Trotz SV Narben zum Rettungsdienst/ Polizei?

7 Antworten

Bei der Polizei, liegt es wahrscheinlich primär an der Verbeamtung. Der Staat, möchte natürlich ausschließlich Personen beschäftigen, welche im Idealfall vollkommen gesund sind, körperlich sowie auch psychisch. Das liegt daran, dass bei Beamten, wenn diese im Laufe von ihrer späteren Berufslaufbahn eine chronische Erkrankung erleiden, der Staat der Kostenträger für die zum Teil sehr teure Behandlung ist und diese somit auch auf Kosten der Steuerzahler stattfindet. Auch, kann man Beamten nicht einfach wie einen Arbeitnehmer kündigen. Selbst dann, wenn diese wegen ihrer Erkrankung über lange Zeit ausfallen, bleiben sie verbeamtet und werden trotzdem auch weiterhin bezahlt undsoweiter. Hinzu kommt wahrscheinlich auch noch wesentlich, dass die Polizei logischerweise Waffenträger ist. Hier geht es auch darum, Dritte vor einem eventuell nicht gerechtfertigten Waffeneinsatz zu schützen.

Das Personal im Rettungsdienst, ist hingegen nicht verbeamtet sondern in dieser Hinsicht ganz normaler Arbeitnehmer. Einzige Ausnahme, ist der Rettungsdienst der Berufsfeuerwehren, den es aber bundesweit nur in relativ wenigen Großstädten gibt. Hier, erfolgt dann eine Verbeamtung im feuerwehrtechnischen Dienst, da man in beiden Bereichen eingesetzt wird. Zwar stellen manche Berufsfeuerwehren mittlerweile auch externes Rettungsdienstpersonal ohne Verbeamtung ein, aber die Chancen, dürften hier schlechter stehen, weil man eben öffentlich als Repräsentant der Feuerwehr angesehen wird. Ganz im Allgemeinen, gilt aber auch für den Rettungsdienst, dass man in gesundheitlicher Hinsicht zur Ausübung des Berufes geeignet sein muss, sowohl in körperlicher als auch in psychischer Hinsicht. Die Anforderungen, liegen hier allerdings niedriger als es im Beamtenrecht der Fall ist, aus den genannten Gründen. In der Regel, ist eine Bescheinigung des eigenen Hausarztes dafür ausreichend. Bei Zweifeln, kann man aber auch zu einem Arbeits-/ Betriebsmediziner geschickt werden. Hinzu kommt allerdings auch noch, dass eine Tätigkeit im Rettungsdienst eine Fahrerlaubnis der Klasse C1 erfordert. Hier, stellt der Gesetzgeber in der Fahrerlaubnisverordnung (FeV) deutlich größere Anforderungen an deren Erwerb, als es bei der Klasse B der Fall ist, da es sich bereits um eine LKW- Fahrerlaubnisklasse handelt. Auch ein ärztliches Gutachten, mit wiederum anderen Voraussetzungen, ist hierfür notwendig. Dazu, muss diese Klasse alle fünf Jahre erneuert werden was bedeutet, dass man alle fünf Jahre ein neues ärztliches Gutachten dafür benötigt. Sollte der Arzt das einem versagen, dann erlischt die Fahrererlaubnis und ohne diese, ist man in der Praxis quasi berufsunfähig, da Fahren eben ein fester Bestandteil der Tätigkeit ist.

Mfg

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Rettungsdienst🚑, sehr großes Interesse an Notfallmedizin.

Mit mehr als 35 Jahren Diensterfahrung bei der Polizei kann ich nur sagen: Finger weg. Selbst Gesunde haben Probleme, die ein oder andere Erfahrung wegzustecken. Wenn Du schon psychische Schäden hast, wirst Du niemals die Altergrenze zur Pensionierung erreichen. Das sieht der Dienstherr ganz ähnlich. Der wird einen Teufel tun und sich jemanden, der von Vornherein nicht fit ist, lebenslang "ans Bein binden".

Rein theoretisch sollte man denken, dass, wenn Du als gesund klassifiziert bist Du auch in einem solchen Job arbeiten kannst. Praktisch bleibt ein "Restrisiko". Was, wenn Du nicht klar kommst und sich dann rausstellt, dass Du "vorbelastet warst bei Einstellung! Dann fällt denen das auf die Füße! Ich fürchte, das Risiko gehen die nicht ein.

Die Ablehnung erfolgt um dich zu schützen.

Polizei und Rettungsdienst gehören zu den psychisch belastendsten Berufen. Das ist Nichts, aber auch Garnichts, für Leute die psychische Vorerkrankungen haben.

Kennzeichen einer psychischen Erkrankung ist das man nicht wieder einfach gesund wird. Man lernt mit der Erkrankung zu leben. Das geht auch ganz gut, weg ist es aber nie ganz. Außerdem dauert selbst Das relativ lange.

Der Job dagegen ist prädestiniert dafür das die Krankheit wieder kommt und sich dann auf einer höheren Ebene manifestiert. Das kann Niemand wollen.

Das man auf Grund gesundheitlicher Umstände einen Job, den man vielleicht gern ausüben möchte, das aber nicht kann ist ziemlich weit verbreitet. Denke nur mal an die ganze Leute mit Rot-Grün-Schwäche. Denen bleiben auch ganz viele Berufe versperrt.

Schön das du so einen Weg gehen willst, aber ganz ehrlich: ich bin 15 Jahre, beim Jugend Rot Kreuz und wurde bereits mit Sachen konfrontiert, die kein Mensch mit Psychischen Vorerkrankungen aushalten würde.

Zu deinem Schutz: lass es lieber. Sowas könnte beitragen, dass du wieder rückfällig wirst. Sonst könntest du ja in der Leitstelle zB Arbeiten falls dich sowas interessiert?

Woher ich das weiß:Hobby – Jugendrotkreuz/Feuerwehr

summersweden  07.06.2025, 03:07
ich bin 15 Jahre, beim Jugend Rot Kreuz und wurde bereits mit Sachen konfrontiert, die kein Mensch mit Psychischen Vorerkrankungen aushalten würde

Sowas solltest du nicht sagen. Es gibt überraschend viele Sanitäter mit psychischen Problemen in der Vorgeschichte, die problemlos im Rettungsdienst arbeiten.

Psychische Erkrankungen sind vielseitig. Nicht jede Erkrankung ist dabei eine Einschränkung im Einsatz.

Ich leide selber an einer Angsterkrankung, kann aber problemlos im Rettungsdienst arbeiten. Meine Erkrankung bezieht sich nicht auf etwas, was mich im Einsatz triggern kann.