Vegan? Ja oder nein?

5 Antworten

Selbst wenn in Salz Reste von Muscheln abgelagert haben sollten, ist es vegan. Ob die Menschheit Salz konsumiert ändert nämlich nichts daran, dass diese Tiere lang vor unserer Zeit eines natürlichen Todes gestorben sind.

Bei Tierprodukten hingegen sind wir es, die uns dafür entscheiden andere Tiere in Massen zu halten, sie ein qualvolles Leben leben zu lassen und am Ende hinzurichten.

Nein das ist kein Non Plus Ultra.

Das mag funktionieren wenn man ganz genau weiß wie man was tut und suplementiert zB, aber das hat ja dann eher etwas mit Gefahren- oder Mängel-Vermeidung zu tun.

Wer will kann es natürlich tun, dagegen ist nichts einzuwenden und ist bei jedem Menschen persönlich.

Aber es ist keine bessere Ernährung.


Bodhgaya  15.10.2023, 21:05
Wer will kann es natürlich tun, dagegen ist nichts einzuwenden und ist bei jedem Menschen persönlich.

Ist es wirklich eine persönliche Entscheidung, wenn es zum Schaden an Dritten führt?

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verreisterNutzer  15.10.2023, 21:11
@Bodhgaya

Na klar.

'Ich' könnte persönlich entscheiden ob 'ich' vegan essen möchte und man könnte mich nicht verklagen. Wenn 'ich' mir das selbst ausgesucht habe. Dementsprechend ist es selbstverständlich eine persönliche Entscheidung. Um Schaden an Dritten ging es hier ja nicht.

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Bodhgaya  15.10.2023, 21:21
@verreisterNutzer

Also du hast dich mit "persönlicher Entscheidung" nicht auf das ethische, sondern auf das in Deutschland rechtliche bezogen?

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verreisterNutzer  15.10.2023, 21:49
@Bodhgaya

Einer Einzelperson seine freie Wahl zum Veganismus nicht zu lassen, ist in meinen Augen genauso unethisch wie wenn ein Veganer mir meine Art der Ernährung ausreden will. Ein Mensch der sich in der Hinsicht für sich selbst frei entscheidet, hat sowohl ethisch wie auch rechtlich das Recht dazu. Problematisch wird es immer ab dem Punkt des Missionierens, völlig egal in welche Richtung. Ich esse lieber nen Big Tasty Bacon als typisch vegane Gerichte. Das muss dann auch der Veganer akzeptieren, wie ich auch seine Ernährung.

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Bodhgaya  16.10.2023, 00:57
@verreisterNutzer

Stell dir vor: Jemand schlägt sehr brutal seinen Hund & rechtfertigt das mit seiner Freude daran.

  1. Wäre es Missionieren darauf aufmerksam zu machen & zu fordern damit aufzuhören?
  2. Wäre es von dieser Person seine persönliche Entscheidung den Hund zu quälen?
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verreisterNutzer  16.10.2023, 01:03
@Bodhgaya

Die Diskussion ist für mich beendet.

Mach nen Youtube-Kanal auf wenn Du Menschen mit unverhältnismäßigen Beispielen auf etwas aufmerksam machen willst.

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Wer weiß, wie Salz entstanden ist, der weiß auch, dass in Salz Reste von Krustentieren, Muscheln etc enthalten ist. Somit sich also tierische Stoffe darin abgelagert haben.
Vegan bedeutet doch aber, dass es komplett ohne tierische Stoffe ist. Ist Salz also tatsächlich vegan?

Das stimmt so nicht, denn Veganismus ist per Definition das hier:

Veganismus ist eine Philosophie & Lebensweise, die –   so weit wie möglich & praktisch durchführbar   – alle Formen der  Ausbeutung & Grausamkeiten  an Tieren für Essen, Kleidung oder andere Zwecke zu vermeiden sucht & darüber hinaus die Entwicklung tierfreier Alternativen zum     Vorteil     von Tieren, Menschen und Umwelt fördert. In der Ernährung bedeutet dies den Verzicht auf alle ganz oder zu Teilen vom Tier gewonnenen Produkte.
The Vegan Society

Das von dir beschriebene Szenario steht nicht mit "Ausbeutung & Grausamkeiten" in Verbindung. Denn den Muscheln & Krustentieren ist nicht geschadet. Also ist Salz vegan.

Apfelsaft ist übrigens auch nur vegan, wenn die Trübung nicht unter Hilfe von Gelatine beseitigt ist. 

Ist mir & mittlerweile den meisten Veganern bekannt, deshalb achte ich darauf.

Ist aber bei veganem Apfelsaft auch kontrolliert worden, ob sich nicht eventuell doch eine oder mehrere Maden in den Äpfeln versteckt haben?

Ich möchte auf folgende Passage aus der Definition verweisen:

so weit wie möglich & praktisch durchführbar

Das töten dieser Insekten ist nahezu alternativlos, aber das ist keine Rechtfertigung zusätzlichen vermeidbaren Schaden an Tieren anzurichten.

Die Maden werden ja auch nicht qualvoll herangezüchtet, wie das i.d.R. für die Tiere der Fall ist, wenn man ein Steak isst.

Ist vegane Ernährung tatsächlich das Non Plus Ultra für uns Menschen?

Was meinst du mit "Non Plus Ultra". Die Erde wird durch Veganismus nicht zum Paradies, aber auf jeden fall deutlich besser.

Ist es tatsächlich für alle Altersgruppen zu empfehlen?

Wenn man es richtig macht, ja. Jüngere Leute sind leider oft uniformiert, aber das ist ein Problem, was sich lösen lässt.

da der Mensch zur Gattung der Allesfresser gehört

Der Homo Sapiens ist sehr flexibel im Bezug auf seine Ernährung, weshalb er auch die Welt bevölkern konnte. Er konnte sowohl in den Eissteppen Sibiriens, als auch im Jungel Afrikas überleben, wo die Nahrungsvielfallt jeweils extrem unterschiedlich war.

er somit wichtige tierische Bestandteile in der Nahrung tatsächlich benötigt.

Tatsächlich ist das nicht so, da alle für den Menschen nötigen Nährstoffe in Tieren sich auch anderweitig finden lassen. Das ist eine Position sämtlicher seriöser Ernährungsgesellschaften, die das mit Untersuchungen & Studien nachweisen konnten. Siehe hier:

Bild zum Beitrag

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich habe einige Bücher dazu gelesen
 - (vegan, Vegane Produkte)

Dedel65 
Fragesteller
 16.10.2023, 00:00

Deiner Meinung also ist das, was die Industrie als vegan anbietet, ohne Ausbeutung von Tieren entstanden und entspricht dementsprechend den Grundsätzen von Veganismus?

Hmmm.... dann sollte man sich überlegen, warum sich so viele "E"''s in veganem Brotaufstrich befinden und wie wir zukünftig die Welt von Erbsen und Tofu ernähren wollen. Veganismus führt nicht zu einer besseren Welt - es verführt die Menschen, einem falschen ideal hinterherzulaufen. Wie die Geschichte zeigt (Fleisch ist ein Stück Lebenskraft, nimm ein Ei mehr usw.) sind solche zeitlichen Slogans ohne langfristige Forschungen völlig sinnlos und zum scheitern verurteilt. Nicht die Ernährung sondern der Mensch selbst ist das Problem.

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Bodhgaya  16.10.2023, 00:35
@Dedel65
und wie wir zukünftig die Welt von Erbsen und Tofu ernähren wollen.

80% des Weltweiten Sojas ist Tierfutter & weniger wie 2% gehen in Ersatzprodukte. Also Soja ernährt bereits die Welt, nur eben indirekt.

Deiner Meinung also ist das, was die Industrie als vegan anbietet, ohne Ausbeutung von Tieren entstanden und entspricht dementsprechend den Grundsätzen von Veganismus?

Warum siehst du das anders?

Hmmm.... dann sollte man sich überlegen, warum sich so viele "E"''s in veganem Brotaufstrich befinden

Außerdem geht es mir hier nicht um vegan gelabelte Produkte, sondern um das Phänomen an sich. Man kann sich seinen Brotaufstrich auch selber machen.

Wie die Geschichte zeigt (Fleisch ist ein Stück Lebenskraft, nimm ein Ei mehr usw.) sind solche zeitlichen Slogans ohne langfristige Forschungen völlig sinnlos und zum scheitern verurteilt.

Von Slogans war nicht die Rede. Ich habe nichts zitiert, sondern nur meine Erkenntnisse in eigenen Worten zusammengefasst.

Mal abgesehen, dass es ethischen Vegetarismus schon seit der Antike gibt & Veganismus nur sie konsequente Fortsetzung davon ist.

Veganismus führt nicht zu einer besseren Welt

Die Oxford University sagt etwas anderes.

Nicht die Ernährung sondern der Mensch selbst ist das Problem.

Warum empfehlen dann alle seriösen Ernährungsgesellschaften ein umweltfreundlicheres Essverhalten?

Warum hat sich dann in der Vergangenheit bereits gezeigt, dass man mit anderem kollektivem Essverhalten Missstände verhindern kann? Zum Beispiel in Dänemark während des ersten Weltkrieg, wo ein stark verminderter Fleischkonsum eine Hungersnot verhinderte.

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Salz ist Salz. Wenn Dir das Salz aus dem Supermarkt nicht vegan genug ist, dann koch Dir eben selber welches.

Wenn vegane Ernährung für Menschen das Nonplusultra wäre, dann wäre der Mensch kein Omnivore. Zumindest Säuglinge sollten Muttermilch trinken und die ist nicht vegan.

Selbst Kühe verschlucken manchmal ein paar Käfer. Also mach Dir keine Gedanken um einen Wurm in einem Apfel.


Bodhgaya  15.10.2023, 21:17
Zumindest Säuglinge sollten Muttermilch trinken und die ist nicht vegan.

Laut der offiziellen Definition schon:

Veganismus ist eine Philosophie & Lebensweise, die –   so weit wie möglich & praktisch durchführbar   – alle Formen der  Ausbeutung & Grausamkeiten  an Tieren für Essen, Kleidung oder andere Zwecke zu vermeiden sucht & darüber hinaus die Entwicklung tierfreier Alternativen zum     Vorteil     von Tieren, Menschen und Umwelt fördert. In der Ernährung bedeutet dies den Verzicht auf alle ganz oder zu Teilen vom Tier gewonnenen Produkte.
The Vegan Society

Ob der Menschen ein Tier ist, kommt auf die Definition an. Im Volksmund nein, aber laut Biologie ja.

Aber selbst wenn man davon ausgeht (würde ich persönlich auch tun), dann wäre Muttermilch dennoch vegan, da sie nicht "Ausbeutung & Grausamkeit" an der Mutter bedeutet (sofern sie natürlich freiwillig stillt).

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Ich bin ziemlich davon überzeugt, dass es eine wirklich strenge vegane Ernährung nicht geben kann.

Von der Sinnhaftigkeit will ich dabei noch nicht mal reden, da kann man sich ja trefflich streiten