Vorausahnung und Wünsche ähnlich wie die heutige Zeit bezüglich LGBTQIA als Kind?
Als Kind im Grundschulalter habe ich mir vorgestellt u teils auch gewünscht, dass die Menschheit weniger hetero u cis wird, obwohl ich da nichts darüber wusste. Zu meiner Kindheit wurde fast nie über das Thema geredet, mit mir bzw Kindern schon gar nicht, es wurde fast nie gefeiert, wenn jemand sich outete. Zudem war ich da noch so jung, dass ich gar nicht richtig wusste, was sexuelle Orientierung u Identität bedeutet. Internet gabs damals nicht. Es hat mich auch nicht interessiert. Trotzdem habe ich mir sowas vorgestellt.
Habe gedacht, dass das, was wir in der Schule über Sexualität gelehrt bekommen haben, nicht unbedingt der Realität entspricht, also dass die meisten Menschen in Wirklichkeit nicht hetero seien, sondern nur so tun, weil ihnen gesagt wird, dass dies das normale sei u sie deshalb nicht anecken wollen. Als ich in die Pubertät kam, habe ich mich gewundert, dass die anderen tatsächlich hetero u cis zu sein schienen u war dementsprechend enttäuscht von ihnen. Ich dachte mir "Wie normativ sind die eigentlich, dass sie dieses Spiel mitspielen? Können sie nicht einfach eine andere Orientierung haben? Und wieso wollen Mädels freiwillig mit Jungs schlafen? Warum verhalten sie sich so geschlechtstypisch? Warum müssen die überhaupt in die Pubertät kommen"?
Hinzu kommt, dass ich geschlechtstypisches Verhalten bzw äußerliches Zurechtmachen abstoßend fand u von Jungs anderes erwartet hatte
Wie ist das möglich?
Ich hätte mit 13,14 auch diese hardcore-Feministen- (bzw das, was unter dem Deckmantel des Feminismus abläuft) Demos gut gefunden
2 Antworten
Wir beziehen oft unsere eigenen Erfahrungen und Meinung auf andere - vor allem als Kind
z.B. ich hab jetzt Hunger, also müssen jetzt alle essen, d.h. das Gefühl Hunger wird auf andere übertragen. Ich hab Angst vor Clowns, also müssen wohl alle anderen auch Angst davor haben
Ich denke da fehlt die Möglichkeit sich und andere differenziert wahrzunehmen und Situationen nuanciert zu betrachten
Wenn du selbst mit Geschlechterrollen nichts anfangen kannst und queer bist, ist es irgendwo nur logisch, dass du diese inneren Gefühle als Kind auch auf andere Menschen übertragen hast - eben bevor du herausgefunden hast, wie queerfeindlich und cis-hetero die Welt ist
Mir gehts da übrigens ähnlich, ich dachte als Kind auch, dass alle Menschen ´in Wirklichkeit´ agender und pansexuell sein müssten, immerhin ist Geschlecht nur ein komisches und sinnloses Konzept - aber es stellte sich heraus, dass nur ich so denke und nicht alle
Genau das bringt die Gesellschaft dir ja auch bei und wenn du nicht zufällig als Kind queere Menschen um dich hattest, ist es schwierig sich solch eine Zukunft auszumalen
Weil der Großteil der Menschheit trotzdem hetero-cis ist? Queere Menschen sind immer noch eine Minderheit in der Gesellschaft und sogar bei einem theoretischen 100%en Outing bezweifle ich, dass LGBTQ die Heteros überholen wird. Die Zahlen sagen einfach was anderes:
Aber wieso dachte ich als Kind, dass die Menschheit in Wirklichkeit nicht hetero ist?
Das ergibt zwar Sinn, jedoch dachte ich als Kind cis hetero zu sein bzw werden