Vertrauensmissbrauch Schlüssel?
Da wir bislang ein gutes Verhältnis zu unseren Nachbarn hatten, haben mein Freund und ich ihnen unseren Wohnungsschlüssel für die Zeit unseres Urlaubs anvertraut, damit sie sich um unsere Balkonpflanzen kümmern und den Briefkasten leeren. Wir wohnen in einem 7 Parteien Haus, wo alle Parteien Eigentümer der jeweiligen Wohnung sind. Am Freitagabend hatte ich im Schlafzimmer das Smartfernsehen eingeschaltet, wo ich dann einen Internetverlauf mit Sexseiten «nicht nur die normalen Filmchen», Dating-Apps und andere Seiten vorgefunden hatte. Ich habe meinen Partner daraufhin angerufen und gefragt, was das soll. Er hat alles bestritten und sagte mir auch, wenn dem so wäre würde er es zugeben. Nachdem ich mir auch die anderen «jugendfreien» Seiten angeschaut hatte, war mir klar, dass es mein Partner nicht gewesen sein kann. Die anderen Seiten passen nicht zu seinen Interessen. Ich vertraue meinem Partner hier, da wir sehr ehrlich miteinander umgehen.
Ich habe mich im eigenen Bett geekelt, habe mich gefragt was ist hier in meinem Zuhause passiert ist. Die letzten Nächte konnte ich kaum schlafen. Ich habe Bilder vor Augen und Gedanken, die ich nicht mehr loswerde. Leider habe ich in Bezug auf Intimsphäre eh schon ein Trauma.
Mein Freund und ich wissen nicht, wie wir mit dieser Situation umgehen sollen. Mein erster Gedanke heute Morgen drehte sich wieder um das, was hier in unserem Schlafzimmer, unserem Bett passiert ist. Mein Freund empfindet das alles als grossen Vertrauensbruch, ist aber mehr pragmatisch.
Ich habe dem Nachbarn heute Morgen eine WhatsApp geschrieben und ihm mitgeteilt, was ich auf unserem TV im Schlafzimmer entdeckt habe, dass ich wissen will, was hier passiert ist und ich sonst seiner Frau über meine Entdeckungen berichten werde. Was ich aber nicht machen werde.
Auf jeden Fall hat er sich auch 9 Stunden später nicht geäussert.
Wir sind halt Eigentümer und werden uns regelmässig im Treppenhaus begegnen. Auch haben wir als Paare viel miteinander unternommen. Was ich zukünftig nach dieser Sache nicht mehr möchte.
Was soll ich ihr sagen, wenn ich keine gemeinsamen Aktivitäten mehr möchte. Wenn ich in unser Schlafzimmer gehe, habe ich dieses Bild vor Augen.
Für Ratschläge wäre ich dankbar.
3 Antworten
Das ist ein klarer Vertrauensbruch, der weit über das hinausgeht, was ihr für die Abwesenheit vereinbart habt. Das würde mir auch nicht gefallen.
Wenn die Sache so eindeutig ist, würde ich den Nachbarn in der Tat die Schlüsselgewalt entziehen und auch den Grund klar benennen und mich auch ansonsten etwas distanzieren, ohne gleich einen Streit vom Zaun zu brechen.
Deine wilden Phantasien solltest Du allerdings etwas zurückschrauben.
Das ganz große Kino solltest Du jetzt nicht machen. Das käme sicher nicht gut unter einem Dach. Aber etwas zurückziehen ginge sicher schon, so wie aus Freunden halt gute Bekannte werden…
Natürlich ist sowas ein gewaltiger Vertrauensmissbrauch aber mein Gott es ist passiert. Du weißt nicht mal wirklich ob es der Nachbar oder dein Freund war. Hast du Beweise? Wenn dein Nachbar es zugibt sieht die Sache anders aus, aber selbst dann was willst du ändern? Willst Du ihn Anzeigen?
Schwieriges Thema. Das Problem ist einfach, das Du nichts beweisen kannst.
Natürlich ist die Neugierde von Nachbarn grenzenlos. Aus meinen Kundendienst Zeiten weiß ich, wie viele Leute einen Feldstecher auf der Fensterbank stehen haben.
Aber Du musst damit rechnen, das deine Schränke inspiziert werden. Welche Formen das annehmen kann, weiß ich auch nicht.
Vermutungen hin oder her, schraub deine Phantasien einfach runter und lass gut sein.
Ihr müsst ja quasi mit ihnen Leben!
Und wenn Du den Schlüssel deiner Mutter geben würdest, könntest Du dir nicht sicher sein, ob sie nicht doch in eure Schubladen guckt.
OK, man guckt bei Jedem nur vor den Kopf!! Aber schmutzige Phantasien entstehen im eigenen Kopf!
In dem Sinne, alles Gute.
Vielen Dank für Deine Nachricht. Das Vertrauen in andere wird dadurch nicht gestärkt. Wir hatten das mit den Blumengiessen auch für sie übernommen. Weder mein Freund noch ich haben etwas gemacht was nicht jeder hätte sehen dürfen. Aber wie heißt es so schön. Schliesse nicht von Dir auf andere. Wir werden unsere Wohnung auf jeden Fall mit ein paar Kameras ausstatten.
Das sollte ich in der Tat. Den Schlüssel haben wir direkt zurück bekommen als wir wieder zuhause waren. Die Frage ist nun, wie ich damit umgehen soll, da wir befreundet sind / waren.