Vermieter verweigert Dachsanierung?
Guten Morgen,
seid einiger Zeit streiten wir uns mit dem Vermieter um unser Dach. Wir leben nun seit 25 Jahren in dem Haus und seit neuestem ist das Dach ein Problem. Es ist undicht, und zwar massiv. Das Dach besteht nur aus den Ziegeln und der Lattung. Da ist NICHTS drunter. keine Pappe, gar nichts, wenn man auf den Boden geht, pfeift einem der Wind um die Ohren und man schaut durch die Ziegel nach draußen.
Dazu kommt, das wir Holzdecken im Obergeschoss haben, die durch Glaswolle isoliert sind. Diese ist aber schon überall klitschnass und es tropft von den Decken runter. Aber der Vermieter meint, das Dach ist dicht und braucht keine Aufmerksamkeit, ein Dachdecker hätte das vor 10 Jahren mal bestätigt, aber seitdem war da keiner mehr oben. Wir haben horrende Heizkosten weil die Zimmer oben praktisch immer Kalt sind und wir noch mit einer Heizung heizen müssen, die durch Schächte heiße Luft in die Zimmer pustet. Aber in der oberen Etage bringt das rein gar nichts, macht man die Heizung aus, ist es sofort wieder eisig kalt.
Die Frage ist, was können wir hier noch tun bevor wir den Anwalt bemühen müssen? Sollten wir ein Gutachten in Auftrag geben oder einfach mal den Dachdecker anrufen und um eine kurze Bestandsaufnahme des Daches bitten, damit wir diese dem Vermieter vorlegen können? Es sind unhaltbare Zustände mittlerweile.
Luebe Grüße aus Bremen,
NCornelius
6 Antworten
Euer Vermieter bekäme vermutlich 8-eckige KFW-Kredite für eine Sanierung ; - )
Schade, dass er nichts unternimmt, denn es geht ja auch um den Werterhalt des Gebäudes!
Aber DANACH umso mehr!
unsanierter Altbau … 5€/qm
Neubau … 7-10€/qm
wenn dann noch mehr Fläche generiert wird macht das Mittelfristig schon Sinn
Natürlich, aber der Ärger und die Lauferei eines Neubaus ist um ein vielfaches größer als eine Dachsanierung. Photovoltaik wäre dann auch noch förderungswürdig.
Naja… kommt immer drauf an mit wem man baut
und was die PV Anlage auf dem Altbau angeht:
da musst du zum einen ein saniertes Dach haben und zum anderen muss der Dachstuhl die Anlage tragen!
glaub mir - ne Altbau Sanierung kann der ‚Büchse der pandora‘ gleichkommen!
ich hab beides schon z.t. mehrfach gemacht … ich kann das durchaus bewerten!
nicht falsch verstehen!
eine Sanierung kann natürlich funktionieren … aber dann muss das seriös geplant werden .., und das zu bewerten ist nicht einfach - und es wird IMMER teurer als geplant
Ich würde umziehen.
Es ist immer noch das Haus des Vermieters. Wenn er es verkommen lässt, dann ist das seine Sache. Gut laut Gesetz sollte er das nicht tun, aber hier einen Rechtsstreit anzufangen halte ich für viel zu teuer, Zeitaufwändig und langjährig.
Also ich denke legitimerweise hast du zwei Möglichkeiten. Umziehen oder Akzeptieren, bei letzterer Option kannst du gegebenenfalls die Miete mindern. Einen Anwalt mandatieren um einen Rechtsstreit zu beginnen halte ich nicht für klug.
So, wir haben jetzt einen Anwalt beauftragt, der hat einen Gutachter und Dachdecker kommen lassen. Das Dach muss umgehend saniert werden da es hochgradig baufallig und auch Einsturzgefährdet ist. Die Gesamtkosten werden sich auf zirka 25000 Euro belaufen.
Somit konnte ein Happy End erreicht werden! 😉 Vielen Dank für die Antworten!
Ich schätze, hier bringt ein Gutachten (ein reines Parteigutachten ohnehin nichts) und auch eine Stellungnahme eines Dachdeckers vermutlich wenig bis garnix. In dem Falle würde ich Mietminderung in erheblichem Maße machen und zu einem Anwalt speziell für Mietrecht gehen.
Wenn der Vermieter das Dach nicht sanieren will (kann?), bleibt euch wahrscheinlich nichts anderes übrig, als auszuziehen. Das Dach war ja von vorne herein so. Das ist bei älteren Häusern auch durchaus üblich, dass das Dach eben NICHT isoliert ist.
Wenn die Feuchtigkeit bis in der ganzen Bausubstanz drin ist, dann wird es erst richtig lustig. Aber gut, vielleicht ist das Haus auch so alt dass der Vermieter es abreissen will... dann kann es ihm natürlich auch egal sein wenn die Wände sich mit Wasser vollsaugen.