Verbindet/assoziiert ihr PTBS (und andere psychische Erkrankungen - ähnlicher Art) mit Schwäche?


28.06.2021, 15:36

Schwäche auch im Sinne von: schwacher Charakter, sonst würde die Krankheit ja nicht auftreten.

7 Antworten

Also ich habe eine Somatoforme Störung und sehe mich nicht als schwach. Im Gegenteil, ich habe schon mehr Schmerzen als viele andere Menschen in der westlichen Welt ausgehalten, physisch aber vor allem auch psychisch. Ich bin in Therapie, und nicht weil ich gezwungen werde, sondern weil ich es aus Eigeninitiative mache. Ich bin somit stark genug, um mir Hilfe zu suchen und mir helfen zu lassen. Das können nicht mal viele psychisch Gesunde von sich behaupten. Ich hab‘s mir auch nicht ausgesucht.

guitschee 
Fragesteller
 28.06.2021, 15:38

Aus deiner eigenen Erfahrung heraus: sehen es manche Menschen nicht als Stärke, sondern eben als Schwäche, wenn man sich Hilfe sucht/Hilfe braucht?

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ioroio  28.06.2021, 15:45
@guitschee

Ich spreche nicht mit vielen darüber. Allerdings wissen die meisten, dass sie selber schon mal „schwache“ und dunkle Momente in ihrem Leben erlebt haben. Somit können das viele nachvollziehen. Es denkt aber nicht jeder so. Natürlich muss man sagen, dass es eine Schwäche ist wenn man plötzlich Schmerzen bekommt nur weil man sich vor seinem eigenen Schatten erschrocken hat (überspitztes Beispiel, aber kommt schon fast hin ^^), allerdings ist das keine Charakterschwäche, sondern eine Schwäche durch Krankheit. Da muss man differenzieren. Genauso wie bei einer körperlichen Krankheit.

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guitschee 
Fragesteller
 28.06.2021, 15:53
@ioroio

Ich frage mich halt nur, wie viele meinen Protagonisten, der PTBS hat, wohl dafür verurteilen/ als schwach abwerten ;-).

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Meines Erachtens ist der Mensch, als natürliches psychosomatisches Wesen, weder in physischer noch in psychischer Hinsicht unbegrenzt belastbar und in keiner Weise perfekt, sondern in jeder Hinsicht mehr oder weniger unvollkommen und verletzlich, was, so lange man kein vollumfängliches Wissen über alle möglichen Faktoren hat, die bestimmen und beeinflussen, wieso jemand so ist, wie er oder sie ist und nicht anders, getrost als zufällige Konfiguration betrachtet werden kann, die sich in ihrer Beschaffenheit im Laufe des Lebens verändert und nur bedingt und wenn, dann nur bis zu gewissen Graden, aus eigenem Antrieb verändert werden kann.

Insofern sehe ich in "Schwäche", beziehungsweise "Stärke" mit negativem Vorzeichen, eine wesentliche und nicht selbst gewählte Eigenschaft, beziehungsweise einen mannigfaltigen Eigenschaftskomplex, jedes Menschen, jedes Organismus sogar, die aber, je nach Individuum, betrachtetem Aspekt, Art und Ausmaß der Belastung oder Umstände, mal früher und mal später zu Tage treten kann und als solche nicht als etwas, das als Grundlage für Vorwürfe irgendwelcher Form dienen kann.

Woher ich das weiß:Hobby – Interessierter Laie ✅ Kein Fachmann, kein Arzt ❌

Nein, ich denke mittlerweile weiß ein Großteil der Bevölkerung was PTBS ist. Von demher wird es als Krankheit angesehen. Meistgekannt sind wohl die Soldaten, die aus Kriegen und Einsätzen wieder nach Hause kommen mit PTBS.

Als Schwäche wird es denke ich nicht gesehen.

edit: Auch für die Ergänzung würd ich nein sagen, da es jeden treffen kann.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Life - Elite University of the Universe [L-EUotU]

Das leben macht jeden menschen kaputt und manche werden schon kaputt geboren

Das öeben is hart und nicht jeder steht es durch (suizid)

Aber naja jeder muss das beste draus machen

Und nach meiner ansicht is niemand im kopf normal - es gibt halt leute die das gut vertuschen können

nein, sowohl für körperliche als auch psychische krankheiten kann niemand was. sowas sucht man sich nicht aus und es kann quasi jeden treffen