Unterschied zwischen Lauge und alkalischer Lösung?

2 Antworten

Lauge ist ein älterer und weniger scharfer Begriff:

Die Waschlauge ist/war mal eine tatsächlich (schwach) alkalische Seifenlösung, die die Wäsche "auslaugte", aber auch Anderes wurde "ausgelaugt": Erze, Tees usw., auch bei Menschen spricht man im übertragenen Sinne davon (die können dann auch "sauer" werden). Da war seltener Alkali im Spiel. Auch Salzlauge gibts/gabs.

Alkali leitet sich von den Alkalien (Alkali- oder Erdalkali-Metalle nach Reaktion mit Wasser). Entspricht dem chemischen Begriff basisch (nicht zu verwechseln mit dem Begriff basisch in div. Ernährungslehren!).

Chemisch: pH>7, praktisch pH>8(ungefähr), pH 6..8 wird normalerweise als neutral angesehen, denn sonst wäre neutral ja ein nur ideell fassbarer Punkt, der allenfalls bei der Titration als überschrittene Grenze eine Rolle spielt..

General001 
Fragesteller
 26.12.2016, 12:07

Also lässt sich sagen: Bei Hydroxiden + Wasser entsteht immer wie bei der Reaktion von Erdalkalimetallen und Alkalimetallen sowie deren Oxiden eine alkalische Lösungen.

Aber dass bei der Reaktion von Hydroxiden mit Wasser das Hydroxid aufgespalten wird war richtig oder?

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Iamiam  26.12.2016, 12:42
@General001

Das muss man etwas genauer fassen: Die Hydroxide entstehen bei der Reaktion von Metallen mit Wasser (zB auch Rost ist ein -etwas undefiniertes- Hydroxid)

Als Hydroxid bezeichnet man alle anorganuschen Reaktionsprodukte mit Wasser, die NICHT Säure sind

(Bei der Säure werden die Protonen nur schwach gehalten, weil das Zentralatom die Elektonen des Sauerstoffs stark anzieht, so dass das Proton nicht mehr "vollständig" dran gebunden werden kann.)

Es gibt aber auch Hydroxide, die nicht eindeutig Lauge oder Säure sind, man nennt das amphoter:

Al(OH)3 zB gibt an Basen(bzw das OH‾-Ion) Protonen ab, nimmt es aber von Säuren auf (Wobei sich im Gefolge Wasser abspalten kann), ebenso Mg(OH)2. B(OH)3 ist dabei schon die sehr schwache Borsäure.

Das hängt von der Stellung des Zentralatoms im PSE ab. Ca(OH2) ist dagegen schon rein basisch, erst recht Ba(OH2) und die Alkalihydroxide sowieso.

Am besten ist diese Sichtweise: Die Base ist das freie OH‾, die Säure ist das freie H⁺, ggf. noch jeweils an vorher neutrales Wasser angelagert (Brönstedt-Säure-Laugebegriff, es gibt später mal auch noch zumindest einen anderen (Lewis-Säuren/Basen sowie verfeinerte Sichtweisen, die Du vermutlich nie brauchst [reiner Alkohol oder reines (flüssiges) NH3 oder konz.H2SO4 als Lösungsmittel] )

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Iamiam  26.12.2016, 12:51
@Iamiam

um nochmal auf Dein "aufgespalten" einzugehen: Die einfach geladenen Alkalimetallionen können das OH‾-Ion nicht festhalten -so die vereinfachende Vorstellung- je größer, desto weniger. Allerdings sind diese Metallionen trotzdem von Wasser umgeben ("Hydrathülle"), bloß das Hydroxyl-Ion treibt sein (Un?)wesen deshalb in der gesamten Lösung, die deshalb von i'welchen -auch schwachen- Säuren Protonen aufnehmen kann, also basisch reagiert. Je näher die Metalle aber beim B oder C stehen, desto fester binden sie das OH, desto weniger basisch sind sie also.

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Laugen sind alkalische Lösungen. Das Wort "Lauge" wird nur im allgemeinen Sprachgebrauch häufiger benutzt.