Vater-Tochter Probleme oder alles normal?
Hallo an euch,
ich habe mal ein paar Gedanken, die ich gerne teilen würde um einfach herauszufinden, wie manch andere von euch darüber denken.
Ich bin ein Mädchen, dementsprechend die Tochter eines Vaters und 24 Jahre alt, ich habe außerdem auch noch einen älteren Bruder.
Es geht um die Bindung zwischen meinem Papa und mir, denn ich bin der Meinung, dass hier einige toxische Dinge vorgehen.
Er war vor 4 Jahren mal „kurz“ (3 Wochen) im Koma gelegen aufgrund der Corona Erkrankung, die Ärzte haben ihn aber Gott sei Dank wieder hinbekommen und seitdem hat er sich nochmal um 380 grad komplett geändert, seine Persönlichkeit ist teilweise zwiegespalten und wenn er seine Medikamente nicht nimmt, hat man regelrecht das Gefühl, dass er in ein depressives Loch fällt.
Bis zu einem gewissen Grad kann man das auch noch nachempfinden aber er hat keinerlei Gespür oder Empathie dafür, wie es und als Familie in dieser Zeit ging, er hat kein einziges Mal danach gefragt sondern man hat immer nur ihn reden hören.
Prinzipiell ist es so, dass er denkt, dass wir alle seine Untertanen sind und beide Kinder nach seiner Nase tanzen müssen.
Ein Beispiel; Er möchte aus freiwilligen und guten Stücken die Hochzeit von meinem Bruder zahlen und sagt er macht es einerseits gerne, andrerseits muss aber alles nach ihm gerichtet werden, er sucht sämtliche Sachen etc aus. und lädt zum krönenden Abschluss noch seine Stammtisch Leute auf die Hochzeit ein, die mein Bruder nicht mal kennt.
Anderes Beispiel: Meine Mutter und er haben gemeinsam eine neue Firma gegründet, es war seine Idee und dementsprechend hat sie natürlich kein Mitspracherecht, es muss alles nach ihm gehen.
Sie möchte sich ein neues Auto kaufen und obwohl er kein Auto mehr fahren darf aufgrund seiner posttraumatischen Störungen, sucht trotzdem er das Auto aus und sie darf nichts mitentscheiden.
Ich bin psychisch total am Ende und schreibe demnächst Prüfungen, es gibt nur Streit mit ihm weil er kein Mitgefühl und keine Empathie hat.
Wie soll man damit umgehen? Sollte man sich von so etwas lösen? Ich brauche dringend euren Rat.
3 Antworten
Was du da beschreibst, klingt wirklich sehr sehr schwer und belastend. Die Situation ist nicht normal,aber dass du dich überfordert fühlst das ist sehr Normal.
Nach so einer schweren krankheit und einem Koma können viele Dinge passieren- etwa psychische Folgen
- oder Nebenwirkungen von Medikamenten.Es wäre gut, wenn er nochmal medizinisch genau untersucht wird, damit klar ist, was genau los ist.
Dass dein Vater gerade wenig Empathie zeigt und ihr als Familie darunter leidet, ist leider oft eine Folge von solchen Traumata und Krankheiten. Das zu wissen hilft dir aber nicht .
Wie kannst du jetzt für dich selber sorgen?
- Setze klare Grenzen, damit du dich selbst schützt. Es ist in Ordnung, dich auch mal zurückzuziehen.
- Suche dir Unterstützung: Es gibt Beratungsstellen, die dir helfen können, etwa die Telefonseelsorge unter 0800-1110111 oder 0800-1110222 (kostenlos und anonym)
- lokale Familienberatungsstellen oder psychologische Beratungsangebote
- Falls du noch nicht mit jemandem über deine Gefühle gesprochen hast, wäre es gut, das zu tun , sei es mit Freunden, vertrauten Erwachsenen oder einem Therapeuten.
- Achte auf dich selbst, jetzt, wo du Prüfungen hast.
➡️Versuche dir kleine Pausen zu gönnen und dich nicht mit Streit und Stress zu sehr zu belasten.
Solltest du dich emotional oder räumlich lösen?
- Manchmal hilft Abstand, um wieder Kraft zu schöpfen und klarer zu sehen. Das heißt nicht, dass du deinen Vater nicht liebst es geht um selbstSchutz.
https://www.caritas.de/hilfeundberatung/onlineberatung/onlineberatung
Lg ⚘
Erstmal gehen natürlich klärende Gespräche und Hilfsangebote und sowas voran, aber wenn du merkst dass dir dein Vater nicht gut tut und du dich nicht wohl mit ihm fühlst, kannst du den Kontakt abbrechen. Auch mit psychischen Erkrankungen muss man (entschuldige wenn sich das hart anhört) kein Arsch sein.
… es kling ein wenig egoistisch, aber dann darf man sich halt von ihm keine Hochzeit, kein Auto und kein Unternehmen finanzieren lassen… sondern es selbst tragen