Umgangsrecht / Vermittlungsgespräch Jugendamt?
Hallo, ich habe eine 3 jährige Tochter und lebe seit 2 Jahren getrennt. Wir haben das gemeinsame Sorgerecht.
Mein Ex kam bisher jedes zweite Wochenende und sah unsere Tochter in meinem Beisein. Sie hat leider keinerlei Bezug zu ihm und aufgrund einiger Sachen auch schlechte Erfahrungen mit ihm gemacht, er sagte auch das er es okay finden würde, meiner Tochter Ohrfeigen zu geben.
Mein ex nutzte die Zeit mit ihr eher um mich wieder zu bekommen oder er saß am Handy. Seitdem ich ihm im Februar mitteilte, dass ich ihn definitiv nie wieder nehmen würde, erzählte er erst beim Jugendamt und dann beim Anwalt Lügen über mich.
Nun haben wir bald ein Vermittlungsgespräch beim Jugendamt, er will sie aus dem Nichts auf einmal 7 Stunden alleine und behauptet ich hätte sie manipuliert, deswegen würde sie ihn nicht mögen. Ich habe 2 Jahre immer wieder probiert, dass er eine Bindung zu ihr aufbaut, dies habe ich auch oft schriftlich, aber Beweise möchte das Jugendamt nicht sehen. Es soll wohl auf begleiteten Umgang hinaus laufen.
Nun habe ich aber einige Horrorstories gelesen, dass, sollte meine Tochter diesen Umgang ablehnen, ich dafür verantwortlich gemacht werde und mir mein Kind weggenommen werden kann.
Ich habe panische Angst, dass das Jugendamt meinem Ex glauben könnte. Hat jemand Erfahrungen mit diesen Gesprächen oder dem Jugendamt generell was solche Sachen angeht?
VIELEN Dank
3 Antworten
![](https://images.gutefrage.net/media/user/Dunich/1629777128648_nmmslarge__41_0_250_250_c32c8119ee574184033b2983f3c345b5.jpg?v=1629777129000)
Moinsen
Wir (Meine Mutter ,Ich und meine Schwester) hatten eine ähnliche Erfahrung nur ich war so alt das ich schon verstanden habe worum es geht.
Meine Mutter hat immer um uns gekämpft aber leider hat das Jugendamt meistens meinem Vater geglaubt. Aber letztendlich hat sie das Sorgerecht bekommen und wir haben ihn jedes zweite Wochenende gesehen und in den Ferien,er hat sich nie für uns interessiert aber hat sich die Zeit wo wir bei ihm waren einermasen benommen.
Heute bin ich 18 und sehe ihn manchmal weil er ist halt trozdem mein Vater. Ich hab ihn auch verziehen und er verhält sich mir gegeüber nett .
Wenn ich dir irgendwie mit meiner Erfahrung helfen kann dann sag bescheid!!
Und viel viel viel viel viel Glück dir
LG
![](https://images.gutefrage.net/media/default/user/12_nmmslarge.png?v=1551279448000)
Mein Ex kam bisher jedes zweite Wochenende und sah unsere Tochter in meinem Beisein.
wieso das denn? Wie soll deine Tochter denn einen Bezug zu ihm entwickeln, wenn du immer dabei bist.
Ich habe 2 Jahre immer wieder probiert, dass er eine Bindung zu ihr aufbaut,
Und wie? Wenn du immer dabei warst?
dass, sollte meine Tochter diesen Umgang ablehnen, ich dafür verantwortlich gemacht werde
Nun, ja. Es ist deine Pflicht, das Kind positiv zu motivieren, mit dem Vater zu gehen. Dazu gehört auch, dass du deine eigenen Befindlichkeiten mal nach hinten schiebst. Er ist der Vater, und da er alle zwei Wochen das Kind in deinem Beisein besucht hat, hat er wohl durchaus Interesse. Bist du der Pflicht nachgekommen? Oder warst du bei den Begegnungen von Vater und Kind wie ein Adler dabei? Ja, vermutlich wird man dir Manipulation vorwerfen. Die muss nicht bewusst geschehen sein. aber ist durchaus im Bereich des Möglichen. Und es Wahrscheinlichen.
mir mein Kind weggenommen werden kann.
Das passiert nicht, und das kann auch das Jugendamt nicht entscheiden. Und wird es nicht entscheiden. Aber man wird sicherlich mit dir Tacheles reden. Denn die Hoffnung, dass deine Tochter sich gegen den Vater entscheidet, dass sie ihn am besten gar nicht mehr sieht, geht aus deiner Frage mehr als deutlich hervor.
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Er ist der Vater und hat damit ein Recht auf einen Umgang mit eurer Tochter. Das ist ein sehr hohes Rechtsgut.
Begleiteter Umgang ist super für dich, denn dann kann man sehen, ob der Vater aktiv auf deine Tochter zugeht und versucht eine Bindung aufzubauen oder ob er sich nicht für sie interessiert.
Wenn er sich bewährt, dann wird es auch einen unbegleiteten Umgang geben. Ich kann mir vorstellen, dass du das kritisch siehst, aber das Kind hat auch das Recht auf einen (unperfekten) Vater.