TvÖD , Rettungsassistent?
Moin,
folgendes:
ich bin Rettungsassistent und bin bei einem öffentlichen Träger angestellt. ( öffentlicher Dienst )
weiß einer , was passiert , wenn es die Rettungsassistenten in der Form nicht mehr gibt ? Kann man das Gehalt einfach runterstufen ? Der Beruf stirbt ja quasi aus , allerdings behalte ich meinen Titel , sprich ich kann mich weiter Rettungsassistent nennen.
4 Antworten
wenn du bei deinem alten arbeitgeber bleibst und dein vertrag unbefristet ist, sollte nicht viel passieren, dann hast du ja bestandschutz. arbeitgeberwechsel werden wohl irgendwann dazu führen, dass, wenn es nur doch NFS und RS stellen gibt, du nur noch als RS eingestellt und bezahlt werden wirst, da du die vorraussetzungen für den anderen vertrag ja nicht erfüllst. so stelle ich mir das jedenfalls vor, wenn man es logisch bedenkt.
Das wirst du mit deinem Arbeitgeber abklären müssen, entweder wirst du weiterhin als RettAss bezahlt werden, obwohl du nur noch die Aufgaben eines RettSan's wahrnehmen darfst oder, der Arbeitgeber wird dich dann auch als RettSan einstellen und dich dann auch dementsprechend zu bezahlen. Das NotSanG jedenfalls, das berechtigt dich lediglich, die Berufsbezeichnung Rettungsassistent weiterhin führen zu dürfen, der Gehalt, der kommt aber auf das an, was du tatsächlich an Leistungen erbringst und das wird in absehbarer Zukunft eben nicht mehr der verantwortliche Transportführer auf einem RTW sein sondern das, was normalerweise ein RettSan tut, Fahrer und Assistenz auf dem RTW, verantwortliche Kraft auf dem KTW. Mfg.
Ich denke, dann wird es zwei Möglichkeiten geben:
- Der Rettungsdienst setzt dich als RS ein und akzeptiert, dich für die restlichen paar Dienstjahre* weiter als RA zu bezahlen
- Deine Stelle fällt weg und du kannst alternativ akzeptieren, als RS mit entsprechendem Gehalt angestellt zu werden.
Dass du dich weiter RA nennen darfst, hat ja für den Beruf nichts zu sagen. Du wirst für das bezahlt, was du laut Stellenbeschreibung leisten kannst - und das ist irgendwann eben nicht mehr der Verantwortliche auf einem RTW oder der NEF-Fahrer, sondern der Verantwortliche auf dem KTW oder der RTW-Fahrer.
Ich habe auch einen naturwissenschaftlichen B.Sc... Allerdings bin ich nunmal als RS angestellt und bekomme dementsprechend auch ein RS-Gehalt.
*ich gehe davon aus, dass du längst NFS wärst, wenn du nicht nahe vor der Rente stündest.
Hi,
weiß einer , was passiert , wenn es die Rettungsassistenten in der Form nicht mehr gibt ?
Nun, den Rettungsassistenten wird es schon noch geben - der Beruf wird zwar nicht mehr ausgebildet und es wird irgendwann keine RettAss-Stellen mehr geben, die Berufsbezeichnung bleibt aber dennoch geschützt (§ 30 NotSanG) und wird nicht abgeschafft.
Im Prinzip kommen drei Varianten in Betracht
Variante 1
Du bleibt als Rettungsassistent beschäftigt und wirst als RS eingesetzt. Eine solche Konstellation ist prinzpiell denkbar, basiert am Ende des Tages aber nur auf Kulanz. Warum einen RettAss bezahlen, wenn er nur wie ein RettSan eingesetzt wird? Also: Unwahrscheinlich.
Variante 2
Das wären tarifvertragliche Übergangsregelungen oder entsprechende Betriebsvereinbarungen, die das Vorgehen regeln. Dies kann vollkommen unterschiedlich aussehen und es muss nicht dazu kommen - im Allgemeinen wird es aber besser aussehen, als Variante 3...
Variante 3
Das ist zugleich die wahrscheinlichste Variante - der Arbeitgeber kann dich nicht mehr auf deinem vertraglich zugewiesenen Arbeitsplatz einsetzen, da dieser wegfällt.
Folge ist die Änderungskündigung - sprich: die Weiterbeschäftigung als RS zu den entsprechenden Konditionen - oder die Kündigung.
Unabhängig von deinem Titel hat der Arbeitgeber irgendwann keinen Benefit gegenüber einem RettSan, dementsprechend werden zwangsläufig die Masse der Rettungsassistenten nur noch als RettSan beschäftigt.
Persönliche Meinung
Das zum Abschluss - und die muss man selbstverständlich nicht teilen.
Der Notfallsanitäter kam nicht gerade überraschend und die Übergangsfrist von mittlerweile zehn Jahren ist sehr ausgedehnt bemessen. Selbst die allerletzten RettAss-Lehrgänge könnten ohne Probleme nach fünf Jahren in die Ergänzungsprüfung gehen.
Es wurden wirklich viele Zugeständnisse und Vereinfachungen, gerade auch für "Altgediente" gemacht.
Und wenn es dann innerhalb von zehn Jahren nicht möglich ist, die "Evolution" zum Notfallsanitäter zu schaffen - der einfach nun das Maß der Dinge ist - dann muss man sich meines Erachtens auch ganz ehrlich fragen, ob man wirklich auch in Zukunft in einem immer komplexer werdenden Umfeld als Verantwortlicher in der Notfallrettung sitzen sollte. Aber wie gesagt, nur meine Meinung.
LG