Versuchen Vertriebler einfach nur die Kunden auszunutzen?

Das Ergebnis basiert auf 3 Abstimmungen

Ne das stört mich auch 67%
Normal 33%

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Ne das stört mich auch

Vertriebler würden jetzt sagen, dass sie Dir doch nur dabei helfen wollen, Deine Bedürfnisse zu befriedigen (auch wenn Du von diesen Bedürfnissen selber noch gar nichts gewusst hast).

Aber da sind schon knallharte Hunde dabei, die mit allen Tricks arbeiten.
Kann man aber auch Verständnis für haben: Sie arbeiten meistens provisionsbasiert und wenn sie ihr Produkt nicht an den Mann (oder die Frau) bekommen, bleibt bei ihnen der Beutel leer.

Normal

Leider ist das im Vertrieb völlig normal. Der Besucher ist ein potenzieller Kunde. Jeder Verkauf ist darauf ausgerichtet so viel wie möglich zu verkaufen. Dir werden dann als Kunde natürlich versucht Sachen anzudrehen. Arbeite selbst im Vertrieb und den Kunden wird wirklich jeder Schrott zu viel zu hohen Preisen verkauft (wenn man den EK betrachtet). Auch heißt es nicht, wenn du etwas neu kaufst, dass es auch wirklich "fabrikfrisch" ist. Oft werden vor allem elektronische Artikel, die eigentlich B-Ware sind wieder als neu verkauft. Den Kunden wird so einiges vorgegaukelt. Kann man natürlich sehen wie man will, ob sowas richtig ist. Ist natürlich auch nicht in allen Branchen und Unternehmen so, aber bei den meisten läuft das so ab.

SirKermit  11.02.2022, 15:19

"und den Kunden wird wirklich jeder Schrott zu viel zu hohen Preisen verkauft (wenn man den EK betrachtet)"

Das klingt mir einfach zu pauschal, ohne jeden Preis schön reden zu wollen. Aber anders herum, was wäre für dich nicht zu viel?

Ein EK ist netto, ein Vk für Endkunden ist Brutto. Hast du das im Hinterkopf?

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gutevibes  11.02.2022, 15:26
@SirKermit

Ja ist schon etwas pauschal. Ich beziehe mich da z. B. auf billige X-Sell Artikel aus Fernost. Beispielsweise kann ich eine Handyhalterung für 1,50 Euro einkaufen und diese für 19,99 Euro verkaufen. Diese Artikel werden schnell vom Kunden beigekauft bzw. dem Kunden auch aufgeschwatzt. Qualität bekommt der Kunde aber keine.

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SirKermit  11.02.2022, 15:38
@gutevibes

"Beispielsweise kann ich eine Handyhalterung für 1,50 Euro einkaufen und diese für 19,99 Euro verkaufen."

Klingt gut. ;-) In dieser Branche kenne ich mich nicht aus, ich erlebe lediglich gewerbliche Vertriebler und bin der Kunde, teilweise auch leidgeprüft. Dass sie verkaufen müssen und wollen, ist kein Thema. Aber es gibt welche, die wollen einem auch etwas aufschwatzen, das sind dann aber weniger die, die elektronische Bauteile oder Produkte dazu vertreiben (die wir benötigen), sondern die aggressiveren Varianten, die mir Kontakte verkaufen wollen. "Wollen sie pro Woche 20 oder mehr neue Kundenanfragen?" Nein, will ich nicht, an solchen Dingen gehe ich pleite. (kurze Erklärung: wir fertigen kundenspezifische Dinge und ein Angebot zu erstellen kostet vergleichsweise viel Zeit. Wer mir also keine zu meinen Kompetenzen passenden Kunden vermittelt, vergeudet sinnlos meine Zeit)

Die finde ich extremst nervig und das kommt dem schon entgegen, was du beschreibst, aber eben nur in einer anderen Welt.

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gutevibes  11.02.2022, 15:46
@SirKermit

Da stimme ich dir voll und ganz zu! Im B2B-Bereich kann es schon ganz nervig werden mit Anfragen und ist teils schon sehr dreist. Dann wird auf einmal behauptet, dass man schon vorher geschäftlich Kontakt hatte oder direkt bestimmte Personen im Unternehmen angesprochen werden möchten, die noch gar keinen Kontakt zum Vertriebler hatten. Sowas ist ein reiner Zeitfresser und wird sowieso meistens mit einer schriftlichen Kontaktanfrage abgeblockt. Beim Verkauf direkt an den Endkunden sind solche Kontaktaufnahmen ja zum Glück rechtlich untersagt :-)

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Wie überall gibt es solche und solche...

Ich bin seit vielen Jahren im Vertrieb tätig und hab das so meine Erfahrungen gemacht.

Sehr häufig ist es so, dass Vertriebsleute (Vertrieb=Verkauf) intensiv geschult werden auf Biegen und Brechen Abschlüsse zu generieren. Es gibt regelmäßige Meetings, in denen jenen, die die besten Zahlen vorweisen können die "Krone" aufgesetzt wird, den weniger Erfolgreichen winkt die "Eselsmütze".
Die abschreckensten Beispiele kenne ich aus der Versicherungs-und Kapitalanlagenbranche. Neulinge und Seiteneinsteiger werden dort einer regelrechten Gehirnwäsche unterzogen, um schnelle Erfolge vorweisen zu können gehen diese dann zuerst mal ihre Verwandten, Freunde und Bekannten an. Ist dieses Terrain dann abgegrast, wird es richtig bitter.

Als "Kunde" hat man aber immer einen Vorteil, indem man sich Angebote unterschiedlicher Anbieter einholt. Würde das auch genützt, wären die "schwarzen Schafe" wohl recht bald von der Bildfläche verschwunden.

Du wirst es kaum glauben, nahezu jeder Händler lebt vom Verkauf. ;-) Daher ist "Alles tun damit der Kunde kauft." schon sehr wichtig, aber bitte nicht so pauschal.

Denn nur der Kunde, der wiederkommt, ist eine gute Basis für den Händler. Wer es also mit dem "alles tun" übertreibt, der verliert auf Dauer seine Kundschaft.

Ich formuliere das mal anders: "möglichst viel tun" Das klingt für mich besser. Und auch ein Händler muss bereit sein, ein Geschäft einmal nicht abzuschließen. Ich stimme dir aber zu, es gibt "Vertriebsterrier", die sich so lange an deinem Bein festbeißen (wollen), bis du kaufst. Die kann ich wirklich nicht ausstehen.