Verlagerung des cheischen Gleichgewichts?
Hallo, ich habe eine Aufgabe bei der ich mir nicht sicher bin, ob meine Antworten so richtig sind:
Die Reaktion lautet: C (s) + CO2 (g) -> 2 CO (g)
sie ist von links nach rechts endotherm. Wie wird das Gleichgewicht verlagert, wenn:
a) CO2 (g) zugesetzt wird
b) C (s) weggenommen wird
c) die Temperatur erhöht wird
d) der Druck verringert wird
Meine Antworten wären:
a) die endotherme Reaktion würde weniger endotherm werden, delta H würde einen kleineren Wert einnehmen
b) die Reaktion würde so nicht stattfinden können
c) das GGW der Reaktion verschiebt sich in richtung endotherm zu den Produkten
d) das GGW der Reaktion verschiebt sich zu den Produkten, da wo mehr Volumen vorhanden ist.
Sind meine Antworten so richtig? Wenn nicht, kann mir bitte jemand helfen eine richtige Antwort zu finden?
Danke schon mal im Voraus!
2 Antworten
Zunächst mal ändert sich die Reaktionsenthalpie praktisch nicht. Theoretisch schon, aber das ist dann Uni-Niveau.
Weiter ist dieses Gleichgewicht technisch sehr wichtig und hat daher einen Namen, Boudoir-Gleichgewicht https://de.wikipedia.org/wiki/Boudouard-Gleichgewicht
Du kannst dir merken, dass ein System immer das tut, was deine Aktion abmildert. Auch das hat einen Namen, https://de.wikipedia.org/wiki/Prinzip_vom_kleinsten_Zwang
Das wendest du einfach (stumpf!) an. Man kann es natürlich auch, wie Zwergbiber, begründen, aber das gibt dann eher Fleißpunkte.
Also:
- CO2 wird zugesetzt, also wird es verbraucht
- C wird weggenommen, also bildet es sich neu
- Die Temperatur wird erhöht. Vorsicht, denn dazu musst du Wärme zuführen. Das wird ausgeglichen, also findet vermehrt der Vorgang statt, der Wärme verbraucht
- Der Druck wird verringert, also erhöht er sich wieder. Es ist die Reaktion bevorzugt, die mehr Gasteilchen erzeugt.
Spitzfindig kann ich auch. Kannst du es besser? Wenn es immer wieder weggenommen wird, wird es immer wieder neu gebildet, bis nur noch CO2 bleibt.
Aber in Echt sind es doch die Abende am Kamin, wo der Ruß durchs Feuer verschwindet und erst am nächsten Morgen wieder auftaucht, wo man ganz andere Probleme hat als auf die Farbe des Kamins zu achten.
Hamma uns? Das ist m.W. Österreichisch.
Das war gar nicht spitzfindig gemeint. Sondern als Hinweis darauf, dass die Aktivität des Festkörpers immer 1 ist, unabhängig von seiner Menge. So dass sich das Gleichgewicht nicht verschiebt, wenn man die Menge festen Kohlenstoffs im Reaktionsraum halbiert.
Spitzfindig wird es erst bei der Frage, was passiert, wenn nur noch wenige Atome Kohlenstoff da sind.
Der Ruß am Kaminofen ist ein ganz anderes Problem, seine Menge scheint während des Abends stark von der Qualität der vor dem Kamin verzehrten Genussmittel abzuhängen.
Ich handle nach dem Motto gehe auf Spitzfindigkeiten ein, wo immer du sie findest. Oder zu finden glaubst, ergänze ich.
Nach der Bibel lese bzw. höre ich grad den Koran.
Und das mit dem Kamin kennst du anscheinz, daher hamma uns.
Moin,
zu a)
Die Erhöhung der Konzentration von CO2 verschiebt die GGW-Lage hin zu den Produkten, weil mit der Erhöhung der Menge an CO2 die Wahrscheinlichkeit steigt, dass das Kohlenstoffdioxid mit dem Kohlenstoff reagieren kann.
Zu b)
Wenn du den Kohlenstoff vollkommen entfernst, hast du mit deiner Antwort recht. Wenn du nur etwas Kohlenstoff entfernst, verschiebt sich die Lage des GGWs in Richtung Edukte, weil dann die Rückreaktion verhältnismäßig häufiger erfolgt als die Hinreaktion.
Zu c)
Korrekt.
Zu d)
Die Druckveränderung bringt nur etwas bei Reaktionen in der Gasphase. Dem festen Kohlenstoff ist es (im Grunde) "egal", wie die Druckverhältnisse aussehen. Aber auf der Eduktseite hast du einen gasförmigen Reaktionsteilnehmer und auf der Produktseite auch. Da laut Reaktionsgleichung ein gasförmiges Teilchen auf der Eduktseite (CO2) zu zwei gasförmigen Teilchen auf der Eduktseite (2 CO) reagiert, würde eine Druckverringerung die Seite begünstigen, wo mehr Teilchen im Gasraum Platz finden, also die Eduktseite. Somit ist deine Antwort wieder korrekt.
LG von der Waterkant
Hmm, bei b) stimme ich nicht zu. Fürs Gleichgewicht ist es doch egal, wieviel Kohlenstoff da ist (sofern die Menge > 0 ist), weil der gar nicht im Gleichgewichtsausdruck vorkommt.
Das ist doch analog dazu, wenn Du ein Glas Wasser in einem abgeschossenen Volumen stehen hast;; in der Gasphase stellt sich ein Sättigungsdampfdruck ein, der nicht davon abhängt, wie voll das Glas war.
Vielen Dank für die ausfühliche Antwort, sehr Hilfreich!
> C wird weggenommen, also bildet es sich neu
Falls alles weggenommen wird, dann ja. Wenn nur ein Teil weggenommen wird, dann nein.