Vertraue Menschen zu schnell was tun?

2 Antworten

Ich glaube, das ist weniger Vertrauen als eher Unsicherheit und Angst vor Ablehnung.

Erstelle dir selbst eine fortlaufende Liste mit denkbaren "Ausreden". Wahlweise die Frage schwammig beantworten, direkt sagen, dass die Antwort zu privat ist, eine ausweichende Antwort geben, das Thema wechseln, eine lustige Antwort geben, fragen, wie derjenige darauf kommt, dich so etwas zu fragen usw.

"Wie alt bist du eigentlich?" "Ja, doch schon ein paar Jahre/ Jahrzehnte!" "Alt genug, das nicht mehr zu sagen!" "Also, wählen darf ich schon!" "Mein 10. Geburtstag ist schon eine Weile her!" "Ach, das weiß ich selbst nicht mehr so genau!" "Genau ein Jahr älter als letztes Jahr um diese Zeit!" "Ich erinnere mich noch daran, dass Merkel mal Bundeskanzlerin war!" "Auf jeden Fall jünger als du!" usw. Wenn derjenige dann nachfragt: "Nein, sagt mal wirklich!" kann man auch ganz direkt sagen, "Nö, warum, ein paar Dinge darf ich wohl für mich behalten!?" Kommt dann ein Nachbohren: "Ist dir das peinlich? Bist du so alt?!" kann man auch direkt sagen, "nein, nicht peinlich, aber einige Dinge darf ich wohl für mich behalten, oder?!"

Am besten ÜBT man so etwas vorher mal im Kopf oder auch schriftlich mit den Fragen, die einen bisher in Schwitzen brachten und den Infos, die man ungern preisgeben möchte.

Und man kann auch mal die Gespräch im Kopf durchgehen und analysieren, wie es dazu kommt, dass einen jemand ausfragen kann. Warum behält der im Gespräch die Oberhand? Hätte man irgendwo ein anderes Thema einleiten können? Fragt der allg. zu viele private Dinge? Kann man durch allg. Smalltalk ausweichen? Also, statt darauf zu warten, dass er ein Thema anfängt gleich selbst eines anfangen, aber eines von allg. Interesse, kein privates?

Und, auch wenn es unangenehm ist, öfter mal üben zu sagen, "tut mir leid, das möchte ich jetzt nicht sagen!" Oder auch ausweichende Antworten zu geben. Bspw. "warum hast du keine Zeit, was machst du genau?" - "Ich habe einen Termin!" (Ob das nun ein beruflicher Termin ist oder ein Treffen mit Freunden oder nur ein Termin mit Netflix, muss der Gesprächspartner gar nicht wissen!)

Hallo Daniel51998👋 

Ich glaube du verwechselst das etwas. Dein Motiv ist nicht, dass du den Menschen vertraust, sondern dass du Angst davor hast, was sie denken könnten und dass du unbeliebt sein könntest, wenn du nicht wie aus der Pistole geschossen die Dinge erzählst, die du gefragt wurdest, das empfinde ich nicht als vertrauen.

Man muss nicht jeder Person alles erzählen, denn Beziehungsdynamiken beruhen auch darauf, dass wir die Menschen in unserem Leben verschieden wichtig werten und je nachdem, wie wichtig uns eine Person ist, vertrauen wir ihr mehr an oder weniger. Personen, die ich gerade erst kennen lerne, denen erzähle ich nicht alles. Auch Leute die ich schon kenne, die für mich aber nur Bekannte sind, denen erzähle ich nicht, was mich gerade wirklich beschäftigt oder Sorgen bereitet sondern unverfängliches, etwas dass dem Stand der Freundschaft oder Beziehung eben gerecht wird, klingt komisch aber zur Verdeutlichung. Natürlich kann es sein, dass man Leute besser kennen lernt und dann ist man auch eher bereit, die Details von sich zu erzählen, die einem unangenehm sind, einfach weil man sich noch nicht sicher ist, wie die Person darauf reagiert, ob man ihr vertraut.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Gebe Erfahrungen und Denkanstöße gern weiter :)