Stört die Filioque nicht das Gleichgewicht der Trinität?
Ich bin orthodox getauft, aber nennen mich einfach nur Christ und bei den Orthodoxen wird der Vater als Urquelle gesehen, die den Sohn/HG in Ewigkeit gezeugt hat. Nicht erschaffen, sondern von Ewigkeit sind die gewesen, doch der Vater als Urquelle. (Was auch biblisch ist)
Der heilige Geist wird von Vater gesandt und kann durch den Sohn wirken..am Ende sind sie alle wesengleich.
Bringt die Filioque nicht dann auch ein Ungleichgewicht in die personalisiert Hypostasen, wenn sich der Sohn und der Vater das entsenden des Heiligen Geistes teilen? Dann haben die zwei etwas gemeinsam was der heilige Geist nicht hat. Ist da kein Ungleichgewicht?
Bedenke, dass das Prinzip der Vater-Urquelle näher an den Apostel ist, als der Zusatz der Filioque. Dieser kam erst im 14. Jahrhundert.
4 Antworten
Aus Sicht vieler westlicher Christen (etwa in der römisch-katholischen Kirche oder bei den Reformierten) wird das Filioque nicht als Störung des Gleichgewichts innerhalb der Dreifaltigkeit gesehen, sondern eher als Ausdruck ihrer tiefen Einheit.
Die Idee dahinter ist nicht, dass der Geist irgendwie „weniger“ wäre oder der Sohn sich eine Sonderstellung gegenüber dem Geist nimmt. Sondern dass Vater und Sohn gemeinsam das eine göttliche Wesen teilen und aus dieser gemeinsamen göttlichen Liebe geht der Heilige Geist hervor.
Man kann sagen: Der Geist ist gewissermaßen die „Liebesbeziehung“ zwischen Vater und Sohn, wie es etwa Augustinus formuliert.
Das Filioque soll also nicht die Hierarchie der Personen ändern, sondern die enge Beziehung zwischen ihnen betonen. Und weil Vater und Sohn das gleiche göttliche Wesen haben, können sie gemeinsam den Geist hervorbringen, nicht als zwei Ursprünge, sondern als eine einzige Quelle, wie etwa Thomas von Aquin es sagt.
Auch biblisch gibt es Stellen, die das zumindest nahelegen.
In Johannes 16,7 zum Beispiel sagt Jesus: „Wenn ich nicht gehe, wird der Tröster nicht zu euch kommen; wenn ich aber gehe, werde ich ihn zu euch senden.“
Das hat in der westlichen Theologie dazu geführt, dass man auch eine „Mitwirkung“ des Sohnes am Hervorgehen des Geistes annimmt - natürlich immer in enger Einheit mit dem Vater.
Das alles heißt aber nicht, dass die westliche Theologie die Perspektive des Ostens ablehnt. Im Gegenteil, viele moderne Theologen versuchen heute, diese beiden Sichtweisen miteinander ins Gespräch zu bringen, denn beide Traditionen versuchen ja letztlich, das gleiche Geheimnis zu beschreiben: den einen Gott in drei Personen.
LG
Bringt die Filioque nicht dann auch ein Ungleichgewicht in die personalisiert Hypostasen, wenn sich der Sohn und der Vater das entsenden des Heiligen Geistes teilen?
Nein.
Bedenke, dass das Prinzip der Vater-Urquelle näher an den Apostel ist, als der Zusatz der Filioque.
Das filioque lässt sich immerhin biblisch begründen, anhand von Joh 14,26 und 15,26.
Jedoch.. ich halte es für überflüssig. Der Zusatz und der Streit darum hatte mehr kirchenpolitische Gründe als tatsächliche theologische. Hätte es den Konflikt mit den Arianern nicht gegeben, gäbe es den filioque-Zusatz nicht. Hätte es nicht eine machtpolitische Differenz und Konkurrenz zwischen Rom und Byzanz gegeben, wäre über diesen Zusatz auch kein Streit entflammt.
"die Filioque" gibt es nicht!"
filius heißt Sohn (lateinisch)
filio heißt mit/von/durch den Sohn
filioque --> und durch den Sohn
Die Trinität ist leider (von einem christlichen Standpunkt aus) ein sogar prähellenistisches(!) Konzept, mindestens ungefähr 8000 Jahre alt, das kommt von der ursprünglich titanischen Gottheit Hekate, die war, die ist die sein wird. Dargestellt oft in dreifacher Gestalt als junges Mädchen als Erwachsene und als alte Frau.