Über Tod eines geliebten Menschen hinwegkommen?

6 Antworten

Ich habe vor 7 Jahren meinen Vater verloren. Das hat mir sehr geschmerzt. Ich hab mir dann immer gesagt -> er ist jetzt an einem besseren Ort. Ohne Sorgen. Sein Leiden durch den ewigen Kampf hat ein Ende gefunden und er ist immernoch bei mir. Tief in meinem Herzen. Wenn ich vor einer Schwierigen Entscheidung stehe frage ich ihn immer in Gedanken und er Antwortet mir (natürlich nicht er aber ich fühle was falsch und richtig ist) für meine Brüder war es nicht so einfach. Sie weinen heute immernoch wenn sie sein Grab sehen.

Ich hoffe es geht dir bald besser

Viele Grüße - Luis

Ich vermute, es könnte auch sein, dass es nicht so ist, dass deine Eltern zu wenig Vertrauen zu Dir haben. 

Ihr Problem, scheint mir zu sein, dass sie übervorsichtig sind. Sie haben einfach Angst, dass Dir etwas zustoßen könnte. Manchmal denken Eltern, sie wollen einem das nicht offen sagen, weil sie nicht diesen Eindruck erwecken wollen. Doch  meist, das könnte auch bei Dir der Fall sein, geht diese "Täuschung" nicht auf. 

Für mich, ist es sehr gut möglich, dass sie Dich sehr lieben. Vielleicht zu stark lieben. Dann wäre die Reaktion deiner Eltern, auf deinen Spaziergang etwa so zu verstehen:

"Hoffentlich trifft der Tod der Großmutter unser Kind nicht zu hart. Wo möglich tut sie sich sogar noch etwas an. Wenn sie bei uns ist, können wir den Schmerz gemeinsam tragen und es ist für sie auch leichter zu tragen."

Menschen, auch nahe stehende, machen sich manchmal falsche Vorstellungen, wie jemand einen tiefen Schmerz verarbeiten kann. 

Dein Vater hat der Tod deiner Großmutter auch sehr getroffen. Seine "Wut" auf Dich kann zum Teil ein Ventil der seelischen  Schmerzen sein, den er nun zu tragen hat und eben, wie ich schon geschrieben habe, die Angst um Dich. 

Es war erst gestern. Natürlich kommt man da nicht so gut klar. Triff dich mit jemanden den du vertraust und der dich ablenken kann. Oder schau Filme. Lenk dich einfach ab und wenn du das Bedürfnis hast zu weinen dann lass es raus. Wenn du damit gar nicht klar kommst solltest du dir einen Psychologen holen der dir helfen kann. 

Ich weiß es ist schwer. Ich hab auch schon einige geliebte Menschen verloren und es wird immer ein bisschen weh tun aber es wird besser 

Hallo horribleartist,

einen lieben Menschen zu verlieren stürzt fast jeden in tiefe Trauer. Manche sagen zwar, der Tod gehöre zum Leben dazu, dennoch empfinden ihn die meisten als einen schrecklichen Feind. In einer solchen Situation kann man mit Worten oft gar nicht beschreiben, was man wirklich fühlt. Manchen geht es so, dass sie sich mit dem Geschehen gar nicht abfinden wollen, oder sie können nicht realisieren, was da eigentlich passiert ist. Viele empfinden, dass das Leben nun nicht mehr so ist, wie vorher. Nach dem Tod eines lieben Menschen beginnt ein langer Weg der Trauer. Die Frage ist, wie es einem gelingen kann, die Trauer gut zu verarbeiten.

Für viele gehört Weinen mit zur Trauer. Dass Tränen sinnvoll und nützlich sein können, bestätigen auch Psychologen. Gefühle hingegen zu unterdrücken, schadet mehr als es nützt. Wenn Dir also danach ist, zu weinen, dann lasse deinen Tränen einfach freien Lauf. Hinterher wirst Du sicher merken, dass es Dir wieder besser geht.

Es könnte jedoch auch sein, dass Gefühle der Wut in Dir aufsteigen. Das kann z. B. dann passieren, wenn jemand etwas Gedankenloses oder Falsches sagt. Oder man ist wütend auf den Toten, weil er einen im Stich gelassen hat. Auf keinen Fall wäre es richtig, diese Gefühle zu verdrängen. Es wäre hilfreich, wenn Du Dich einem guten Freund anvertraust, der Dir gut zuhört und in der Lage ist, auf Deine Gefühle richtig zu reagieren.

Falls Du an Gott glaubst, dann kann es Dich sehr erleichtern, wenn Du ihm im Gebet Dein Herz ausschüttest. Das mag dazu führen, dass sich Deine Gedanken und Gefühle wieder beruhigen, denn die Bibel verspricht: "Seid um nichts ängstlich besorgt, sondern lasst in allem durch Gebet und Flehen zusammen mit Danksagung eure Bitten bei Gott bekanntwerden; und der Frieden Gottes, der alles Denken übertrifft, wird euer Herz und eure Denkkraft durch Christus Jesus behüten" (Philipper 4:6, 7).

Der größte Trost für einen Trauernden ist, daran zu denken, dass Gott verheißen hat, die Toten eines Tages wieder aufzuerwecken. Von der künftigen Auferstehung sprach auch Jesus Christus, als er folgendes verhieß: "Wundert euch nicht darüber, denn die Stunde kommt, in der alle, die in den Gedächtnisgrüften sind, seine Stimme hören und herauskommen werden ... einer Auferstehung des Lebens" (Johannes 5:28, 29).

Damit ist nicht gemeint, dass wir unsere Angehörigen und Freunde eines Tages im Himmel wiedersehen werden. Die Bibel spricht von einer Auferstehung hier auf der Erde, bei der die Toten wieder einen Leib aus Fleisch und Blut erhalten, der dem gleicht, den sie vor ihrem Tod hatten, allerdings ohne Krankheiten und Gebrechen. Wir werden die Verstorbenen also so sehen, wie wir sie gekannt haben! Kannst Du Dir vorstellen, wie unbeschreiblich groß die Freude sein wird, wenn die Toten zum Leben zurückkehren werden? Wie schön wird es dann sein, all die Lieben, die man bis dahin durch den Tod verloren hat, wieder in die Arme schließen zu können!

Der Tod ist heute zwar noch, wie eingangs gesagt, ein schrecklicher Feind, doch verheißt die Bibel, dass dieser Feind eines Tages "zunichte gemacht" werden wird, und zwar für immer (1. Korinther 15:26)! Ich wünsche Dir viel Kraft dabei, Deinen Schmerz und Deine Trauer nach und nach zu verarbeiten!

LG Philipp

Das folgende Gedicht hat mich schon oft getröstet. Es half mir auch, als im Januar dieses Jahres mein Vater gestorben ist.

Eine Stimme, die uns vertraut war, schweigt.

Ein Mensch,der immer für uns da war,

ist  nicht mehr. 

Was uns bleibt ist, sind die schönen 

Erinnerungen, die uns niemand nehmen kann.

(Autor unbekannt)

Wenn ihr mich sucht, sucht in euren Herzen.
Habe ich dort eine Bleibe gefunden,
lebe ich in euch weiter.

Rainer Maria Rilke

Das schönste Denkmal,
was ein Mensch bekommen kann,
steht im Herzen der Mitmenschen.

Albert Schweitzer