sind. aber man weis nie. aber die tendenz gibt es, hat er gemeint

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Nutpen  28.12.2021, 22:03
@keinnameunter

Also der Internetprovider sieht tatsächlich nicht die Webseiten, die du mit dem VPN besuchst.

Wenn der VPN Anbieter deine Daten nicht speichert, kann das dann auch nicht der VPN Anbieter. Außerdem kommt es auch darauf an, ob der VPN Anbieter bei Anfrage Kundendaten rausrückt.

Da muss man eben aufpassen welchen VPN Anbieter man nimmt. Von Mullvad habe ich noch nichts gehört.

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Wenn man über einen VPN oder auch Virtueller-Privater-Tunnel genannt verbunden ist kann der Internetanbieter nicht sehen mit welchen Seiten du verbunden bist, der Internetanbieter sieht nur, dass du über einen VPN verbunden bist aber mehr nicht, da die ganzen Seiten über den VPN Server geöffnet werden. Um die Internetseiten zu finden/sehen müsste der Anbieter bei deinem VPN Anbieter anfragen. Das Darkweb funktioniert ja auch so ähnlich, nur dass es da vereinfacht gesagt von VPN Server zum anderen VPN Server geht, sodass kein Server beides weiß, was das Ziel ist und wer den Auftrag gegeben hat. Die Polizei müsste jeden Server zurückverfolgen bis sie den Ursprünglichen Server haben, welcher deine IP kennt, jedoch ist das nicht so einfach, da die Server in der Regel in verschiedenen Ländern mit verschiedenen Gesetzgebungen sind.

Ich hoffe ich konnte dir etwas weiterhelfen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Silicium58  07.12.2021, 22:16

Aus meiner Sicht stimmt alles, was du sagst.

Betreiben allerdings Staaten, Behörden oder Geheimdienste selbst VPN-Server über eine Strohfirma, kann das System ausgehebelt werden.

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