Verwildeter Garten am Hang - euer Vorgehen und eure Tipps?

priesterlein  13.07.2025, 19:59

Hat dieses Gelände eine bekannte Größe?

pablone86 
Beitragsersteller
 13.07.2025, 20:02

700 qm... beginnt mit einer kleinen Ebene und wird dann abschüssig

Flitzpiepje  13.07.2025, 20:04

Was ist denn am Ende des Gartens? Wenn ihr alles rodet, entsteht ja eine kleine Flutwelle, wenn es stark regnet.

pablone86 
Beitragsersteller
 13.07.2025, 20:07

ein Waldstück, welches sich auch weiter runter zieht

7 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Erstmal die Rechtslage klären: Für welche Nutzung ist die Fläche eingetragen? Ist der Zaun legal? Ist die Hütte legal? Darf man bei Bedarf terrassieren und eine oder mehrere Trockenmauern anlegen? Davon hängt nicht nur ab, ob das Grundstück für Deine Zwecke geeignet ist, sondern auch der Quadratmeterpreis kann sehr unterschiedlich sein.

Wegen der langfristigen Pflegbarkeit ist auch wichtig was mit den Nachbargrundstücken ist. Falls von allen Seiten der Brombeertsunami aufs Grundstück drängt, wirst Du damit ständig Arbeit haben.

Für die Kaufentscheidung ist außerdem wichtig, ob die Hangneigung noch rasenmähertauglich ist. Du willst vermutlich nicht ständig mit dem Freischneider im Hang stehen, weil der Rasenmäher es nicht schafft. Und Du wirst irgendwann alt und weniger fit.

Die Zugänglichkeit ist auch wichtig. Kannst Du das Grundstück ganzjährig mit Deinem Fahrzeug erreichen? Kannst Du dort parken?

Wenn Du das Grundstück nimmst, musst Du als nächsten Schritt die Brombeeren und die Wiese mähen. Mit offenen Augen und ggf. Erkundungs- und Denkpausen, um nicht aus versehen Pflanzen zu zerstören die Du lieber behalten hättest. Dafür eignet sich ein Freischneider. Mulchmesser für die Brombeeren, normaler Stern für Bereiche mit wenig Brombeeren. Am Zaun zu zugewachsenen Nachbargrundstücken erstmal mit der Heckenschere senkrecht hoch schneiden um Platz zu machen und das Problem auf nächstes Jahr zu verschieben. Astschere und Säge bereithalten, um Äste abschneiden zu können die beim Mähen sehr stark im Weg und nicht erhaltenswert sind. Das Mähgut solltest Du abrechen und abtransportieren. Von da an musst Du regelmäßig mähen und die Wiese niedrig halten, möglichst mit einem Rasenmäher zwischen 60 und 80mm hoch. So verhinderst Du, dass die Brombeeren das Grundstück sofort wieder zuwachsen. Die dickeren Wurzelstöcke der Brombeeren solltest Du als erstes ausgraben und sicher entsorgen, die treiben sonst sonst ewig immer wieder aus. Danach etappenweise weiter die Brombeeren ausgraben, die trotz regelmäßigem Mähen wieder austreiben. Das Schnittgut vom Neuaustrieb musst Du nicht abtransportieren. Frische, weiche Brombeertriebe sind gut kompostierbar.

Damit bist Du ausgelastet bis im Herbst das Laub fällt. Die Zeit nutzt Du, um Dir Gedanken um die vorhandenen Gehölze, gewünschte Neupflanzungen und möglicherweise sinnvolle Baumaßnahmen zu machen. Denke langfristig, mache Dir einen Plan wie Du das Grundstück entwickeln willst.

Sobald das Laub unten und ein letztes Mal gemäht ist, kommt die Gehölzpflege. Strecke diese Arbeit am besten über mehrere Jahre um nicht den Eindruck von Kahlschlag zu erzeugen. Die optische Veränderung durch die wiederhergestellte Wiese ist schon groß genug und da draußen laufen viele Mimimis rum die glauben was zu wissen. Im ersten Winter nur Totholz entfernen, behutsam verjüngen und groben Unfug rausschneiden, wo es nötig und sinnvoll ist ein ausreichendes Lichtraumprofil schneiden um bequem mähen zu können und vielleicht ein einzelnes Gehölz fällen oder auf Stock setzen wenn es wirklich nötig ist. Gehölzschnittgut solltest Du möglichst häckseln. Das Häckselgut kannst Du entweder als Mulch ausbringen, oder Du lagerst es und mischst es nächstes Jahr schrittweise mit dem Mähgut der Wiese, um einen guten Kompost zu bekommen.

Falls Du Dir wegen der Art- und Standortwahl sicher bist, kannst Du auch im Herbst schon mit Neuanpflanzungen beginnen.

Jetzt in der Vegetationszeit wuerde ich aus "Naturschutzrechtlichen Gruenden" keine wesentlichen Eigriffe vornehmen (!). Das Gelaende mindestens 1 Jahr beobachten - Rodung geht schnell mit Motorsaege, Freischneider, Haecksler, besonders bei dieser kleinen Flaechengoesse, insbesondere waehrend der Vegetationsruhe

  • Schaue wie rs in der Nachbarschaft aussieht
  • Pruefe die Erschliessung wie das Grundstueck ganzjaehrig erreichbar ist
  • Ich wuerde zudem zuerst eine Bestansaufnhme mit der vorhandenen Vegetation und Gelaendevornutzung erfassen
  • Die Hangneigung betrachten, wie stabil das Gelaende ist - Unterwuchs, Bodenbeschaffenheit, moeglicher, stattfindender Abtrag durch Wind und Wasser
  • Mit diesen Informationen kannst du ein Nutzungskonzept entwickeln - Naturbelassen, Foerderung von Voegeln, Insekten, Schmetterlingen / Sonnenbereiche / Schattenbereiche / Windschutz / Erholung mit Sitzgelegenheit / Pflanzflaechen ( Obst, Gemuese, Zierpflanzen)
  • Desweiteren duerfte von Bedeutung sein ob du baurechtlich eine Geraetehuette, eine kleine Gartenlaube zum Verweilen errichten darfst
  • Es ist ausserdem zu bedenken ob Kinder einen speziellen Spielbereich - beispielsweise Rutsche am Hang bekommen ...

Gartenschere, Astschere, Baumsäge, Beil, Freischneider, Forke, Harke, Schutzkleidung (feste Schuhe, led. Handschuhe, strapazierfähige Arbeitskleidung, Schutzbrille....)

In die Hände gespuckt und los geht es. Eigentlich wäre nach dem Laubfall besser, da weniger Grünschnitt. Überlege wohin mit diesem - Hänger und gleich abtransportieren oder zwischenlagern. Gleich häckseln hält viel zu lange auf, das geht auch später oder jemand wird dafür abgestellt. Selber mag ich nicht gern zweimal was in die Hände nehmen. Kompostanlage später, wo der geeignete Platz gefunden wird.

Grenzen, Wege, Laube, kleine Ebene zuerst freimachen. Was erhaltenswert ist bleibt, wird nach und nach ausgelichtet/ verjüngt. Sobald du eine annähernde Übersicht hast, mache Skizzen (Draufsicht, Querschnitte vom Gelände) und überlege in aller Ruhe, was machbar oder halt auch nicht ist. Evtl. Palisaden für Terrassenanlagen um das Gelände besser nutzen zu können (Beete anlegen), Wege und Treppen- Neuanlagen usw.. Herbst und Winter sind lang.

Brombeeren brauchen Langmut um sie wegzubekommen. Permanent bodennah abschneiden und am Anfang keine Zeit mit Versuchen vollständiger Beseitigung vergeuden. Abdunkeln (Folie, Pappe) reicht vorerst um den Wildwuchs einzudämmen.

Hatte schon öfters "Neuland" unterm Pflug, sprich aus Wildnis ein ansehbares Grundstück zu zaubern. Mein Tipp: Zielvorgabe für die jeweils zur Verfügung stehende Zeit und die mit Zufriedenheit des Geschafften beenden. Nicht alles mit einem Mal durchboxen, sondern auch leben und die Natur genießen, sonst verliert man die Lust und handelt unüberlegt.

Viel Erfolg.

Freischneider, Häcksler und Schutzkleidung.

Zuerst würde ich Wege und Zugänge befreien, dann Brombeeren bekämpfen.

Alles in den Häcksler und kompostieren.

Dann in Ruhe überlegen, welche Flächen wild bleiben können und was du genau wo machen willst

Kettensäge

Freischneider

Axt