Verlust einer wichtigen Person?


20.03.2025, 17:57

Eh… habe gerade gemerkt, dass es so rüber kommt als ob sie gestorben sei.. Sie hat nur die Freundschaft mit mir beendet, ich sehe sie trotzdem noch jeden Tag in der Schule 😭😭 Also alles gut sie lebt noch

3 Antworten

Erstmal es tut mir sehr leid zu lesen, dass du so einen Verlust erleben musstest. Das muss unfassbar schmerzhaft sein. Es ist normal und sehr verständlich, dass auch mehr als ein halbes Jahr nach dem Verlust das Thema immer noch schmerzhaft ist und viele Emotionen für dich wachruft.

Du musst da aber nicht alleine durch. Es gibt auch Selbsthilfegruppen für Trauer. Eine Therapie kommt auch in Frage. Du kannst dafür bei deiner ehemaligen Therapeutin anfragen. Wenn sie dir sagt, dass die Stunden aufgebraucht sind, kannst du auch eine Therapie mit einem neuen Verfahren anfangen- dann gilt die zwei-jährige Sperre nicht. Sprich, wenn du zuvor Verhaltenstherapie gemacht hast, könntest du jetzt Tiefenpsychologie probieren, nur als Beispiel.

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Es ist ein gutes Zeichen, dass Du immer noch so stark an diese Freundin denkst. Das zeigt, dass Dir andere Menschen wichtig sind. Bei Menschen, die einem sehr nah waren, dauert es lange, bis der Schmerz zurückgeht. Unterdrücke den Schmerz nicht, sondern gehe mit ihm um.

Der anderswo geäußerte Gedanke, zu einer Psychologin zu gehen, ist sehr gut. Im Normalfall müsste das die Kasse zahlen. Wichtig ist, dass Du zum einen die Trauer nicht unterdrückst - und zum anderen trotzdem wieder fähig sein musst, Dich dem Alltag zu stellen. Dabei hilft Dir vielleicht, wenn Du Dir überlegst, was Deine Freundin sagen würde, wenn sie noch da wäre. Sie wollte ganz bestimmt nicht, dass Du leidest, sondern dass Du Dein Leben möglichst unbeschwert weiterlebst.

Versuche Dich in nächster Zeit an viele schöne Dinge zu erinnern, die Du mit der Person erlebt hast. Diese Erlebnisse liegen zwar in der Vergangenheit, aber sie wirken in die Gegenwart fort. Du kannst die Erinnerung daran wachrufen, und diese Erlebnisse haben Dich vermutlich auch stark geprägt. Niemand mehr kann sie Dir nehmen. Ich habe vor einiger Zeit einen Trauerspruch gelesen, der mir beim Verlust meiner Eltern sehr geholfen hat. Der lautete sinngemäß so: "Seid nicht traurig darüber, mich verloren zu haben, sondern glücklich, mich in Eurem Leben gehabt zu haben." Deine Freundin ist so stark in Deinem Herzen präsent, dass das Glück vieler gemeinsamer Erlebnisse Dir helfen könnte, ohne die direkte Gegenwart dieser Freundin weiterzuleben.

Es gibt etwas wie eine Trauerbegleitung, die hilft mit dem Schmerz umzugehen, des Weiteren gibt es private Psychotherapeuten, welche dir ebenfalls helfen können, ohne, dass du einen Arzt aufsuchen musst.

Trauer ist etwas menschliches und es ist extrem wichtig, dass der Trauer auch gelebt wird.

Meine Oma war für mich ein extrem wichtiger Mensch und obwohl sie schonn vor über 15 Jahren verstorben ist, weine ich noch heute, wenn ich ihr Grab besuche.

Es ist wichtig über den Schmerz zu sprechen und ihn nicht zu unterdrücken.


Yasmin1717 
Beitragsersteller
 20.03.2025, 16:47

Ich habe meine Therapiestunden letztes Jahr abgeschlossen (ging 2-3 Jahre lang - wegen Depressionen). Ist das ein Grund meine Therapeutin wieder nach einem Termin zu bitten? Und würde meine Krankenkasse diese übernehmen? Bin Volljährig.

uyynn  20.03.2025, 17:34
@Yasmin1717

Ich bin mir relativ sicher, wenn dich der Tod so sehr verfolgt, es angebracht ist mal wieder eine Session zu vereinbaren.

Mit der Übernahme der Kasse weiß ich leider nicht wie es ist, allerdings hast du einen dedizierten Ansprechpartner, den man soetwa fragen kann.