Textverständnis, Philo?

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Feyerabend betrachtet im ersten Satz im Punkt 1 Tradition bewertungsfrei, indem er sie so hinnimmt, wie sie sich darstellen. Erst durch die eigene Bewertung wird etwas gut oder schlecht. Dabei macht man seine eigene Vorstellung zum Maßstab um den Preis, dass man kein völliges Verständnis für das Andere oder das Neue entwickeln kann.

Im zweiten Satz im Punkt 1 wendet er seinen ersten Satz auf einen heftigen Gegensatz (Humanität - Antisemitismus) an. Wenn nicht bewertet wird, es also kein Gut und kein Schlecht gibt, so kann auch Wahl getroffen werden, weil es dann ja den Gegensatz nicht gibt.

Im Punkt 2 verlässt Feyerabend die bewertungsfreie Sicht und taucht ein in die Bewertung von Tradition als Betroffener, so dass er dann erwünschte und unerwünschte Züge feststellt.