Umfrage - Was für einen Bezug hast du zu Löchern?

Das Ergebnis basiert auf 44 Abstimmungen

Kommt darauf an 43%
Negativ 32%
Andere Antwort 11%
Positiv 9%
Neutral 5%

15 Antworten

Positiv
Zur soziologischen Psychologie der Löcher (Tucholsky)

Ein Loch ist da, wo etwas nicht ist.

Das Loch ist ein ewiger Kompagnon des Nicht-Lochs: Loch allein kommt nicht vor, so leid es mir tut. Wäre überall etwas, dann gäbe es kein Loch, aber auch keine Philosophie und erst recht keine Religion, als welche aus dem Loch kommt. Die Maus könnte nicht leben ohne es, der Mensch auch nicht: es ist beider letzte Rettung, wenn sie von der Materie bedrängt werden. Loch ist immer gut.

Wenn der Mensch ›Loch‹ hört, bekommt er Assoziationen: manche denken an Zündloch, manche an Knopfloch und manche an Goebbels.

Das Loch ist der Grundpfeiler dieser Gesellschaftsordnung, und so ist sie auch. Die Arbeiter wohnen in einem finstern, stecken immer eins zurück, und wenn sie aufmucken, zeigt man ihnen, wo der Zimmermann es gelassen hat, sie werden hineingesteckt, und zum Schluß überblicken sie die Reihe dieser Löcher und pfeifen auf dem letzten. In der Ackerstraße ist Geburt Fluch; warum sind diese Kinder auch grade aus diesem gekommen? Ein paar Löcher weiter, und das Assessorexamen wäre ihnen sicher gewesen.

Das Merkwürdigste an einem Loch ist der Rand. Er gehört noch zum Etwas, sieht aberbeständig in das Nichts, eine Grenzwache der Materie. Das Nichts hat keine Grenzwache: während den Molekülen am Rande eines Lochs schwindlig wird, weil sie in das Loch sehen, wird den Molekülen des Lochs ... festlig? Dafür gibt es kein Wort. Denn unsre Sprache ist von den Etwas-Leuten gemacht; die Loch-Leute sprechen ihre eigne.

Das Loch ist statisch; Löcher auf Reisen gibt es nicht. Fast nicht.

Löcher, die sich vermählen, werden ein Eines, einer der sonderbarsten Vorgänge unter denen, die sich nicht denken lassen. Trenne die Scheidewand zwischen zwei Löchern: gehört dann der rechte Rand zum linken Loch? oder der linke zum rechten? oder jeder zu sich? oder beide zu beiden? Meine Sorgen möcht ich haben.

Wenn ein Loch zugestopft wird: wo bleibt es dann? Drückt es sich seitwärts in die Materie? oder läuft es zu einem andern Loch, um ihm sein Leid zu klagen – wo bleibt das zugestopfte Loch? Niemand weiß das: unser Wissen hat hier eines.

Wo ein Ding ist, kann kein andres sein. Wo schon ein Loch ist: kann da noch ein andres sein?

Und warum gibt es keine halben Löcher –?

Manche Gegenstände werden durch ein einziges Löchlein entwertet; weil an einer Stelle von ihnen etwas nicht ist, gilt nun das ganze übrige nichts mehr. Beispiele: ein Fahrschein, eine Jungfrau und ein Luftballon.

Das Ding an sich muß noch gesucht werden; das Loch ist schon an sich. Wer mit einem Bein im Loch stäke und mit dem andern bei uns: der allein wäre wahrhaft weise. Doch soll dies noch keinem gelungen sein. Größenwahnsinnige behaupten, das Loch sei etwas Negatives. Das ist nicht richtig: der Mensch ist ein Nicht-Loch, und das Loch ist das Primäre. Lochen Sie nicht; das Loch ist die einzige Vorahnung des Paradieses, die es hienieden gibt. Wenn Sie tot sind, werden Sie erst merken, was leben ist. Verzeihen Sie diesen Abschnitt; ich hatte nur zwischen dem vorigen Stück und dem nächsten ein Loch ausfüllen wollen.

Tjayy1457  07.05.2022, 01:05

Der schreibt ganze Doktor Arbeit amk

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Naughtybro  07.05.2022, 10:30

Haha ein Loch Experte

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Kbeacker  07.05.2022, 10:33

Ich weiß nicht, ob ich diesen Text philosophisch interpretieren soll oder ob er mich verstört, alter.. 🤣 Aber eins steht fest, mit löchern kennst du dich eindeutig sehr gut aus.

2
Richard30  12.05.2022, 12:00

Vielleicht gibt es ja halbe Löcher, nur haben wir keine passende Logik dafür gefunden. Man müsste ein halbes Loch aufjedenfall halbieren, damit daraus ein ganzes wird, denn wenn man ein Loch Halbiert verdoppelt es sich.

Löcher sind dazu in unserer Welt grundsätzlich 2Dimensional, aber aus einer 4D Sicht wären sie 3Dimensional. Ich weiss nicht ob es in so einer Welt überhaubt 2D Löcher geben könnte. Oder sagen wir eher: Die Grenzfläche des Loches ist 2D, der Grenzraum 3D, das Loch selbst ist 3D.

Nehmen wir an, wir haben ein Tuch, da ist dann ein Loch drinn, wenn man das Loch nur groß genug macht, ist das Loch dann weg? Nein es ist immernoch da und zwar in dem allumfassendem Loch, es verschmilzt mit anderen Löchern.

Wenn wir einen komplett leeren Raum hätten, dort wäre dann eine Kugel dinn, wäre da die Kugel alles und das drumm herum das Loch? Auch dieses Loch hätte eine 2D Grenzfläche, der Rand wäre die Oberfläche der Kugel. Selbst bei einer Socke, die Socke hat ja eine Dicke.

Was aber wiederum bedeutet, dass es eigentlich gar kein Loch ist, denn das Loch in der Socke verschmilzt ja mit dem Hyperloch, wenn man sich in einem Raum befindet ist alles dazwischen das Loch.

Dennoch hatt die Socke aus der Draufsicht ein Loch. Also wie kann es sein, dass ein loch existert, obwohl eigentlich gar keines da ist?

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Es gibt tolle Löcher und nicht so tolle, das kommt immer drauf an. Eingie sind einfach da, aus anderen kommt etwas heraus, in andere kann man etwas rein machen.

Dann gibt es noch Schwarze Löcher in die nach unser Kenntiss nichts mehr wirklich wieder heraus kann und vielelicht gibt es auch Weise Löcher in die nichts hinein kann (wir ignorieren jetzt mal in beiden Fällen die Hawking-Strahlung).

Andere Antwort

Das kommt doch ganz auf's Loch an. Es gibt so-ne und so-ne. Gehen wir zunächst von Deinem Foto aus: Das schreit ganz einfach nach einem neuen Sockenpaar. Allein das Gefühl beim Laufen, wenn der Zeh durchsticht, finde ich grausam. Es geht mir gar nicht mal so sehr darum, dass jemand meinen kaputten Socken sehen könnte! Soll er doch!

Es gibt noch viele andere Löcher. Schau mal in den Spiegel: Unser Körper hat ne Menge Öffnungen. Einige davon sind sehr schöne Löcher ...

Und es gibt Menschen, die haben eine Art Phobie, wenn sie Löcher sehen. Das gibt es wirklich. Ich gehöre nicht dazu.

Moped85  07.05.2022, 10:38
Art Phobie, wenn sie Löcher sehen. Das gibt es wirklich.

Wahrshceinlich gibt es für alles ´ne Phobie.

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AriZona04  07.05.2022, 10:42
@Moped85

Das gibt es tatsächlich. Nennt sich Trypophobie. Google mal.

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Moped85  07.05.2022, 11:15
@AriZona04

Ja ich weiß. Trotzdem gibt es für alles ne Phobie :D

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Andere Antwort

Am liebsten sind mir die Löcher im Käse oder diejenigen, aus denen ich wieder herausgekrabbelt bin. Und die Löcher, die ich buddele, um danach eine Pflanze hineinzusetzen.

Die Löcher, die mir in den Bauch gefragt werden, sind manchmal nervig. Genauso nervig sind Wand- oder Gürtellöcher, die falsch platziert ihr löchriges Dasein fristen. Im heutigen digitalen Zeitalter kann ein Funkloch purer Stress sein. Oder ich denke an den Abend wo ich den Ouzo nicht vertrug und dann hinaus in die Kälte ging. Das Bewusstseinsloch hat mir 4 Stunden meines Lebens geraubt.

Und warum ist das Garn so oft so schwer durchs Nadelöhr zu zwängen?

Löcher wollen meist gefüllt werden, weil sie ein Zeichen für Versehrtheit oder Unvollkommenheit sind. Und geflickt bleibt das Loch irgendwie trotzdem. Einmal Loch, immer Loch.

Manche Löcher dagegen machen gerade den Wert oder die Güte aus, ohne sie wäre der Rest nicht dasselbe.

Ein Loch ist auf jeden Fall nicht nichts.

Kommt darauf an

Loch ist Loch. Es kommt immer darauf an wo ein Loch ist und ob dieser da sein sollte.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Das Leben ist ein RPG-Spiel & ich habe meinen Build verkackt