Veränderungen an der DNA durch traumatische Erlebnisse von Krieg, Genozid und Terror? Eltern gebe dieses genetische Erbe an ihre Nachkommen weiter?
4 Antworten
ich denke nicht, dass solche Ereignisse die DNA verändern - die DNA verändert sich bei der Reproduktion (logisch) , weil die DNA zerbricht und sich wieder anders zusammensetzt (halber Strang), was in dieser Form von jedem Elternteil vererbt wird und damit wieder einen ganzen DNA-Strang ergibt - in diesem Verlauf können auch Mutationen entstehen - Verursacher können u.U. chemische Stoffe sein aber natürlich auch radioaktive Strahlung
traumatische Erlebnisse .... können aber eine völlig andere Vernetzung im Gehirn verursachen (vor allem, wenn sich dieses noch in der Entwicklung befindet) und damit eine ererbte Neigung z.B. zur Sucht zum Ausbruch bringen oder Depression und andere seelische Leiden
ein Gen- und Hirnforscher kann dir das aber besser erklären als ich
Die 3 Bücher über die Generation der Kriegskinder, Der Kinder der Kriegskinder und der Enkel der Kriegskinder von Sabine Bode kann ich sehr zu diesem Thema empfehlen. Kinder lernen von ihren Eltern größtenteils durch Nachahmung. Krieg beeinflusst also ganze Generationen und Folgegenerationen
Es gibt zu dem Thema empfehlenswerte und interessante Bücher von Sabine Bode, die ich selbst durchgearbeitet habe (Kriegskinder, Kriegsenkel, Nachkriegskinder) - erschienen bei Klett-Cotta; keine leichte Kost, aber sicher die beste Literatur dazu und wirklich fundiert.
Ich habe dabei auch einiges über mich herausgefunden und einige Eigenschafen wieder erkannt, die ich von mir kenne und teils merkwürdig fand, aber nie zuordnen konnte - muss dazu sagen: Ich bin beim Opa aufgewachsen und habe manches von ihm vererbt oder vermittelt bekommen. Was hier an "Eigenarten" zu lesen ist, kenne ich alles von mir ... frühe Parentifizierung, starke und teils auch drückende Verantwortungsgefühle, das Hinauszögern von Abschieden und Entscheidungen, Ängste bei U-Bahn-Schachten, Unwohlsein beim Sehen einsamer Flugzeuge, Polizei und Feuerwehr oder bestimmten Lichtern. Mein Opa war genauso und mein Großonkel sprach nie drüber, aber ich merkte es ihm oft an, dass "irgendwas nicht stimmt" und er nur mir zuliebe so tat, als sei alles in Ordnung.
Auch wenn es z.B: eine Hungersnot gibt, wirkt sich das aus.
Dass Kinder von Eltern die in Wohlstand aufwachsen im Durchschnitt größer sind und schneller Geschlechtsreif sind, ist ebenfalls das Ergebnis davon. Auch generell Veränderungen von Arten bei einer neuen Generation, wie z.B. eine besser and ie neuen Umstände angepasste Anatomie.
Der Gedanke, dass so etwas an Mutation und Selektion liegt, den haben einige immernoch, aber das ist soo nicht haltbar. Ja diese Faktoren spielen ebenso eine Rolle, aber Epigenetik ist da weitaus wichtiger.
So zumindestens nach meinem Wissen.
das mit dem Wachstum kann ich bestätigen : wenn ich mit der Generation meiner Enkel auf Augenhöhe sprechen will, muss ich mich auf eine Kiste stellen ggg
und die Generation meiner Großeltern war noch kleiner als ich
in Städten, die es schon viele Jahrhunderte lang gibt, sind die Türen alter Häuser so niedrig, dass meine Enkel den Kopf gewaltig einziehen müssen, wenn sie ins Haus wollen