Stimmt es, dass theoretisch auch aus einem Staubkorn ein Schwarzes Loch entstehen kann, wenn man es nur stark genug zusammenpresst?

KuarThePirat  13.05.2024, 23:37

Woher kommt denn die Energie, wenn nicht aus einem Stern?

Kimanon 
Beitragsersteller
 13.05.2024, 23:40

Oder mehreren

4 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Die allgemeine Relativitätstheorie sagt im Prinzip ja. Der Schwarzschild-Radius, also der Radius des Horizonts, ist r=2Gm/c², und für ein Staubkorn mit einer Masse m≈1 µg würde dann ungefähr 10¯³⁶ m herauskommen. Das ist absurd klein, wenn Du ein Proton auf die Größe eines Menschen vergrößerst, dann wäre das Schwarze Loch in derselben Vergrößerung immer noch viel kleiner als ein Proton.

Diese berechnete Größe ist sogar kleiner als die Planck-Länge, daher ist stark zu ver­muten, daß die Allgemeine Relativitätstheorie bei so kleinen Objekten ohnehin nicht gilt, und daß die Berechnung nicht einmal theoretisch funktioniert.


Kimanon 
Beitragsersteller
 14.05.2024, 00:08

Ist Planck Länge sowas wie Minimalgröße?

Kelec  14.05.2024, 00:20
@Kimanon

Die Kleinste Länge ab welcher eine Länge quasi noch als Kontinuum betrachtet werden kann. Es ist daher anzunehmen dass Modelle welche von kontinuierlichen Längen Zeiten etc ausgehen in solchen Größen nicht mehr stimmen.

Rlohdaen  27.11.2024, 16:32
@Kimanon

Das ist sowas ähnliches wie die "Pixelgröße" des Raumes. D.h. kleiner Strukturen sind nicht machbar.

Kelec  27.11.2024, 19:29
@Rlohdaen

Eine absolute Untergrenze für eine Länge wäre mir nicht bekannt.

Die Plancklänge ist lediglich jener Abstand ab welcher zB die Gravitation zwingend als Quantengravitation betrachtet werden muss und die Länge ab welcher man eben nicht mehr mit kontinierlichen Größen rechnen kann, sie sagt aber nicht aus dass kleinere Strukturen nicht existieren könnten sondern lediglich, dass wir es nicht wissen.

Rlohdaen  29.11.2024, 14:47
@Kelec

"dadrunter" ist "Länge" nicht mehr definiert und der Raum wird granular, d.h. man verläßt den konventionellen euklidischen Raum.

Kelec  01.12.2024, 19:59
@Rlohdaen

Es bedeutet nur du musst quantisierte Effekte berücksichtigen mit der Definition einer Länge oder des Raumes hat es eigentlich nichts zu tun.

Da noch keine Theorie bekannt ist welche hier valide Ergebnisse liefern würde ist das ohnehin derzeit nur Rätseraten.

Aber kurzgesagt doch es kann etwas kleiner als die Plancklänge sein.

Es würde auch keinen Grund machen den Planckeinheiten hier irgendeine magische Grenze zuzuschreiben. Planck hat die auch nur gewählt weil die Einheiten rein auf Naturkonstanten basieren.

Die Grenzen ergeben sich erst aus Überlegungen sind aber dazu auch nicht hart. Bereits vor der Plancklänge liefert die RT zB vermutlich schon schlechte Ergebnisse.

Hallo Kimanon,

grundsätzlich hat jede beliebige Masse M einen SCHWARZSCHILD- Radius

(1) 𝗋ₛ = 2м = 2GM⁄c²,

wobei G ≈ ⅔∙10⁻¹⁰ m³s⁻²kg⁻¹ die Gravitationskonstante und c ≈ 3×10⁸ ms⁻¹ das Lichttempo ist. Eigentlich braucht man noch nicht einmal ein massives Objekt; es sollte genügen, eine Energie E auf eine Kugel vom Radius

(2) 𝗋ₛ = 2GE⁄c⁴

zu konzentrieren, was aber wohl leichter gesagt als getan ist. Physiker sprechen bei der theoretischen Möglichkeit, dass aus purer Energie ein Schwarzes Loch entsteht, vom "Kugelblitz" (nicht zu verwechseln mit dem Wetterphänomen).

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – + Auseinandersetzung mit Gegnern der RT

Schwarze Löcher können nur durch extreme Gravitation entstehen, das wird daher bei einem Staubkorn niemals passieren

Wenn man so viel Energie zur Verfügung hätte, dann ja. Aber natürlich nur theoretisch.

(Falls ich falsch liege, dann korrigiere mich gerne...)