Trans Sein unterdrücken?

8 Antworten

Ich bin zwar selbst nicht trans aber ich weiß das es so nicht funktionieren kann. Wenn du wirklich trans bist, was sich für mich sehr danach anhört dann kannst du das nicht unterdrücken. Es wird immer wieder an die Oberfläche geraten.

Ich kenne eine Trans Frau sie hat es auch ziemlich schwer. Ihre Eltern sind streng gläubig aus der Türkei und akzeptieren das nicht. Sie verstellt sich auch, also zieht sich ganz normal ihre Männerklamotten an, vor ihren Eltern und so. Nur wenn sie weiß ihre Eltern sind weit weg und es ist auch keiner da der sie kennt kann sie es ausleben.

Ich weiß leider kaum was ich Leuten wie euch raten soll aber unterdrücken geht auf keinen Fall, da wirst du nicht glücklich:)

ich wünche dir Alles Gute :)

Du kannst nicht aufhören trans zu sein. Aber du kannst natürlich dich dagegen weigern, es auszuleben.

Problem an der Sache? Nicht als das identifizierte Geschlecht zu leben, erhöht dein Risiko dafür, an Depressionen oder Angststörungen zu erkranken, einen Burnout zu erleiden oder dich allgemein einfach schlecht zu fühlen. Dysphorie wird ab dem Zeitpunkt immer schlimmer, ab dem man realisiert hat, dass es Dysphorie ist. Die hohe Suizidrate von Transidenten betrifft fast ausschließlich diejenigen, die nicht als ihr inneres Geschlecht leben können.

Aber, 50% Suizidrisiko sind manchmal bessere Überlebenschancen als 100% Risiko dafür, von den Eltern verprügelt und rausgeworfen zu werden, wenn man sich outet. Wenn du dich also sicherer fühlen würdest, vorerst 'in the closet' zu bleiben, dann tu das. Aber nicht für immer. Und nicht ohne Leute, die bescheid wissen.

Jede Person, die bescheid weiß und dich richtig anspricht, verringert nämlich genanntes Risiko für psychische Probleme.

Mein Plan wäre also.

  1. Du gehst wieder gerade so viel femininer, dass du den Kommentaren aus dem Weg gehen kannst, aber nicht so viel, dass es zu viel zeigt von dem, was du nicht willst. Basics sind eine gute Wahl.
  2. Du weihst die Freunde, die bescheid wissen momentan, ein da hinein, dass du es auf jeden Fall verheimlichen musst.
  3. Du suchst dir Psychotherapie, um psychische Probleme einzudämmen innerhalb des möglichen Rahmens. Sag deinen Eltern, es geht um Ängste oder Depressionen oder so. Der Therapeut hat Schweigepflicht, wenn du über 14 bist.
  4. Sobald du achtzehn bist und eigenes Geld verdienst, schaust du, dass du ausziehst. Dann können deine Eltern dich nicht mehr abhalten davon, wieder deine Transition anzugehen. Und wenn, dann bist du unabhängig genug, um im allerschlimmsten Notfall den Kontakt vollständig abzubrechen.

Eine Möglichkeit ist vllt auch, dich als bi oder lesbisch zu outen. Würde deine Familie ein wenig an die Idee von LGBT in der Familie gewöhnen, und dir erlauben, ein wenig maskuliner zu sein. Dann geht es vielleicht doch früher noch mit dem ganzen Outing.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin bisexuell und nichtbinär & kenne viele andere 'Queere'.

Sich nicht zu outen wenn man sich dadurch in Gefahr begibt ist absout verständlich. Dennoch solltest du dir überlegen wie wichtig dir die Meinung deiner Familie ist wenn es dein ganze Leben beeinflusst - spätestens zu einem Zeitpunkt ab dem du selbstständig sein könntest (18) solltest du wissen was du willst.

"Trans sein" zu unterdrücken bedeutet dein ganzes Leben lang allen etwas vorzumachen. Das kann kein schönes Leben sein.

Ich würde dir raten abzuwägen was Kosten und Nutzen sind und ob du dich nicht doch bei deinen Eltern outen -es gibt auch Anlaufstellen für transexuelle Menschen die in ihrer Familie damit nicht sicher sind.

Als Person die von vielen Menschen Geschlechtsangleichungen und Outings mitbekommen hat kann ich dir sagen dass niemand es bereut hat - und nicht jede:r hatte eine Familie die hinter der Person stand.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Sozialpädagogischer Zug / Berufserfahrung

Ich würde dir raten dich mal psychologisch untersuchen und gegebenenfalls therapieren zu lassen. Sowohl Geschlechtsdysphorie als auch andere psychische Störungen/Krankheiten die den Eindruck vermitteln "trans" zu sein, können so ermittelt werden.

Von Experte loadingInfo bestätigt

Ich habe das glaube ich schonmal geschrieben, aber ich würde dir raten, dich ans Jungenamt zu wenden.

Fakt ist: ich kenne keine einzige Person, bei der es funktioniert hat, ihre Identität zu unterdrücken. Ich kenne keine einzige Person, die damit auch nur annähernd glücklich geworden ist.

Wenn es wirklich dein Weg ist, das zu unterdrücken, kann ich dir noch folgendes mitgeben: die Dysphorie geht nicht weg, aber du kannst versuchen, zu lernen, damit zu leben. Sich dir vielleicht Dinge, die stereotyp mädchenhaft sind, aber dir trotzdem gefallen: auch Jungs dürfen Nagellack nutzen, Ballett tanzen, Röcke tragen, lange Haare haben etc. Und erinnere dich daran, dass das alles dich zwar äußerlich verändert, aber du immer noch du selbst bleibst und es nur temporär ist.