Verliebt in Jemand anderen, trotz 5 Jahre Beziehung?
Es hat alles damit angefangen, dass wir einen neuen Arbeitskollegen aus dem Ausland bekommen haben. Ich fand ihn von Anfang an sympathisch, trotz Kommunikationsschwierigkeiten. Als mir nach 2 Jahren bewusst wurde, dass ich irgendwie doch mehr als Sympathie für ihn verspürt habe, habe ich dann meinen Arbeitskollegen mit meiner Situation vertraut gemacht, in der Hoffnung er würde mich abblitzen lassen und es hätte sich dann so erledigt aber zu meinem Bedauern (?) hat er mir ebenfalls seine Zuneigung gestanden und das war es dann auch mit meinem "tollen" Plan B...
Ich habe so gut es ging, ihn dann einfach ignoriert, in der Hoffnung er vergisst mich und ich dann auch automatisch ihn aber er zeigte mir jeden Tag, dass er nicht aufgeben würde... Vor kurzem kam es dann dazu, dass wir uns küssten und er mir seine Liebe gestand und er sagte, dass er bereits zwei Jahre auf mich warte und er nur wegen mir noch nicht zurück in seine Heimat ist, da er immer noch Hoffnungen hat, dass das zwischen uns was werden könnte und er sprach dann von vermeintlichen Zukunftsplänen! Es wurde alles nur noch schlimmer, meine Gefühle sind nach der Zeit nur stärker geworden und es kam dazu, dass ich meinen Partner betrogen habe... Zusätzlich kommt es noch dazu, dass ich permanent an ihn denken muss und ich keinen Appetit mehr habe, da mir meine ganze Situation wortwörtlich den Magen verdirbt. Ich glaube auch nicht mehr, dass mein jetziger Partner und ich für einander geschaffen sind, da wir seit einem Jahr zusammen wohnen und es nicht so ist, wie ich es mir vorgestellt habe, da wir uns oft streiten, er sich sich keine Mühe mehr gibt (z.B. Keine Aufmerksamkeit zum 5. Jahrestag) und ich eher das Gefühl habe, ihn freundschaftlich zu lieben.
Ich würde lieber alleine wohnen (oder mit meiner Schwester)... Ich habe aber Angst ihn zu verlassen: Einerseits, da ich ihn sehr verletze (ich bin seine erste große Liebe) und andererseits, da wir noch zusammenleben, ich sehr von ihm abhänge (finanziell bzw. Die Wohnung gehört auf dem Papier ihm), ich noch Gefühle empfinde, aufgrund der Erlebnisse/Zeit und es einfach soviel einfacher wäre, wenn ich einfach mit meinem Partner glücklich wäre (aus familiären Gründen).
Ich weiß wirklich nicht was ich machen soll. Es sind alle wegen mir so traurig und meine Familie wäre auch so enttäuscht von mir, wenn ich mich von ihm trennen würde und mit einer "Auslandskraft" zusammen kommen würde, was dann bestimmt nicht lange halten wird, aufgrund so vieler Differenzen zwischen uns beiden (befürchte ich... ). Entweder ich bin unglücklich in einer Beziehung und früher oder später kommt der Moment, in dem ich meinen Partner enttäusche oder ich bin alleine, meine Familie enttäuscht und dazu noch möglicherweise finanziell sowie aus Zukunftsperspektiven ruiniert und dann für was nochmal? ...
7 Antworten
Wenn man hohe Wertevorstellungen hat und eine gesunde Beziehung käme keiner auf die Idee (vor allem kein erwachsener Mensch der gefestigt ist) einen Arbeitskollegen emotional so nahe an sich heranzulassen. Du musst dir ja irgendwas dabei denken wenn du einen Partner zuhause sitzen hast und zeitgleich ein Auge auf den Kollegen wirfst. Spätestens da muss dir klar sein, dass das Probleme mit sich zieht und eigentlich auch nicht in Ordnung ist.
Für ihn kann das natürlich ein aufregendes Spiel sein eine vergebene Frau zu vögeln. Die Verantwortung trägst aber du. Für mich liest sich das wie ein Abklatsch "vom Winde verweht". Der große starke Mann der dich souverän wie James Bond in seine starken Arme zieht, dir zärtlich seine Liebe in die Ohren haucht und sie leben glücklich bis ans Ende ihrer Tage. Das gibt einen schönen EgoPush das der langweilige Partner nach 5 Jahren Beziehung nicht mehr hinbekommt. Der sitzt vielleicht derweilen zuhause, furzend vorm Fernseher während du dich mit der Affäre in den Kissen wälzt.
Auch wenn man in einer Beziehung ist, ist man nicht davor geschützt auch mal auf einen Mann/eine Frau zu treffen, die man gut findet, mit der man sich unter anderen Umständen vielleicht auch mehr vorstellen könnte. Du darfst bei der ganzen Sache nur eines nicht vergessen: Es wird immer wieder jemand kommen der vielleicht passender wäre, schöner, intelligenter, gutaussehender und dann liegt es an dir Prioritäten zu setzen. Streit und schwierige Situationen gibt auch in jeder Beziehung, auch, dass man mal zurückstecken muss und Kompromisse finden. Wenn du dein Leben lang nur dem Gefühl des verliebts-seins hinterher jagst wird das irgendwann sehr einsam enden.
Ich weiß wirklich nicht was ich machen soll.
Das was du schon von Anfang hättest tun sollen: Die Augen aufmachen, Probleme ansprechen und klären. Im Bett eines anderen klärt es sich nicht, ganz im Gegenteil, du schaffst dir ein neues Problem. Ich an deiner Stelle würde beide Männer sausen lassen und dir ein eigenständiges Leben aufbauen anstatt dich abhängig zu machen.
Um offen für einen neuen Partner zu sein, muss man den alten loslassen, gefühlsmäßig, sexuell und auch äußerlich. Solange du noch an dem jetzigen Partner gebunden bist, stelle ich es mir sehr schwierig für die neue Liebe vor. Es mag romantisch und aufregend sein, aber es ist ja mehr oder weniger die der Vorstellung: "Was wäre wenn?"
Die jetzige Beziehung ist vermutlich auf eine Art sicher und vertraut und da wir Menschen Gewohnheitstiere sind, bleiben wir gern in dem Vertrauten, selbst wenn wir uns nicht weiter entwickeln.
Vor Jahren habe ich mich auch einmal mit dem Thema Beziehung intensiver auseinander gesetzt, auch wenn meine Situation eine andere war, habe ich festgestellt, dass noch der eine oder andere Ex-Partner einen Platz in meinem Herzen hatte, so dass ich noch gar nicht frei für einen neuen Partner war.
Man braucht auch Zeit, um die Trennung zu verarbeiten. Alles Gute!
Ich lese aus deiner Frage, keine Herzensgründe, mit deinem jetzigen Partner zusammen zu sein.
Du willst ihm keine Trennung zumuten,
Du willst deiner Familie keine Enttäuschung bereiten, Du schätzt die finanziellen Bequemlichkeiten, und das, was hinter euch liegt hält euch mehr zusammen, als das, was vor euch liegt.
Für mich sieht das ganze nach einer Verschwendung von Lebenszeit aus, und zwar nicht nur deiner Lebenszeit, sondern auch der von deinem Partner.
Die Gründe, mit deinem Partner zusammenzukommen, liegen in der Vergangenheit, ihr habt euch eine schöne Hülle um diese Grunde gebaut. Die Gründe sind jetzt weg und übrig ist die leere Hülle mit schicker Eigentumswohnung und Vorzeigbarkeit bei der Familie, aber labil, sie kann jederzeit kollabieren.
Was dein Arbeitskollege gemacht hat: Er hat die Problematik sichtbar gemacht, Du kannst ihm dankbar sein.
Ich empfehle Dir zunächst mal die Probleme in deiner vorhandenen Partnerschaft offen anzusprechen, bevor Du dich auf eine neue, wohlmöglich auch noch heimlich geführte Partnerschaft einlässt. Findet eine Lösung, egal ob die "Trennung", "Öffnung der Beziehung" oder "Umgestaltung eures Zusammenseins" heisst.
Wenn Du glaubst, daß Du eine Entscheidung auf dem Sterbebett bereuen würdest, dann triff sie NICHT, auch wenn das bedeutet, daß Du durch eine Phase von Schwierigkeiten, Enttäuschung und einer angemieteten Einzimmerwohnung in einem grauen Wohnsilo gehen musst.
Ich meinte mit der Dankabrkeit: Du kannst dankbar dafür sein, daß dich deine Zuneigung zum Arbeitskollege in eine Situation gebracht hat, in der deine Beziehungsprobleme nicht noch Jahrelang unter der Oberfläche vor sich hin gären können, sondern du JETZT einen Grund hast, das thema anzupacken.
Viele Fragen, viele Aussagen auf einmal!
Mit deinem jetzigen Freund streitest du dich sehr oft, liegt es nicht auh zum Teil an dir, weil du mit dir selber nicht im reinen bist?
Mach dir erst einmal klar, was du selber willst. Das geht am besten wenn du das aufschreibst. Z.B. eine Reihe: Was ist jetzt, 1 Reihe: was möchte ich, 1 Reihe: wie kann ich das erreichen.
Wenn du das ganz ehrlich zu dir selber beantwortest, bist du schon ein riesiges Stück weiter.
Wenn du dann hier noch einmal eine Frage in dieser Richtung stellst, kann dir eher geholfen werden, als so.
Danke und ich habe darüber nachgedacht.
Jetzt befinde ich mich im Zwiespalt, aufgrund der oben genannten Situation.
Ich möchte aber andererseits nichts sehnlicheres als Zeit mit meinem Arbeitskollegen zu verbringen.
Erreichen kann ich das nur, wenn ich die jetzige Beziehung beende.
ABER da hängt so viel von ab und ich würde mich fühlen, als hätte ich alles und Jeden zerstört...
Dann mache das, was ich dir vorgeschlagen habe. Glaube mir, es hilft dir bei deinen Entscheidungen. Nur sei wirklich ehrlich zu die selber.
Ich habe doch bereits die Fragen für mich selbst beantwortet, bin dadurch aber trotzdem nicht zu einem Entschluss gekommen.
Was mich wundert, man kann hemmungslosen Sex praktizieren ohne mit der Wimper zu zucken! Aber mal paar wichtige Worte wechseln und Schwierigkeiten überwinden das geht nicht. Grundsätzlich denke ich aber, dass man niemanden ausspannen kann, der sich nicht ausspannen lassen will - es liegt immer einzig an uns allein, was ein Dritter will, ist unerheblich. Jede Beziehung bedarf Beziehungsarbeit. Die Entscheidung liegt grundsätzlich bei dir. An deiner Stelle wäre ich aber wenigstens so ehrlich um mit dem Partner klare Worte zu sprechen über eure Schwierigkeiten und deine Betrügereien, das ist ein Mindesmaß an Aufrichtigkeit das man nach 5 Jahren erwarten kann.
Danke, dass du dir Zeit genommen hast, die Details meiner Frage zu lesen!
Du hast recht, man kann wirklich keine Herzensgründe heraus lesen und das womöglich, da es keine mehr gibt...
Ich befürchte auch, dass ich mich mit 19 Jahren noch nicht richtig angekommen gefühlt habe bei ihm, so dass es noch länger gehalten werden sollte...
Allerdings verstehe ich nicht ganz, wie du das meinst, dass ich meinem Arbeitskollege dankbar sein kann?
Ich kann dir nur nochmal danken, da ich das Gefühl habe, dass du mir mit deiner Antwort wirklich geholfen hast bzw. mit den richtigen Denkanstoß gegeben hast.