Verkehrsregeln/Verhalten bei Beschleunigungsspur (Schnellstraße)?

5 Antworten

Es sind beide in der Verantwortung. Wenn beide Fahrer nebeneinander 120km/h fahren und beide wussten, dass der Beschleunigungsstreifen jetzt gleich endet, dann haben beide einen Fehler gemacht. Bei den Geschwindigkeiten sogar einen ziemlich groben Fehler.

Grundsätzlich müssen Autofahrer Rücksicht nehmen - und zwar gegenseitig. Wer auf die Autobahn will, muss von den Fahrern auf die Autobahn eingelassen werden. Die andere Person wäre also je nach Situation in der Pflicht gewesen, das Einfahren in die Autobahn zu ermöglichen. Allerdings macht das erst bei höheren Verkehrsaufkommen Sinn, wenn das einfahrende Auto sonst keine Möglichkeit hat. Grundsätzlich hat der Einfahrende schließlich ja kein Vorfahrtsrecht.

Wenn die Autobahn in diesem Fall sonst frei war, ist der Einfahrende in der Pflicht, die nötige Vorsicht walten zu lassen. Einfach „blind“ auf 120 zu beschleunigen und zu denken, alle Rechte zu haben, deutet auf fehlende Fahrschule hin.

Grundsätzlich wäre es erlaubt, den Standstreifen in Notfällen weiter über den Beschleunigungs-Teil hinaus zu nutzen. Allerdings natürlich nur im äußersten Fall, wenn wirklich nichts anderes geht. Viele Fahrer halten stattdessen auf dem Beschläunigungsstreifen an. Das ist sehr gefährlich.

Die Fahrer auf der Autobahn weichen oft auf die Überholspur aus. Wenn das möglich ist und es niemanden sonst behindert, ist das ja in Ordnung. In der Regel sollte das Einlassen in die Autobahn aber durch eine angepasste Geschwindigkeit erfolgen und nicht durch Ausweichen. Bei sehr vielen Einfahrten ist das aufgrund einer durchgezogenen Linie auch gar nicht erst erlaubt.

Was absolut nicht geht, ist nahes Auffahren. Das ist lebensgefährlich und gehört zu den absolut asozialsten Marotten im Straßenverkehr, denn das vordere Auto hat keine Möglichkeit, etwas dagegen zu tun. Auch Hupen ist nur in dafür vorgesehenen Fällen erlaubt.


Ganetz 
Fragesteller
 28.06.2023, 12:37

Vielen Dank für die ausführliche & respektvolle Antwort. Zur Info: Es gab keinen Standstreifen da es eine Schnellstraße war. Und wie nah er wirklich aufgefahren ist, kann ich um ehrlich zu sein nicht mehr ganz genau sagen. Er ist direkt hinter ihm auf die Spur aufgefahren, ja, aber danach drängelte er zumindest nicht mit zu wenig Abstand. Er fuhr bald extra auf die Überholspur, wo er weiterhin hupte, und dann war die Sache auch gegessen.

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Eichbaum1963  28.06.2023, 21:10
Grundsätzlich müssen Autofahrer Rücksicht nehmen - und zwar gegenseitig. Wer auf die Autobahn will, muss von den Fahrern auf die Autobahn eingelassen werden. Die andere Person wäre also je nach Situation in der Pflicht gewesen, das Einfahren in die Autobahn zu ermöglichen.

Wie kommst du auf diese irrtümliche Annahme??

Auf Einfädelstreifen findet auch das Reißverschlussverfahren keine Anwendung!

Selbst bei zähfließendem Verkehr oder auch Stau nicht - was ich - und viele Andere ebenso - aber dennoch machen - allerdings erst am Ende der Einfädelspur. Letzteres dürfte logisch sein warum.😊

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Dein Freund hat Unrecht! Wenn keine Gelegenheit da ist, in die Fahrbahn zu wechseln, muss er runter vom Gas und warten. Der unbeteiligte Fahrer bringt sich und andere in Gefahr, wenn er plötzlich die Spur wechselt oder bremst, außerdem befindet er sich auf einer Vorfahrtsstraße


Ganetz 
Fragesteller
 28.06.2023, 12:13

Sehe ich sehr ähnlich. Danke für die Antwort. Allerdings muss ich noch mal darauf hinweisen, dass weit und breit keine anderen Autos da waren - Es wäre für den Fahrer in dieser Situation nicht gefährlich gewesen abzubremsen oder die Spur zu wechseln. Er hätte auch genug Zeit gehabt das zu tun, ohne dass es plötzlich gewesen wäre. Ändert das deine Meinung oder trotzdem noch die gleiche Sicht?

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TheAshenOne  28.06.2023, 12:42
@Ganetz

Der andere Fahrer hat nicht die Pflicht abzubremsen damit du(oder dein Fahrer) dich rein quetschen kannst, weil du unbedingt auf 120 beschleunigen willst, wenn alles andere frei ist. Dafür sieht man beim auffahren schon Mal nach links und checkt die Lage und das Verkehrsaufkommen grob aus, um dementsprechend seine Beschleunigung anzupassen.

Beim Beschleunigungsstreifen, hast du die Möglichkeit deine Geschwindigkeit so anzupassen, dass du dich auf die Fahrbahn einordnen kannst.

Das richtige Verhalten wäre soweit zu beschleunigen, dass man sich sicher einordnen kann, sprich einfach hinter ihm einordnen.

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TheAshenOne  28.06.2023, 12:52
@Ganetz

Ich würde es ihm auch Klipp und klar sagen!

Wenn es zum Unfall kommt, kann es als grob fahrlässig um des eigenen vorankommen Willens, gewertet werden. Das wird teuer.

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Ganetz 
Fragesteller
 28.06.2023, 14:12
@TheAshenOne

Dem Fahrer ist bewusst wie ernst ich es sehe, ich halte da mit meiner Meinung nicht zurück. Besonders weil ich mir Sorgen mache, dass es mal nicht läuft wie erhofft, und nicht nur die Karosserie Schaden nimmt. Aber die Reaktion (im Moment) ist, ob ich aussteigen möchte und dass ich selbst ein Auto habe, mit dem ich fahren kann, wenn ich mich als Beifahrer unwohl fühle.

Kurz gesagt; Es ist ein extrem schwieriges und sensibles Thema, wo Kritik schwierig angenommen werden kann, weil die Sichtweise festgefahren ist. Wenn sich das Emotionale nach Tagen gelegt hat, besteht die Chance, dass meine Kritik gehört und reflektiert wird.

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TheAshenOne  28.06.2023, 14:19
@Ganetz

Das ist der Grund, warum ich grundsätzlich selber fahre 😅 Das heißt aber nicht, dass ich schleiche und penibelst auf jede Kleinigkeit achte. Aber halt bedacht und vorrausschauend.

Oder halt nur zu denen ins Auto steigen, wo ich mich wohlfühle.

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Ganetz 
Fragesteller
 28.06.2023, 14:27
@TheAshenOne

Ja, dann muss eben irgendwann die Konsequenz gezogen werden, dass man nicht mehr mitfährt. Wäre nur schade, statt ein mal an der eigenen Sichtweise zu arbeiten. In diesem Fall würde man davon selbst am meisten profitieren.

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TheAshenOne  28.06.2023, 14:31
@Ganetz

Ja das stimmt, aber es gibt nunmal Menschen die wollen nicht hören, bis es zu spät ist

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Das ist ganz einfach geklärt

Der andere muss euch das auffahren nicht ermöglichen, und daher auch nicht die sur wechseln.

Derjenige fuhr die erlaubten 120km/h, 

dann ist doch alles gut dann muss sich dein Kumpel halt entsprechend verhalten und notfalls wieder bremsen.

Der Autofahrer blieb die ganze Zeit in der rechten Spur,

dazu besteht keine Verpflichtung. auch nicht auf der Autobahn.

Ich finde, dass der andere keinen Fehler gemacht hat,

kluges Kerlchen, auch meine Einschätzung


Ganetz 
Fragesteller
 28.06.2023, 12:44

Ich bin sehr überrascht, dass die Meinungen überwiegend in meine Richtung gehen. Hätte auch gerne Sichtweisen gehört, die es mir verständlicher machen warum er so denkt wie er denkt.

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peterobm  28.06.2023, 12:55
@Ganetz

auch da gibt es Fahrer die sich nicht an das Limit halten und trotzdem überholen, dann kann er die Spur gar nicht wechseln

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TheAshenOne  28.06.2023, 13:00
@Ganetz

Die Meinungen gehen in deine Richtung, weil es einfach richtig wäre so zu handeln.

Sich etwas zu erzwingen und andere zu gefährden bringt dir nichts.

Wie alt ist denn der Fahrer eigentlich?

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Ganetz 
Fragesteller
 28.06.2023, 13:30
@TheAshenOne

Er ist ein junger Fahrer, hat den Führerschein schon seit ein paar Jahren, und fährt trotz einem Hang des "gerne schnell sein wollens" grundlegend normal, ordentlich, angepasst und fair gegenüber anderen Autofahrern. Situationen wie diese, wo enorm viel Temperament im Spiel ist (meiner Meinung nach auch der Auslöser), gibt es leider, aber sie sind die Ausnahme.

Gibt es hier jemanden, der davon berichten kann, dass er ähnlich fuhr als er jung war, und sich das mit dem Alter legt?

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TheAshenOne  28.06.2023, 13:35
@Ganetz

Es ist öfter so, dass jüngere Fahrer noch risikobereiter fahren und dann mit dem Alter/der Zeit flacht das ab.

Aber das muss er selber lernen. Entweder es wird ihm irgendwann zu langweilig oder zu blöd oder er provoziert es wirklich einmal so weit, dass ein Unfall entsteht und wenn er Pech hat, wird das eine teure und große oder traurige Lektion.

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Ganetz 
Fragesteller
 28.06.2023, 14:21
@TheAshenOne

Okay. Hoffen wir einfach mal, dass meine Worte doch irgendwo im Hinterkopf brodeln, und sich darüber Gedanken gemacht wird, sodass es nicht so weit kommen muss.

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Wenn ich in eine andere Strasse über einen Beschleunigungsstreifen einfahre muss ich mich so verhalten das ich keinen Gefärde.

Was wäre dabei gewesen wenn ihr vom Gas gegangen wäret und dann die Spur gewechselt hättet.

Mich regt so ein Verhalten regelmäsig auf.


Ganetz 
Fragesteller
 28.06.2023, 12:58

Ich weiß.. Wenn viel Verkehr ist, finde ich dass es noch mal eine andere Sache ist. Aber da eben frei war, geht man ja eigentlich vom Gas runter. Ich habe keine Ahnung warum er das anders sieht und handhabt, da er ansonsten ein guter Fahrer ist, der mit Respekt und angepasster Geschwindigkeit fährt. Er ist normalerweise gut darin vorrausschauend zu fahren und es gibt durchaus Situationen, die Geduld erfordern, wo er selbst sagt "Wenn ich diese Zeit nicht habe, dann weiß ich auch nicht". Nur mal um zu erwähnen dass sein Fahrstil nicht grundlegend respektlos oder drängelnd ist.

Allerdings ist sowas wie dieses nicht zum ersten Mal passiert. Immer dann wenn er davon überzeugt ist, dass der andere rücksichtslos fährt, reagiert er darauf leider selbst mit rücksichtslosem Verhalten, und ist verschlossen für meine Kritik.

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