Teleobjektiv: Canon EF 70-300mm vs Canon EF-S 55-250mm?

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo

das EFS 55-250 STM ist die "Ergänzung" zu denn EFS 18-55 STM. Es ist klein, leicht, kompakt und gut genug für 20x30cm "Fineprints" auf Heimdruckern.

Die Canon 18-55 Kit Zooms haben ab 45/50mm aufwärts diverse "Schwächen" so das es Sinn macht (bzw zwingend ist) das 55-250 zu kaufen weil es bei 55-100mm eine brauchbare Porträtoptik ist. Zum lange Teleende wird die Optik weich/flau dass ist aber digital korregierbar (nachschärfbar) und fällt denn meisten Knipsern eh nicht auf, auch weil keiner bei 200-250mm Testtafeln fotografiert sondern typische Zentralmotive wo der Rand in der Unschärfe nicht Bildrelevant wird sondern dass als "Bokeh" verkauft wird. 250mm Telereichweite (400mm/Kleinbild) reichen für die meisten Feldsportarten und für denn Zoo sowie Kulturfolger und städtische Wildtiere. Das 55-250 ist in "Konkurrenz" zu denn Reisezoomoptiken und denn Superzoombridges und wurde zb um 2015 Hausintern von der Canon EOS G3X "überholt".

Das 55-250 ist als Produkt genau im Markt platziert es ist gut genug für die Knipser und denn Amateuren zu schlecht. Es ist gut genug um bei Tests noch als Brauchbar bzw "bei dem Preis" als Empfehlung erklärbar zu werden (Vor allem weil Canon der Hauptwerbekunden der Sparte ist und Kritik auch "abgestraft" wird). Aber Canon ist seit 40 Jahren Meister darin die schlechtesten Marken-Produkte am teuersten zu verkaufen und dann zwar in Millionenstückzahlen.

Das EF 70-300 US USM II ist eine Canon Mittelklasseoptik es ist "schärfer", die Auflösung ist homogener, es verzeichnet weniger, das Bokeh ist glatter/weicher/chremiger, der Autofocus ist deutlich schneller und hat eine höhere Trefferrate. Der Stabilisator ist etwas besser, es ist manuel besser focusierbar und "FTM" fähig. Es gibt ein LCD Fenster für Informationen unter anderem die "Vibrationsanzeige" (Ist bei SLR natürlich Sinnlos aber Live View Knipser und Video-Filmer "brauchen" das). Es ist in etwa doppelt so voluminös wie das 55-250 und wiegt das doppelte. Mit 300mm (480mm/Kleinbild) ist man bei grossen Sportveranstaltungen aus denn oberen Tribünenrängen besser versorgt als mit 250mm aber die 50mm machen jetzt nicht die Welt.

Wenn es um Sportfotografie oder Wildtierfotografie geht aber auch um Reproarbeiten ist das 70-300 die bessere Optik wenn auch Canon bei der Optik noch genug Abstand/Luft zu Oberklasse und Profiklasse ist. Aber die EOS 250D ist jetzt auch nicht "die" Kamera für Sport/Wildlifefotografie und die Käuferschicht der SL Typen will es klein/leicht/kompakt und sind eigentlich eher Prosumer/DSLM Käuferkreise.

Objektfeld auf 100 Meter Entfernung

  • 50 45x30 Meter
  • 100 24x16 Meter
  • 150 15x10 Meter
  • 200 12x8 Meter
  • 250 9x6 Meter
  • 300 7,5x5 Meter (Fussballtorbreite)

Beim Fussball kann man aus der Mittellinie mit 250mm noch die Aktion am Tor formatfüllend mitbekommen für die "ferne" Ecke braucht man 300

Mit einem EFS 18-135 USM oder EFS 15-85 USM Normalzoom kombiniert macht das 55-250 weniger "Sinn"

Für Kleinkinderknipsereien rate ich bei Canon zum 18-135 IS USM Nano oder EFS 15-85 IS USM. Alternativ das Sigma 17-70 OS HSM oder 18-125 OS HSM

Das 18-55 ist zwar oben zu "kurz" aber keiner wechselt dann ständig zwischen 18-55 und 55-250. Das ist bei denn Kitzooms mit denn Plastikbajonetten eh nicht gut machbar. Für denn Fall kauft man 2 Kameras und wechselt dann zwischen denn Kameras

Wenn Kinder dann in die Schule kommen und sich die Sportarten kristallisieren sieht man auch welche Optiken dafür nötig werden für denn Schachsport braucht man was anderes als beim Reiten, Geräteturnen oder Surfen.

Und man kann mit dem 18-55 durchaus zurechtkommen man muss sich halt mitbewegen aber damit gehen ab etwa 3-4 Jahren Alter nicht die "goldigen" Bilder die man aus etwas mehr Distanz noch machen kann bzw man muss dafür einfach länger warten und mehr Zeit investieren.

susicute 
Fragesteller
 07.02.2021, 14:40

Vielen Dank für diese sehr ausführlichen Infos! :)

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Das Teleobjektiv würde vorrangig im Urlaub zum Einsatz kommen, z.B. Aufnahmen von Gärten und Landschaften in England, teilweise auch Tieren. Ein sehr beliebtes Fotomotiv ist neuerdings die zweijährige Enkelin.

Dafür wären beide Objektive nur bedingt geeignet, abgesehen von Tieraufnahmen, wo mehr Brennweite schon Sinn machen kann.

Da er eine Apsc nutzt, fällt die Entscheidung für das 55-250 IS STM leicht. Es macht wenig Sinn, den Aufpreis für den größeren Bildkreis zu bezahlen, wenn seine Kamera ihn nicht nutzen kann - außer er will irgendwann auf KB umsteigen und dafür schon jetzt die passenden Objektive kaufen.

susicute 
Fragesteller
 07.02.2021, 12:29

Danke! :)

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Bei 70-300 mm Brennweite brauchst du ein weiteres Objektiv für die Standardbrennweite von 50/55 mm. Wenn du nicht ständig das Objektiv wechseln willst, bist du mit dem 55-250 mm sehr wahrscheinlich besser bedient. 250 oder 300 mm Teleobjektiv ist nicht mehr so entscheidend. Für gute Bilder empfiehlt sich spätestens ab 200 mm ohnehin ein Stativ. Für Aufnahmen in großer Entfernung nimm (später) lieber ein eigenes Objektiv ab 400 mm Brennweite und ein sehr gutes Stativ.

P. S.: Ich fotografiere zwar kaum noch, war aber früher viel damit unterwegs. 135 mm war noch gut zu halten, für 200 mm brauchte man bereits eine wirklich sehr ruhige Hand, scheiterte aber eher an der längeren nötigen Belichtungszeit.

wolfruprecht  07.02.2021, 12:14

Ergänzend:

Für den Urlaub und dem Einsatz im Alltag würde ich dir ein weiteres Objektiv empfehlen mit 28/35-80 mm Brennweite und einer Lichtstätke ab 1,4 — 2,0. Damit bist du für "normale" Fotos (Räume, Umgebung: 28 bzw. 35 mm) und für Portraitfotos (80 mm) gut gerüstet. Alles andere mit einem Teleobjektiv in der Art wie du genannt hast (±80 — ±200).

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susicute 
Fragesteller
 07.02.2021, 12:30

Vielen Dank! :)

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