Transmädchen auf Klassenfahrt?
Guten Tag,
Ich bin Mutter eines Transmädchens namens Laura. Sie kam also als Junge zur Welt, wollte aber mehr oder weniger von Anfang an ein Mädchen sein. Ich habe sie gewähren lassen, weil ich dachte es sei eine Phase, aber es blieb. Als dann die Einschulung anstand wollte sie unbedingt als Mädchen zur Schule gehen, was sie nach einigem hin und her durfte. Inzwischen ist Laura 12.
Nur auf dem Zeugnis muss aus rechtlichen Gründen nach wie vor ihr alter Name stehen. Jetzt steht allerdings kurz nach den Sommerferien eine Klassenfahrt an. Laura möchte natürlich auf ein Mädchenzimmer.
Das will die Klassenlehrerin aber nicht zulassen, sie sagt, ""Sie" ist rein rechtlich ein Junge, gehört deswegen auf ein Jungenzimmer und damit Ende". Das möchten wir aber überhaupt nicht, weil Laura ziemliche Probleme mit ihren männlichen Klassenkameraden hat. Inklusive Mobbing, etc. Das würde schiefgehen, da bin ich mir zu 100% sicher.
Insgesamt 3 ihrer Freundinnen würden Laura sofort in ihrem Zimmer aufnehmen und auch deren Eltern wären bereit schriftlich zu erklären, dass sie damit kein Problem hätten. Wie sieht das rechtlich aus?
Eine andere Lösung wäre für uns, dass Laura ein Einzelzimmer bekommt. Die Klassenlehrerin lässt da leider bisher gar nicht mit sich reden und behaart darauf, dass Laura in ein Jungenzimmer kommt.
Wenn es tatsächlich dabei bleiben sollte, sehe ich mich eigentlich dazu gezwungen Laura während der Klassenfahrt krank zu melden. Unser Kinderarzt würde da wohl mitspielen.
Wie seht ihr das? Was soll ich machen?
Ihr Kinderarzt würde seine Zulassung aufs Spiel setzen? Haben Sie sich schon erkundigt ob man die Fahrt verweigern kann und Ihr Kind in eine andere Klasse währenddessen kann?
Da heißt es seitens der Lehrerin nur, "Klassenfahrten sind Pflichtveranstaltungen". Und bevor ich jetzt darüber einen Rechtsstreit führe, dachte ich, dann ist sie halt krank
6 Antworten
Volle Rückendeckung für dein Vorgehen, finde ich absolut gut und richtig. Sagt einer, der selber Lehrer ist und aus Erfahrung weiß, wovon er spricht.
Unbedingt. Wie du schreibst, sind schließlich alle einverstanden. Wo kann da ein Problem sein?
Ja das frag ich mich auch. Die Klassenlehrerin hat leider irgendwie ein Problem mit Transkindern. Sie hat Laura am Anfang auch noch mit ihrem alten Namen angesprochen, nach einer Abmahnung durch den Direktor macht sie das aber nicht mehr
Immerhin, das zeugt von Rückendeckung von Seiten der Schulleitung. So stelle ich mir professionelles Handeln vor. Dann sollte sich der Rest doch auch machen lassen. Vielleicht sollte man der Klassenlehrerin mal klar machen, dass es solche Menschen schon immer gab, dass sie heute endlich die Möglichkeit haben, in ihrer selbstgewählten Rolle zu leben und dass es das so häufig gibt, dass man nicht einfach die Augen davor verschließen und es ignorieren kann. Und schließlich: dass sich niemand einen Zacken aus der Krone bricht dabei. Frag sie mal, wie sie sich fühlen würde, wenn sie von allen und der ganzen Gesellschaft als Mann angesehen werden würde.
Wie seht ihr das? Was soll ich machen?
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Die rechtliche Einschätzung der Klassenlehrerin wäre übrigens falsch.
Das Personenstandsrecht hat eine Spiegelfunktion. Die Einträge ändern die Rechtslage nicht, sondern bilden sie nur ab. Wenn ein Eintrag unzutreffend ist, ändert das offensichtlich nichts an der tatsächlichen Geschlechtsidentität. Diese zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.
Auf dem Zeugnis könnte prinzipiell auch Laura stehen. Das Rechtsgutachten von Frau Augstein ist jetzt nicht so schwer zu finden.
https://www.trans-kinder-netz.de/files/pdf/Augstein%20Maerz%202013.pdf
Wenn ich ein trans Kind hätte, würde ich mir erstmal eine gute Anwältin suchen.
Dankeschön, von diesem Gutachten wusste ich tatsächlich nichts. Werde ich Klassenlehrerin und Direktor vorlegen
Mit der Schulleitung ggf. dem Schulamt sprechen. Auch solltet ihr einen Anwalt zu Rate ziehen.
Ja, wir werden nochmal versuchen mit dem Schulleiter zu reden. Wenn der nichts macht, werden wir uns anwaltlich beraten lassen
hab zwar keine ahnung von jura, aber wollte kurz sagen, dass ich dein Engagement als elternteil lobenswert finde :)
Also ich hatte in meiner Klasse einen Transjungen.
Es war für die anderen Kinder und Eltern kein Problem ihn ins wunschzimmer aufzunehmen.
Dankeschön, also würdest du Laura zu ihren Freundinnen lassen?