Stimmt es, dass man beim Abbiegen in Kurven und so immer auf 20kmh abbremsen sollte und an Kreuzungen?
Mein Fahrlehrer erklärt mir das alles irgendwie nicht, aber ist böse wenn in der Kurve dann die zentrifugal Kraft wirkt und alles im Auto nach rechts z.B. geschleudert wird.
9 Antworten
Man bremst soweit ab, daß man vernünftig abbiegen und um die Kurve fahren kann
ob dies nun 20, 30, 50 oder gar nur 5km/h sind muß man vor jeder Kurve und Abbiegung entscheiden
Es sei denn Du bist Rally-Fahrer und der Co-Pilot liest Dir das aus dem Roadbook vor
Wobei das roadbook ja vorher nach den Anweisungen des Fahrers geschrieben wird. In dem Sinne hat also auch der Fahrer vorher entschieden. Nur eben sehr viel länger vorher.
Beim Abbiegevorgang sind zwei Dinge entscheidend:
- Was gibt die Physik her, sprich wie schnell kann man durch die Kurve fahren, ohne zu schleudern.
- Die Übersichtlichkeit - bekanntlich haben geradeaus fahrende Radler oder entsprechend laufende Fußgänger Vorrang; je weniger einsichtig die Kreuzung ist, desto langsamer muss man die passieren, um hier keinen Regelbruch zu begehen, vom potenziellen Problem, dass hinter der Kreuzung um die Ecke ein Verkehrshindernis bestehen könnte ganz abgesehen.
Wenn der Fahrlehrer fast vom Sitz fällt musst du es sicher auch bemerken, dass du die Abbiegung zu schnell genommen hast und dass er recht hat und dass deine Geschwindigkeit nicht dem Straßenverlauf angepasst war.
Da muss er dir nicht noch einen Vortrag halten. Wie schnell du fährst, soll dem Straßenverlauf angepasst sein und zwar so dass du die Abbiegung sicher und innerhalb der physikalischen Grenzen fährst. Hier ist Gefühl gefragt, mit einem Fahrrad oder Motorrad kann man bei nicht angepasstem Tempo in Kurven leicht schmerzhafte Erfahrungen sammeln.
Man sollte soweit abbremsen, dass man vernünftig abbiegen kann.
An Kreuzigungen sollte man immer bremsen, und an den meisten sogar stoppen. Auch wenn kein Stopzeichen da ist. Es gilt fast immer die Regel, rechts hat immer Vorgang (ausser es ist anders geregelt).
Ach so, rechts vor links ist die Ausnahme. Dann ist links vor rechts die Regel? (Ich spreche nicht von Ampeln und Verkehrszeichen. Wie ist es in den Landstrassen.)
Es ist nun einmal Fakt, dass die meisten Kreuzungen und Einmündungen über Ampeln oder Beschilderung verfügen. Dazu kommen noch die "versteckten" Vorfahrtsregeln beim abgesenkten Bordstein und der Ausfahrt aus einer verkehrsberuhigten Zone, nur beim Rest bleibt es beim Grundsatz rechts vor links - wobei Grundsatz hier streng genommen der falsche Begriff ist, weil die Geltung von rechts vor links rein mengenmäßig eher die Ausnahme ist.
Bitte, lerne zuerst die Regeln, dann mit der Zeit die Ausnahmen. Im Zweifelsfall, halte dich immer an die Regeln, es wird dir weniger kosten. Eine Regel z.B. ist, an einer Kreuzung, wenn du siehst da kommen Autos (egal ob von links oder rechts), immer bremsen, auch wenn die Beschilderung dir die Vorfahrt gibt. Du kannst nie wissen wie der andere reagiert. Vielleicht ist er eingeschlafen oder betrunken.
Jetzt schmeißt Du zwei Dinge zusammen, die nichts miteinander zu tun haben. Jeder Verkehrsteilnehmer ist gehalten, mit Fehlverhalten anderer Verkehrsteilnehmer zu rechnen, allerdings hat auch das seine Grenzen, sonst würde der Verkehr komplett zusammenbrechen - aber das hat nichts damit zu tun, dass in der Gesamtzahl der Kreuzungen und Einmündigen die Regelung "rechts vor links" seltener greift als die Summe aus Beschilderung, Ampel und anderen Verkehrsregeln zusammen.
Ich mache nicht die Regeln. (Ich bezweiflte ob alle Kreuzigung Ampeln oder Schilder haben.) Der FS als Schueler soll eine Regel als Regel lernen, nicht als eine Ausnahme der Regel.
Eben - und die Regel besagt, dass "rechts vor links" nur die letzte Rückfallebene ist, wenn die Vorfahrt nicht anders geregelt ist; mengenmäßig sind das die Ausnahmefälle.
An den meisten Kreuzungen ist über Lichtsignalanlagen (Ampeln) oder Verkehrszeichen die Vorfahrt genau geregelt - die Vorfahrtsregelung rechts vor links ist letztlich im fließenden Verkehr die Ausnahme, aber klar, da muss man immer eine eventuelle Vorfahrt gewähren können, ergo im Bedarfsfall entsprechend langsam werden. Aber von wegen "immer" - definitiv nein.