Studium durchziehen oder lieber die Uni und das Umfeld wechseln?
Vor einem Jahr bin ich für das Studium in eine Großstadt von zu Hause weggezogen. Leider habe ich mich von den Leuten, die meinen Schulfreunden am ähnlichsten waren abgewendet, da ich dachte ich könne jetzt endlich die Person sein, die ich in der Schule nicht sein konnte. Jedoch stellte sich das als Fehlentscheidung heraus.. die Leute mit denen ich mich angefreundet habe, haben jetzt im Nachhinein sehr viele Ansichten, die ich nicht teile. Die Beziehung untereinander war eine Zeit lang auch toxisch. Nur leider bemerkt man solche Dinge zu spät. Es haben sich auch schon Gruppen gebildet und ich habe keine Lust die anstrengende Phase der Gruppensuche ein weiteres mal durchzumachen.
Obwohl noch eine sehr gute Freundin auch hier wohnt, habe ich trotzdem oft das Gefühl allein und einsam zu sein. Ich habe versucht, so wie die meisten in meinem Studiengang, mich mal nur auf das Studium zu konzentrieren, jedoch fehlt mir das Soziale wirklich sehr. Seit letztem Semester habe ich auch sehr starkes Heimweh und vermisse vor allem meine Hunde, mit denen ich aufgewachsen bin.
vor und am Anfang des Studiums war ich ein sehr glücklicher und positiv gestimmter Mensch. Jetzt merke ich aber auch selbst, dass ich sehr unglücklich und immer negativer werde. Ich wünsche mir einfach wieder mehr ich sein zu können und hier habe ich das Gefühl muss ich mich anpassen.
Nun spiele ich mit dem Gedanken deswegen die Uni sowie die Stadt zu wechseln und wieder in die Heimat zu ziehen. Ich bin ein Familienmensch und brauche meine er er Familie auch als Unterstützung in meiner Nähe.
Nur leider studiere ich an einer sehr angesehenen Universität und die Universität spielt für den späteren Beruf auch eine wichtige Rolle. Ich möchte mir den Abschluss und meine späteren Chancen nicht vermasseln.
jetzt frage ich mich, ob „Augen zu und durch“ oder ich einfach die Uni wechseln oder erstmal abwarten soll.
5 Antworten
Such dir am besten eine studentische Initiative, die dir Spaß macht. Da sind auch am Anfang des Semesters alle neu und man findet sehr schnell Freunde! So habe ich meine besten Freunde im Studium gefunden und die haben mich dann mit in ihre Gruppen integriert (habe während Corona gestartet)
Du solltest regelmäßig mit Deinen Eltern telefonieren. Das hilft gegen die Einsamkeit. Außerdem solltest Du immer wieder mal nach Hause fahren und mit den Hunden spazieren gehen.
Es hat keinen Sinn, ein trauriges Leben zu leben. Das macht Dich auf die Dauer kaputt.
Fokus auf das Studium und an die genannte Freundin halten, durchstehen. Wenn es abgeschlossen ist, kommt eine Mischung an Gefühlen zusammen, die jedoch wieder vergeht nach einigen Wochen. Es ist eine Mischung aus totaler Leere einerseits, und totaler Erlösung andererseits. Dies wird dich für einige Wochen melancholisch stimmen und die entsprechende Nachdenklichkeit im Rückblick nach sich ziehen, die in dir stattfinden wird. Nach diesem Prozess wirst du dich langsam wieder bereit fühlen für neue Herausforderungen und Projekte, die nun folgen können. Das alles wird so sein, weil es in mehrerer Hinsicht, sehr intensiv für dich gewesen war.
Augen zu und durch
Mache gerade exakt das selbe durch wie du, habe auch keinen richtigen Anschluss im Studium gefunden & habe erst im Nachhinein bemerkt, dass die Personen mit denen ich mich "angefreundet" habe überhaupt nicht zu mir passen. Auch die Sache mit der Gruppenbildung erschwert es noch zusätzlich. Ich denke es macht aber keinen Sinn, seine berufliche Zukunft von anderen Leuten abhängig zu machen, zudem das Studium auch nur temporär ist. Wenn dir der Studiengang und die Stadt an sich gefällt, würde ich es weiter durchziehen an deiner Stelle. Falls neben dem Studium noch genügend Zeit bleibt, könntest du vielleicht irgendeinem Verein/Studentenclub beitreten.