Täuschung oder Ehrlichkeit – Was zählt wirklich?

5 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

das ist wie die Story von Apple und Samsung.

Apple hat sich nie darum geschert was andere Smartphone Hersteller machen sondern hat immer nur ihr eigenes Ding gemacht. Dabei haben die nicht immer die beste Kamera auf dem Markt gehabt oder den besten Fingerabdrucksensor aber dafür fast immer das beste Gesamtpaket bei dem alle Komponenten immer hervorragend zusammen spielten.

Samsung wollte immer wissen was Apple und die anderen machen und zu gucken in welchem Bereich sie die anderen ausstechen können. Haben die anderen dieses Jahr nicht wirklich gute Kameras verbaut hat Samsung geguckt die beste Kamera einzubauen um damit werben zu können.

heute kaufst du als zufriedener Android Nutzer das neuste Samsung für 1400 oder als zufriedener Apple Nutzer das neuste iPhone für 1900.

Apple verkauft nicht so viel wie Samsung aber kostet dafür mehr.

alle Kunden kriegen aber das was sie wollen und sind zufrieden. Apple und Samsung machen Milliarden und alles passt.

Deiner Geschichte fehlt der Schluss, wer hat mehr Erfolg mit dem Verkauf von Obst?

Der Erfolg gibt einem nämlich Recht.

Es gibt Menschen die nicht in schlecht aussehendes Obst beißen können. die brauchen dann Amirs Obst. und andere legen Wert auf qualität und kaufen gerne bei Jakob.

theoretisch müssten beide ja gut fahren und damit wären beide Verkaufsstrategien gewinnbringend und damit in Ordnung.

Was ist richtig?

Die Antwort hängt davon ab, auf welchen Aspekt du dich konzentrieren möchtest.

Geht es dir um Moral, dann

War Amir falsch, weil er täuschte.

Wenn es dir aber nun um die wirtschaftliche Seite der Sache geht, gibt es keine klare Antwort. Einerseits kann man behaupten

Jakob [war] ehrlich, aber naiv,

denn kurzfristig hat es ihm vermutlich weniger eingebracht. Andererseits könnte Amir Probleme mit dem Wiederholungsgeschäft haben und langfristig schlechter fahren.

Kaufmännisch ist es möglichst alle Früchte abzuverkaufen und Lebensmittelverschwendung zu vermeiden

Deine Frage berührt ein Fundament jeglicher Verkaufsstrategie. Es geht ganz einfach um den sog. optimalen Weg, der sich langfristig bewähren wird.

Dabei können wir die moralische Seite völlig außen vor lassen, denn die Kunden passen sich an die Verkäufer an, und die Verkäufer wiederum an die Kunden.

Genau deinem Beispiel entsprechend ist es mir persönlich gegangen. Als ich in einem fernen Ausland, wo ich einige Wochen verweilen wollte, die Erfahrung machen musste, dass in der Tüte unten die überreifen - partiell faulen - Früchte lagen und darüber die guten, habe ich bei allen künftigen Einkäufen jedesmal noch im Laden vor dem Bezahlen die Ware geprüft und überreife Exemplare getauscht.

Auf lange Sicht hätte ich auch über Erfahrung herausfinden können, bei welchem Händler ich fair bedient werde und bei welchem nicht und den letzteren dann meiden können.

Und auch die Händler machen ihre Erfahrungen. Wenn auf einem Markt ständig Kunden zurückkommen und sich lauthals öffentlich beschweren, ist das schließlich so geschäftsschädigend, so dass sie diese Praktik aufgeben werden.

Bilanz: Das "Täuschen und Tarnen" gehört zum Leben dazu, und wir tun gut daran, nicht jedesmal in große Entrüstung zu verfallen. Besser ist es seine ganze Erfahrung zu nutzen, um mögliche Betrugsversuche zu vereiteln.


Moku008 
Beitragsersteller
 28.12.2024, 14:26

Vielen dank für deine Antwort und zeit

Der Raffinierte hat zwar zuerst mehr Vorteile, aber langfristig kommt sein Übers-Ohr-hauen mehrfach wieder zu ihm zurück.

Hermet. Gesetze wirken auch für die, die sie nicht kennen.

Die Rechnung ohne den innewohnenden Wirt (Gottesfunken/Seele) zu machen, lohnt sich nicht.

Sie sagen dann aber: Glück, Schicksal, Zufall. Das gibt es alles nicht. Es ist bei allem Ursache gesetzt und Wirkung folgt. In plus wie minus. Nennt sich auch Placebo und Nocebo.