Uni Klausur um 1 Jahr verschieben (Angst um Studium?
Hallo Studierende,
ich bin in einer sehr wichtigen klausur das erste mal durchgefallen und hätte nur noch einen Versuch. Wenn ich den verhaue darf ich nicht mehr weiter studieren. Ich hätte nun die Möglichkeit die klausur um 1 Jahr zu verschieben. Sonst hätte ich jetzt nur noch 2 Wochen fürs lernen und habe so panik durchzufallen. Könnt ihr mir einen Rat geben? Was wären vor und Nachteile die Klausur zu schieben. Habt ihr Erfahrungen?
2 Antworten
Im Normalfall solltest du insgesamt 3 Versuche für eine Prüfung haben, nicht nur 2. Die Regelung, dass ein 3. Versuch nur im Härtefall zugesprochen wird, existiert meines Wissens schon eine ganze Weile nicht mehr.
Prüfung schieben:
Wenn du eine Prüfung schiebst musst du diese einfach später schreiben. Das war es schon. Probleme bekommst du nur, wenn diese Prüfung als Voraussetzung für eine spätere Klausur dient. z.B. Kein Mathe II ohne Mathe I
Die "Nachteile" sind eigentlich nur, dass du in einem späteren Semester eine zusätzliche Klausur schreiben musst und sich dein Studium möglicherweise etwas verlängert. Mehr gibt es an sich nicht.
Achtung:
Solltest du Bafög bekommen, dann könnte es zu Problemen damit kommen. Dafür bin ich jedoch die falsche Ansprechperson. Ich habe nie Bafög bekommen und kenne mich nicht unbedingt mit den Voraussetzungen dafür aus.
Klausuren schieben ist im übrigen nicht ungewöhnlich. Eine sehr große Zahl an Studenten tut dies.
Nachdem ich nun auch deinen anderen Kommentar gelesen habe muss ich hier noch ein wenig "mehr" schreiben.
____
Ich gehe mal davon aus, dass du gerade Erstsemester bist und direkt von der Schule kommst. Die Uni ist aber keine Schule. Die gesamte Organisation deines Studiums, die Vorbereitung, das in erfahren bringen von Regelungen und Fristen ist ganz allein deine Sache. Es gibt keinen der zu dir kommen wird, du kannst höchstens selbst an entsprechenden Stellen um Hilfe bitten.
Hier mal ein genereller Rat: Lies deine Studienordnung!
Die meisten Studenten tun das nicht und sind dann immer ganz erstaunt, wenn ihre "Vorstellungen" mit der Realität kollidieren. Es gilt das, was in deiner Studienordnung steht. Nichts anderes.
Dort findest du alle Angaben zu Themen wie:
- Wie läuft die Prüfung ab
- Wie viele Versuche hat man
- Welche PVL man erbringen muss
- Welche Regelung deine Uni zum Thema Krankheit bzw. Rücktritt von einer Prüfung vertritt
- Welche Fristen muss ich einhalten
und viele viele andere Sachen die man wissen sollte.
Ich schreibe das dir hier nicht um dich fertig zu machen, sondern damit du bereits JETZT anfängst dich an die neuen Anforderungen anzupassen. Ich habe während meiner Jahre im FSR (1) sehr viele Ersties gesehen die im 2. oder 3. Semester sehr böse auf die Nase gefallen sind, weil sie den Umstieg von Schule auf Uni nicht rechtzeitig geschafft haben. Nur weil man als Student etwas nicht weiß, bedeutet das nicht, dass man nicht auch die Folgen tragen muss.
Als kleines Beispiel:
Wir hatten eine Studentin im Büro, weil sie gern ihr Pflichtpraktikum machen wollte, dies aber nicht genehmigt worden ist. Sie war im 5. Semester und brauchte das Praktikum um ihre Abschlussarbeit beginnen zu dürfen. Leider hatte sie die Studienordnung nicht gelesen und ihr fehlte noch eine Prüfung als Voraussetzung zum ableisten des Praktikums. Sie musste dann noch fast ein 3/4 Jahr "warten" und ihr Studium verlängern, bis sie die Prüfung ablegen durfte.
______
Wenn du also Fragen hast, dann musst du dich kümmern. Lies die Studienordnung, geh zum FSR, zur Studierendenberatung(2) oder ins Prüfungsamt und frage dort nach.
_____
Um noch schnell auf deine Frage zu antworten:
Ein Härtefall als solcher ist kein fest definiertes Kriterium. Es hängt immer von den Umständen ab und die Uni entscheidet im Einzelfall. Meist sind angebrachte Gründe sowas wie "Todesfall in der Familie" oder "schwere gesundheitliche Beeinträchtigungen". Das ist aber von Uni zu Uni unterschiedlich. Nicht jeder Grund wird auch angenommen.
Ich kann aber gleich sagen, dass Gründe wie "Ich hatte Prüfungsangst" oder "Ich habe mich schlecht vorbereitet weil ich da krank war" zu 99.99% abgelehnt werden.
(1) Ja jede Fakultät hat einen Fachschaftsrat von gewählten Studenten. Diese können dir bei Fragen behilflich sein. Leider wissen gefühlt 80% der Studenten nicht, dass ein solcher überhaupt existiert.
(2) Achtung Studierendenberatung und Studienberatung sind zwei verschiedene Sachen. Das erste ist für eingeschriebene Studenten der Uni da, das 2. für Bewerber und Interessierte. Du brauchst also das Erste.
Erfahrungen habe ich selber keine gemacht, da ich zum Glück immer alles auf anhieb bestanden habe. Kann dir nur erzählen, was ich von anderen Leuten gehört/mitgekriegt habe, die in einer ähnlichen Situation waren:
Schieben hat einerseits den Vorteil, dass du mehr Zeit hast, zu lernen. Das Problem ist natürlich: es kommt in der Zwischenzeit noch mehr Stoff von anderen Vorlesungen dazu. Die andere Frage ist auch: wie knapp bist du durchgefallen bzw wie viel weißt du noch von der Vorlesung? In einem Jahr musst du wahrscheinlich komplett neu anfangen. Andererseits sind 2 Wochen schon sehr knapp um den Stoff zu lernen.
Um dich zu beruhigen: vermutlich ist nach 2 Versuchen nicht komplett schluss. Bei uns konnte man nach dem 2. Versuch einen "Härtefallantrag" stellen. Hierfür musste man zu einem Gespräch beim Studiendekan und erklären, was man beim 3. Versuch anders machen will und warum man glaubt, dass es beim 3. Versuch klappt. Die Leute die ich kenne, haben einfach Dinge gesagt wie: Lernplan erstellen, Kommilitonen um Hilfe bitten, wenn man alleine nicht fachlich mehr weiter kommt...
Soweit ich weiß, wurde bei uns der Antrag immer genemigt. Wie das bei euch ist, kann ich dir natürlich nicht sagen.
Natürlich wäre es optimal, wenn du diesen 3. Versuch nicht brauchst, aber vielleicht gibt es dir mehr Ruhe, wenn du weißt du könntest theoretisch ein drittes mal schreiben. Denn nichts ist in einer Prüfung schlimmer als Panik
Ich weiß nicht genau wie das bei uns ist, ich glaube bei uns kann man es nur krankheitsbedingt erklären. Letztes Jahr im November wurde ich ja krank und habe viele Wochen gefehlt von der Uni. Das Ding ist nun aber wenn ich die klausur in einem Jahr erst schreibe, also quasi zum zweiten Versuch, und dann durchfalle, ob ich dann trotzdem sagen kann dass ich im November 2017 erkrankt bin und somit nicht leistungsfähig war. Oder ob es schon in einem Jahr nixht mehr gilt :/
Kann ich dir leider auch nicht sagen. Am besten ist wahrscheinlich, wenn du das jetzt schon einmal abklärst. Aber wenn du im November so klange krank warst, ist es vielleicht wirklich besser die Klausur jetzt nicht zu schreiben. Du kannst ja sicherlich auch gut begründen, dass du durch die jetzt noch nicht schreiben willst.
Was hat deine Krankheit im Nov 2017 mit der Klausur im April zu tun? Du musst dir eines klar machen: Das hier ist nicht die Schule. Du und nur du allein bist dafür zuständig dich zu organisieren und deine Zeit entsprechend einzuteilen. Es spielt keinerlei Rolle ob du mal krank, im Urlaub oder was auch immer warst. Das musst du dir klar machen, sonst wird das mit dem Studium nichts.
Und was ist genau dieser Härtefall? Also wie ist der definiert?