Talent = Interesse? Mathematik
Jo Leutz, wollte mal fragen ob Talent und Interesse irgendwie im Zusammenhang stehen. Hier meine ich konkret die Mathematik. Dabei beziehe ich mich größtenteils auf mich selbst :) Das wird also sozusagen eine kritische Selbstanalyse mit Theorie dahinter :D
Ich spiele seit ca. 6 Jahren Klavier und seit ca. 4 Jahren Saxophone und gehe in die 9. eines Gymnasiums. Meiner Musiklehrer bspw. sagen mir, dass ich großes Talent hätte, nur einfach zu wenig üben würde. Es kommt mir auch so vor. Meistens übe ich keine 10 min. am Tag, und komme damit eig. ganz moderat durch, jedenfalls denken meine Musiklehrer, dass ich etwas mehr übe :D Der Grund, warum ich nicht mehr übe ist irgendwie, dass ich einfach zu faul bin. Nicht zu blöd, sondern einfach zu faul...
In der Schule habe ich größtenteils 2en und ein paar Einsen (je nach Lehrer ._. ) Was bei mir aber noch nie Lehrer-Abhängig war, ist das Fach Mathematik, da brauch' ich nämlich keinen Lehrer mehr. Meistens wird in der ersten Stunde irgendwas besprochen, und nach dem Unterricht hat mich schon das Interesse am ganzen Thema gepackt. Öfters schau ich mir dann im Internet an, was es noch über dieses Thema gibt, und eigne mir die logischen Prinzipien an, oder leite sie her. Das geht dann meistens schon in 'ner Stunde o. weniger. Die restlichen Mathe-Stunden sitze ich dann meistens gelangweilt da, weil ich schon das ganze Thema durchblickt habe, Arbeiten sind auch immer 1. Manchmal haben mir meine Lehrer auch Zusatzaufgaben gegeben, die ich erledigen durfte, wenn die anderen Übungen gemacht haben. Diese Aufgaben waren genau in meinem Stil, und gefreut habe ich mich auch darüber.
Mittlerweile ist es so, dass mir die Schulmathematik wirklich ein bisschen zu langsam voran geht, und ich deswegen anfange, Fachbücher zu lesen. Aktuell geht das schlecht, aber dafür möchte ich mir auch einen E-Book-Reader besorgen.
Jetzt zum eigentlichen Thema: Hängt Talent mit Interesse zusammen? Einen IQ-Test habe ich noch nie gemacht, und 100% sicher sind die ja auch nicht. Für Hochbegabung gibt es bei mir eine Menge Anzeichen, fängt damit an, dass ich nie Vokabeln lerne, und versuche immer aus dem Kontext oder Ableitungen zu verstehen, und komme damit durch. Meine Freunde fragen mich manchmal, wieso ich locker durch die Schule komme, ohne je zu lernen. Aber tief in meinem Innern ist der Drang nach Perfektion. Ich bin so gut wie nie zufrieden mit etwas, wenn es nicht perfekt ist. Philosophische Fragen stelle ich auch viele, sehr viele, aber darüber will ich hier wirklich nicht diskutieren.
Ich hoffe ihr konntet diesen "Text" einigermaßen lesen, antwortet schnell :) btw: ich hab den Text hier in 20min hingerotzt :D
MfG riederwaelder
9 Antworten
Hey, ich kann dich sehr gut verstehen, ich hab ähnliche Noten, bin zu faul um immer zu üben aber trotzdem recht gut in Musik. Mathe ist auch mein Lieblingsfach und ich mache das genauso, mir ist auch in den meisten Mathestunden langweilig obwohl ich Mathe liebe und mich immer auch Mathe freue. Was da echt cool ist, sind engagierte Lehrer die Extraaufgaben geben oder Mathematikolympiade/Bundeswettbewerb Mathematik
Um auf deine Frage zu antworten, ich glaube schon, dass es einen Zusammenhang zwischen Talent und Interesse gibt, vor allem in Fächern wie Mathe, die machen nämlich niemandem Spaß, der sie nicht versteht. Allerdings gibt es auch viele Leute, die zwar Talent haben, aber kein Interesse es zu nutzen. Wenn du es allerdings immer sofort verstehst und an Mathe Interesse hast, kann man echt davon ausgehen, dass du dort auch ein gewisses Talent hast.
Hängt Talent mit Interesse zusammen?
Ja! Es gibt "genetische" Talente, die man von Vorfahren oder körperlichen Vorteilen (oder auch Nachteilen) hat. Aber wenn man etwas nicht will, dass will man etwas nicht.
Ob du hochbegabt bist? Vielleicht. Ich schreibe auch nur Einsen und Zweien und weist du wieviel ich bisher gelernt hab? Nix! Ich leite mir auch vieles aus dem Kontext. Das ist übrigens sehr hilfreich! Auch hab ich in der sechsten Klasse mal ein Arbeitsblatt für die achte Klasse bekommen. Hab ich garnicht gemerkt.
Wenn du wissen willst, ob du talentiert bist, hilft nur, dich zu vergleichen. Aber nicht mit Leuten wie Mozart oder so, sondern mit den Leuten von Heute. Dann wirst du merken, dass du schon Mozart bist, wenn du seit einem Jahr Klavier spielst.
- leonardo8040
Kurz: Ja!
Wobei ich nicht sagen würde, dass alles, wofür man ein Talent hat, auch interessant für einen ist. Talent und Interessen sind aber zweifellos eng miteinander verknüpft.
Wenn wir bei etwas Erfolg haben, wird das Belohnungssystem in unserem Gehirn aktiv. Je leichter uns etwas fällt, desto mehr werden wir belohnt, desto mehr Spaß haben wir daran. (Vorausgesetzt natürlich, es war eine mehr oder minder große Herausforderung). Und je mehr Spaß wir an etwas haben, desto mehr beschäftigen wir uns damit um umso besser werden wir. Mathe ist ein ideales Beispiel dafür, denn sie stellt uns immer wieder vor neue Aufgaben und Herausforderungen.
Wenn uns aber etwas schwer fällt, ist diese Belohnung zu klein im Gegensatz zu dem ganzen Frust. Oder sie fehlt teilweise ganz. Die Lust vergeht also mit der Zeit, wenn das Talent dazu fehlt. Zumindest meistens.
Ich denke ja und meine Erklärung ist auch ganz simpel:
wenn du für etwas kein Interesse hast, beschäftigst du dich nicht damit und es kann kein Talent wachsen. Vielleicht wurdest du als Mensch geboren, der ein Talent zum Geige spielen hat, da du es aber nie gemaht hast und du jetzt erst anfangen würdest, wird sich dein Talent kaum noch zeigen.
Meistens schon, denn der Durchschnitt der Menschen sucht sich Interessen aus die er auch teilweise beherscht, das liegt daran das man sich von Interessen, Freude oder Spass erhoft, dieser aber meistens mit Erfolg und einer darausfolgenden Befriedigung zusammenhängen, manche wollen auch dadurch anerkannt werden oder werten ihr Ego dadurch auf, kurz gesagt würdest du etwas machen wobei du immer der schlechteste bist.
Talent -> Erfolg -> Befriedigung/Anerkennung -> Spass/Freude -> Interesse