Traurig wegen verstorbenen? Nicht mehr klar denken?

9 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo Ineehelp,

erst einmal mein herzliches Beileid! Hast Du schon einmal daran gedacht, Dich krankschreiben zu lassen? Wenn Du Deinem Arzt von Deinen Symptomen berichtest, wird er das wahrscheinlich befürworten.

Es ist völlig normal, dass man nach dem Tod eines geliebten Menschen erst einmal völlig aus der Spur ist. Du brauchst jetzt Zeit, um innerlich wieder einigermaßen zur Ruhe zu kommen! Vielleicht darf ich Dir schreiben, was in der Zeit der Trauer und des Schmerzen helfen kann.

Viele, die einen Verlust erlitten haben, durchlaufen verschiedene Phasen der Trauer. Der Prozess des Trauerns läuft bei jedem jedoch etwas anders ab. Vielleicht sagen Dir manche, Du würdest zu viel oder aber nicht genug trauern. Versuche Dich durch solche Äußerungen nicht aus der Bahn werfen zu lassen. Die Anderen haben kein Recht, Dir vorzuschreiben, wie Du zu handeln oder zu empfinden hast.

Auch wenn die Art zu trauern bei jedem anders ist, kann es jedoch auch sein, dass Du nicht in der Lage bist, Dich mit der Realität, d.h. mit dem Tod der geliebten Person, abzufinden. Falls das bei so ist, wäre es gut, die Hilfe mitfühlender Freunde zu suchen. Das offene Gespräch mit anderen könnte ein Ausweg aus dieser Sackgasse sein.

Einem Trauernden stellt sich auch immer wieder die Frage, wie er am besten mit der Situation umgehen kann. Ist es z. B. normal, Schuldgefühle zu haben oder zornig zu sein? Oder ist es richtig, die Gefühle der Trauer zu unterdrücken und den Starken zu spielen?

Manche, die mit einem Verlust fertig werden mussten, haben gemerkt, dass es gut ist, seine Trauer zu durchleben. Warum? Es kann den Druck erleichtern, wenn man seine Gefühle heraus lässt. Diese Gefühle jedoch zu unterdrücken, mag in körperlicher und auch in seelischer Hinsicht großen Schaden anrichten. Dazu, die Trauer zu durchleben, gehört auf jeden Fall zu reden!

Ich bin einmal auf einen Text in der Bibel gestoßen, der in diesem Zusammenhang sehr gut passt. Dieser Text ist dem Bibelbuch Hiob entnommen. Dieser Hiob sagte nach dem Tod seiner 10 Kinder, sowie einiger anderer dramatischer Erlebnisse, folgendes:

"Meine Seele empfindet bestimmt Ekel vor meinem Leben. Ich will meiner Besorgnis um mich freien Lauf lassen. Ich will in der Bitterkeit meiner Seele reden!"(Hiob 10:1). Hiob tat also etwas sehr Wichtiges. Er behielt seine bedrückenden Gedanken nicht für sich, sondern redete mit anderen darüber und fand so Erleichterung.

Etwas Ähnliches sagte auch Shakespeare in Macbeth: " Gib Worte deinem Schmerz, Gram der nicht spricht, preßt das beladene Herz, bis daß es bricht". Wenn Du also Deine Erfahrungen und Gefühle in Worte kleidest, kannst Du Dich zum einen selbst besser verstehen und findest auch ein gewisses Maß an Erleichterung.

Sehr hilfreich wäre es natürlich, wenn Du jemanden zum Reden hast, der selbst einen geliebten Menschen verloren hat und den Verlust erfolgreich überwunden hat. Durch ihn könntest Du vielleicht praktische Anregungen erhalten, die Dir helfen, Deinen Kummer zu bewältigen.

Es kann aber auch sein, dass es Dir überhaupt nicht danach ist, über Deine Gefühle zu sprechen. Was dann? Manchen hilft es, das, was sie bewegt, aufzuschreiben und es später wieder zu lesen. Auch auf diesem Weg kann man seiner Trauer Ausdruck verleihen und fühlt sich hinterher besser.

Etwas anderes, was die Trauer erleichtert, ist Weinen. Das Vergießen von Tränen gehört mit zum Heilungsprozess und man braucht sich dafür nicht zu schämen. In der Zeit der Trauer werden manche sogar zusätzlich mit Schuldgefühlen geplagt. Sie meinen, irgendein Versäumnis habe mit zum Tod des Angehörigen beigetragen.

Wenn Du je so empfinden solltest, dann brauchst Du nicht zu denken, das sei nicht normal. Auch hier ist es eine Hilfe, über seine Gefühle zu sprechen, statt sie für sich zu behalten. Letztendlich haben wir keine Macht über das Leben eines uns nahestehenden Menschen.

Bei der Trauer um einen lieben Menschen kann auch die Hilfe von Gott ein ausschlaggebender Punkt sein. Ich fand einmal einen sehr schönen zu Herzen gehenden Text in der Bibel, der folgendermaßen lautet: "Wenn aber aufrichtige Menschen zu ihm rufen, hört er sie und rettet sie aus jeder Not. Der Herr ist denen nahe, die verzweifelt sind, und rettet jeden, der alle Hoffnung verloren hat" (Psalm 34:18, Hoffnung für alle).

Das, was einem Trauernden jedoch am meisten hilft ist das Versprechen Gottes, die Toten eines Tages wieder zum Leben zurückzubringen. Jesus beschrieb das einmal mit folgenden Worten:

" Denn so, wie der Vater die Toten auferweckt und sie lebendig macht, so macht auch der Sohn die lebendig, welche er will. Wundert euch nicht darüber, denn die Stunde kommt, in der alle, die in den Gedächtnisgrüften sind, seine Stimme hören und herauskommen werden...zu einer Auferstehung" (Johannes 5:21, 28 u. 29a). Diese Verheißung beschreibt, das Millionen von Verstorbenen wieder auf der Erde leben werden. Wie schön wird es dann sein, sie wieder in die Arme schließen zu können!

Ich wünsche Dir viel Kraft dabei, Deine schwere Trauer zu ertragen und dass Du Menschen an Deiner Seite hast, die Dich stützen und Dir beistehen! Alles Gute!

LG Philipp

Ineehelp 
Fragesteller
 02.10.2019, 16:29

Danke ich habe heute englisch geschrieben es ging.

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Philipp59  10.10.2019, 09:02

Vielen Dank für den Stern! 😊

LG Philipp

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Wie @Tascha schon schrieb: Hol Dir HIlfe! Sprich mit Deinen Eltern und Lehrern.

Deine Trauer ist völlig normal. Und wenn Dich die Trauer so mitnimmt, dass Du in der Klausur keinen klaren Gedanken mehr fassen kannst, dann kannst Du Dich für die Klausur auch krank schreiben lassen. Darüber kannst Du ruhig auch mit Deinen Eltern, Deinem Kinderarzt und ggf. auch mit den Lehrern sprechen, die ja ggf. eine Nachschreibklausur veranlassen müssen.

Reden hilf!
Und redenden Menschen kann geholfen werden!

Und: Nimm Dir Zeit für Deine Trauer. Es sind Tränen für die beste Oma der Welt. Der Tod konnte sie Dir nehmen. Die Tränen werden Dich immer mit ihr verbinden.

Aber nimm Dir nicht alle Zeit für die Trauer um die Oma.

Wenn Du sie fragen würdest, würde sie Dir sagen:

"Mich rührt Deine Trauer! Aber nimm Dir auch die Zeit, die Du brauchst, um glücklich zu sein!
Mach etwas, was Dir gut tut. Geh schwimmen oder Spazieren oder zu Deiner Lieblinigsfreundin. Macht etwas zusammen. Tank auf, damit Du Kraft hast für die Trauer, aber auch Kraft für die Klausuren (ggf. Nachschreibklausuren)."

Und ich kann nur sagen: Hör auf Deine Oma! :-)

Ineehelp 
Fragesteller
 30.09.2019, 07:36

Danke

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Erstmal mein Beileid. Ich weiß wie das ist. Mein Stiefvater verstarb 2014 und meine Mutter war ebenfalls total rampuniert. Ich auch aber nicht so stark wie meine Mutter. Sie konnte ca. ein Jahr lang nichtmal seine Wohnung ausräumen und auflösen.

Am besten ist es mit deinen Eltern zu reden und zu fragen ob du eine Woche komplett zuhause bleiben darfst von der Schule. Klar ist Schwänzen nicht die feine englische Art aber bei deinem Fall ist es eine Ausnahme. Solange du nicht wichtige Klausuren schwänzt oder du ein Dauerschwänzer bist der um die Versetzung kämpft, kann man sich das auch mal erlauben, besonders in so einem Fall wie bei deinem.

Ich nenne das auch grünes Schwänzen. Jetzt gerade am Anfang wird sowieso noch nicht soviel gemacht in der Schule von daher. Rede mit deinen Eltern. Vielleicht könnt ihr auch eine Woche lang wo hin fahren zum abschalten so quasi ein "Noturlaub". Danach wird es eventuell wieder besser in der Schule und in deinem Leben.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Ineehelp 
Fragesteller
 30.09.2019, 01:27

Danke !! Dir auch mein Beileid

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Du trauerst. Dein Verhalten und deine Gefühlswelt sind normal (wenn auch nicht bei jedem Trauernden gleich).

Schreibe unbedingt dem Lehrer, der die Klausur gestellt hat, dass deine Oma gerade verstorben ist und du daher nach dem ersten Satz völlig durcheinander warst. Vielleicht kannst du eine Ersatzleistung für die Klausur bringen.

Rede mit deinen Eltern über deine Trauer und über die Oma. Schaue dir Fotos an. Schreibe Erinnerungen auf. Schaue dir Videos an, wenn vorhanden. Stöbere in ihren alten Fotoalben. Nimm dir ein Erinnerungsstück von ihr, das du vielleicht auch erst mal bei dir tragen kannst, ein Foto, das ins Portemonnaie passt, einen Ring, eine Kette, ein Taschentuch mit ihrem Parfüm etc. Vielleicht habt ihr immer etwas Bestimmtes zusammen gemacht und du kannst dir aus ihren Sachen eine Erinnerung daran aussuchen und in dein Zimmer stellen. Wenn ihr z.B. Kaffee getrunken habt, ihre Kaffeetasse etc.

Ineehelp 
Fragesteller
 30.09.2019, 01:45

Vielen lieben Dank!!!

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Erstmal mein herzliches Beileid. Es ist immer hart einen geliebten Menschen zu verlieren, ganz egal in welchem Alter.

Bitte sprich doch mal mit deinen Eltern, denen wird es nicht anders gehen. Eines deiner beiden Elternteile hat immerhin seine/ihre Mutter verloren. Ihr müsst euch da gegenseitig durch helfen und für einander da sein. ❤

Ineehelp 
Fragesteller
 29.09.2019, 23:19

Danke

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