Untersucht der Frauenarzt auch die Brüste?

5 Antworten

Guten Abend Franziska,

Erste Untersuchung beim Frauenarzt

Wichtig ist, dass beim ersten Besuch der Arzt vor der Untersuchung erklärt, was gemacht wird. Falls der Arzt dies unterlässt, kann die Patientin ihn darauf ansprechen und ihn bitten, ihr die Untersuchungsschritte zu erklären. Zusätzlich zu den Erklärungen zeigen manche Ärzte auch an Hand von anatomischen Zeichnungen oder Modellen, wie die Schritte ablaufen. Damit hat man eine bessere Vorstellung von dem, was während des Untersuchungsvorgangs passiert.

Da für die Patientin ein direktes Zuschauen nicht möglich ist, - was unter Umständen manchen Frauen die Angst nehmen könnte - besteht auf Wunsch eventuell die Möglichkeit, dass der Arzt der Patientin den Muttermund mit einem Spiegel zeigt.

Zunächst betrachtet der Arzt das äußere Genitale, um eventuell bestehende Hautveränderungen, äußere Infektionen oder Ähnliches festzustellen. Anschließend werden die Scheide und der Muttermund untersucht. Dazu muss die Scheide mit zwei Instrumenten (Spekula) - diese ähneln gebogenen Löffeln - entfaltet werden. Dieser Vorgang ist etwas unangenehm, vor allem wenn man sich sehr verkrampft und die Luft anhält.

Um diese Untersuchung für sich einfacher zu gestalten, ist es wichtig, den Po "fallen zu lassen", schwer zu machen und gleichzeitig tief ein- und auszuatmen. Die Instrumente können auch etwas kalt sein. In manchen Praxen werden sie daher leicht angewärmt.

Die Abstrichentnahme an sich merkt man fast nicht. Es kann etwas ziehen, was aber nicht weiter problematisch ist.

Bimanuelle Untersuchung

Die bimanuelle Untersuchung ist die typische Untersuchung des Frauenarztes, bei der Größe, Lage, Druckempfindlichkeit und Beweglichkeit der Gebärmutter beurteilt werden. Zusätzlich gibt sie Aufschluss über die Eierstöcke, welche jedoch besser durch den Ultraschall beurteilt werden.

Neben den Geschlechtsorganen wird dann noch der Aufhängeapparat der Gebärmutter untersucht, der z. B. bei fortgeschrittenen Krebserkrankungen verändert erscheint. 

Bei der bimanuellen Untersuchung führt der Arzt einen oder zwei Finger der rechten Hand in die Scheide ein, die Gebärmutter wird auf den Finger geladen und nach oben gedrückt.

Die linke Hand liegt auf dem Unterbauch und drückt gegen die Bauchdecke. Dadurch kann man die Gebärmutter tasten, beziehungsweise schieben sich die Eierstöcke und die Gebärmutter in eine Position, in der sie beurteilt werden können.

Ein sehr wichtiger Befund ist z. B. der Portioschiebeschmerz. Das ist ein Schmerz, der durch das Wackeln am Gebärmutterhals hervorgerufen werden kann und einen Hinweis auf eine Infektion darstellt.

Diese Untersuchung ist etwas unangenehm, aber einfach zu überstehen, wenn man sich entsprechend entspannt. Zudem sollte die Harnblase leer sein. Wichtig ist es wiederum, den Po "fallen zu lassen" und tief ein- und auszuatmen.

Ultraschalluntersuchung

Oft erfolgt auch eine Ultraschalluntersuchung durch die Scheide. Sie ergänzt die vorangegangene Untersuchung. Durch den Ultraschall kann man die Struktur der Gebärmutter, die Schleimhaut, die Zyklusphase oder auch andere Strukturen erkennen. Wichtig ist die Beurteilung der Eierstöcke, die mit Ultraschall genauer möglich ist.

Brustuntersuchung

Die Brustuntersuchung findet entweder vor oder nach der gynäkologischen Untersuchung statt. Das bedeutet, man braucht nicht völlig nackt vor dem Arzt stehen, sondern es kann zuerst die Brust und dann das Genitale entblößt werden. Wenn man nicht komplett nackt ist, fühlt man sich auch nicht ganz so ausgeliefert. 

Abschließendes Gespräch

Nach der Untersuchung sollte in einem Gespräch eine Befundbeurteilung erfolgen. Je nachdem was die Untersuchung ergeben hat, wird die notwendige Therapie besprochen bzw. das entsprechende Verhütungsmittel (Pille, Dreimonatsspritze etc.) verordnet, falls die Verhütung der Grund für den Arztbesuch war.

Generell sollte sich der Frauenarzt für seine Patientin beim ersten Besuch viel Zeit nehmen, um einen guten Kontakt zu gewährleisten, so dass sich die jungen Mädchen/Frauen wohl fühlen. Das kann man als Patientin vom Arzt auch einfordern. Hilfreich ist es, wenn man sich vor dem Besuch überlegt, was man den Arzt fragen möchte.

https://www.netdoktor.at/untersuchung/der-erste-frauenarztbesuch-8229

Woher ich das weiß:Recherche

Hallo,

in meiner Klasse waren fast nur Mädchen und daher wurde auch ziemlich viel über den Frauenarztbesuch gesprochen.

Die eine Hälfte hat gemeint, dass es ihnen wehtat und die andere Hälfte hat gemeint, dass es nur etwas unangenehm war beziehungsweise sie fast gar nicht gespürt haben. Ein Mädchen meinte zum Beispiel, dass sie überhaupt nichts gespürt hat, während ein Mädchen gemeint hat, dass sie höllische Schmerzen hatte.

Es ist eben eine komische Situation, da man sich ausziehen muss und auf den Untersuchungsstuhl steigen muss. Auf dem Stuhl ist es ein Zwischending zwischen Sitzen sowie Liegen und man fühlt sich daher etwas ausgeliefert sowie hilflos. Zudem sitzt man mit gespreizten Beinen da und ist nackt, was viele Mädchen als peinlich empfinden. Daher verkrampft man oft und dann kann es wehtun.

Man muss versuchen locker zu bleiben, gleichmäßig ein- und ausatmen und nicht zu verkrampfen. Auch soll der Arzt vorsichtig sein, sich Zeit nehmen und alles genau erklären. In diesem Fall klappt es schon.

Normalerweise werden auch die Brüste abgetastet und untersucht. Die Hälfte der Mädchen meinte, dass ihre Brüste abgetastet wurden und man ihnen auch ausführlich gezeigt hat, wie sie dies jeden Monat selber machen sollen, um Knoten und Verhärtungen erkennen zu kennen. Bei den anderen wurden die Brüste nur kurz oder gar nicht abgetastet. Jeder Arzt macht es eben anders und daher kann man auch keine Antwort geben, die für alle gültig ist.

Sicherlich gibt es gute männliche Ärzte als auch gute weibliche Ärzte. Leider gibt es aber auch schlechte männliche als auch schlechte weibliche Ärzte. Die Mädchen in der Klasse haben gemeint, dass weibliche Ärzte oft etwas gröber sind, da sie wissen, wie es sich anfühlt und sich eventuell denken, dass die Patientin es schon aushalten kann. Männliche Ärzte sollen hingegen etwas vorsichtiger sein, da sie nicht wissen, wie es sich anfühlt beziehungsweise es nicht kennen.

Eine Freundin musste zum Frauenarzt, weil ihre Mutter wollte, dass sie mal durchgecheckt wird. Sie hatte den Termin bei einer Ärztin, die damals dann aber krank war. Ihre Mutter meinte, dass sie sich nicht so anstellen soll und sich von dem Arzt (es war eine Gemeinschaftspraxis mit einer Ärztin und einem Arzt) untersuchen lassen soll. Ihr war es überaus peinlich, sich von dem Arzt untersuchen lassen zu müssen und sie war froh, den zweiten Termin bei der Ärztin zu haben. Jedoch soll sie dann bei der Untersuchung durch die Ärztin ziemliche Schmerzen gehabt haben und sie war sehr irritiert, wie grob die Ärztin mit ihr umging. Sie wollte daher zukünftig wieder zum Arzt.

Wie gesagt, jeder Arzt oder jede Ärztin macht es anders. Manche führen beim ersten Termin nur ein Gespräch und andere führen beim ersten Termin auch das komplette Untersuchungsprogramm durch. Einige machen nur einen Ultraschall auf dem Bauch, andere untersuchen die Vagina und manche untersuchen die Vagina als auch die Brüste. Manche Ärzte haben gemeint, dass eine Untersuchung erst notwendig ist, wenn das Mädchen schon Sex hatte, andere haben gemeint, dass eine Untersuchung gemacht werden soll, nachdem das Mädchen die erste Periode bekommen hat. Jeder Arzt sieht es unterschiedlich und macht es auch anders.

Frage am Besten Freundinnen, Mitschülerinnen oder die große Schwester, ob sie einen guten Arzt oder eine gute Ärztin empfehlen können. In diesem Fall weißt du am Besten, was dich erwartet, da es - wie gesagt - jeder Arzt und jede Ärztin unterschiedlich macht.

Wie gesagt, in meiner Klasse wurde oft darüber gesprochen und ich fand es merkwürdig beziehungsweise interessant, wie unterschiedlich es doch ist. Zum einen macht es jeder Arzt verschieden und unterschiedlich. Manche führen nur ein Gespräch und andere machen auch gleich noch das gesamte Untersuchungsprogramm. Zum anderen hat es auch jedes Mädchen ganz unterschiedlich empfunden. Manche spürten fast gar nichts und andere berichteten, dass sie wirklich schlimme Schmerzen dabei hatten. Daher ist es wichtig, dass man Freundinnen, Mitschülerinnen oder die große Schwester frägt und sich einen guten Arzt beziehungsweise eine gute Ärztin empfehlen lässt.

Alles Gute und viel Glück!

Bei der Untersuchung im Intimbereich zwickt es meistens kurz, wenn das Spekulum gespreizt wird. Tut meiner Meinung nach nicht weh, ist nur kurz etwas unangenehm. Und ja, er tastet auch die Brüste ab.

franziska987698 
Fragesteller
 03.09.2020, 22:14

Aber ich muss in solchen unangenehmen Situationen immer anfangen zu lachen..... ich glaub, das wird echt peinlich und er denkt bestimmt mir gefällt das oder so

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Mugua  03.09.2020, 22:17
@franziska987698

Ich glaub, die haben schon eine Menge erlebt. Kannst ihn ja im Gespräch vorher einfach vorwarnen. "Ich möchte nur vorher sagen, dass ich manchmal anfange zu lachen, wenn ich mich nicht wohl fühle. Falls das passiert, machen Sie sich bitte keine Gedanken."

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franziska987698 
Fragesteller
 03.09.2020, 22:34
@Mugua

Wobei er sieht das wegen der Maske sowieso nicht ob ich lache oder nicht 🤣

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Hallo Franziska,

in der Regel tut der Besuch beim Frauenarzt nicht weh. Es ist sicher in manchen Momenten etwas unanagenehm, aber das ist auch verbunden mit der Scheu und dem ungewohnten, sich so zu zeigen. Als ich das erste mal beim Frauenarzt war, hatte ich extrem hohen Puls, weil ich so nervös war. Gibt sich mit der Zeit alles.

Natürlich werden auch die Brüste untersucht, als Vorsorge vor Brustkrebs.

Du musst selbst wissen, ob du mit dem Arzt klar kommst. Manchmal lohnt es sich, nicht den nähesten Arzt zu wählen, wichtig ist, dass du dich dort gut aufgehoben fühlst. Ich bin bei einem männlichen Gynäkologen und sehr zufrieden damit.

Gehe lieber zu einer Ärztin. Beim ersten Besuch wirst du nicht untersucht, außer du hast Beschwerden. Es wird nur geredet. Beim zweiten Mal wirst du dann untersucht. Es kann untenrum kurz unangenehm werden, aber es tut nicht weh. Mit den brüsten macht es jeder Arzt anders. Meine Ärztin hat von Anfang an immer die Brüste abgetastet.