TN-S Netzsystem?

3 Antworten

Vielleicht informierst Du Dich mal grundsätzlich über Netze: Der RCD schützt vor Differenzströme; der LS vor Überströme. Während der RCD bei einer Differenz von 30mA abschaltet braucht der LS, wenn er in einer klassischen Nullung eingesetzt wird (wovon ich hier mal ausgehe weil sonst wäre die Frage grundsätzlich daneben), erst durch sofortige Abschaltung bei ca. fünffachen Nennstrom.

Ein LS (Leitungsschutzschalter) schützt wie der Name schon sagt die Leitungen vor Überlastung.

Das heißt, im Zweifel schützt er einen Menschen gar nicht. Mal angenommen der LS hat 16 A und durch unglückliche Umstände berührt ein Mensch (1000 Ohm) spannungsführende Teile. Dann fließt durch den Menschen ein Strom von 230 mA. Der LS würde also gar nicht auslösen.

Ein RCD dagegen überwacht den Differenzstrom aller Phasen und N, den Strom des PE jedoch nicht. Die Differenz ist für gewöhnlich 0.

Im Fehlerfall fließt auch ein Strom über den PE am RCD vorbei. Die Differenz ist nicht mehr 0 und der RCD löst schnell und schon bei kleinen Strömen aus.

Weil ein RCCB, der üblicherweise benutzt wird, schon ab etwa 21mA auslöst. Ein herkömmlicher LSB16 löst magnetisch erst ab 80A zuverlässig aus. Das ist ungefähr das 3800-fache an Strom. Zudem sind LS-Schalter auch nicht so Reaktionsschnell wie RCDs.