stimmt es dass man als autofahrer immer schuld hat wenn man in eine verkehrunfalls mit einem radfahrer oder fußgänger verweickelt ist?

3 Antworten

stimmt es dass man als autofahrer immer schuld hat wenn man in eine verkehrunfalls mit einem radfahrer oder fußgänger verweickelt ist?

Nein. Das ist ein Spruch, der von den gleichen Leuten kommt, die sich über "Abzocke" und "Polizeiwillkür" beschweren, wenn sie ein paar Euro zahlen müssen nachdem sie innerorts 70 gefahren sind.

Ja, man hat als Autofahrer eine erhöhte Sorgfaltspflicht, weil man das gefährlichere Verkehrsmittel fährt. Aber was man nicht retten kann, das kann man nicht retten. Du darfst, bis du einen Hinweis auf das Gegenteil bekommst, davon ausgehen dass sich erwachsene Verkehrsteilnehmer regelkonform verhalten. Wenn also ein Radfahrer an einer roten Ampel steht, musst du in dem Moment nicht damit rechnen dass er trotz Rotlichts plötzlich losfährt.

Allerdings müsste dir natürlich auffallen, wenn der Radfahrer mit Schwung auf die Ampel zu fährt und keine Anstalten macht, anzuhalten. Dann wäre damit zu rechnen, dass der jetzt regelwidrig über rot und dir vors Auto fahren wird. Also wird man von dir erwarten, dass du dein Möglichstes tust um ein Unglück zu verhindern.

wer hat dann schuld??

Das ist immer eine Einzelfallentscheidung. Im Zweifel muss ein Gutachter nachprüfen, ab wann der Radfahrer für dich sichtbar war und wie viel Reaktionszeit du noch hattest.

Wer würde meinen Schaden am Auto zahlen?

Wenn der Unfallgegner schuldig ist, dann er. Vielleicht hat er eine Haftpflichtversicherung für solche Fälle abgeschlossen, vielleicht muss er gucken woher er das Geld nimmt. Sein Problem.

Im dümmsten Fall hättest du aber den schwarzen Kater gezogen, ihn dazu zu bringen dass er zahlt.

Eine Teilschuld ist meistens drin. Du müsstest auf Biegen und Brechen nachweisen, dass Du alles richtig gemacht hast.

Aber man verlangt von KFZ-Fahrern vorausschauendes Fahren. Das wird immer ein Punkt sein, den man Dir anlasten kann.

Ich empfehle Dashcams im Auto. Eine nach vorne, eine nach hinten.

Das zwingt Dich, verantwortungsvoll zu fahren und im Zweifel können die Aufnahmen zu Deinen Gunsten oder Ungunsten verwertet werden.

In Deinem Fall "bei rot", stellt sich die Frage, ob der Radfahrer wirklich bei Rot rübergefahren war oder Du das nur annimmst.

Bei einem Unfall mit einem Fahrradfahrer wird immer die Gesamtsituation betrachtet. Ich wäre vorsichtig, denn kein Geld der Welt kann die Gesundheit ersetzen und erst recht nicht wenn man selber am Unfall schuld ist.

Nebenbei:

Mein Vater hatte vor paar Jahren einen Unfall mit einem Fahrradfahrer.

Mein Vater kam angefahren, ist kurz stehen geblieben, hat geschaut ob von links und rechts ein Fahrradfahrer kommt (er wohnt da und kennt die Lage), es kam kein Fahrradfahrer, er fuhr los und dann krachte es. Der Fahrradfahrer ist in den Kotflügel vorne links reingefahren.

Bild zum Beitrag

Als die Polizei gekommen ist, konnten sie nicht fassen was für ein Schaden am Auto entstanden ist. Mein Vater hatte keine Schuld, denn der Fahrradfahrer hat sich an einer unübersichtlichen Stelle falsch verhalten. Zumal wird geschätzt, dass er aufgrund des Schadens mit einer zu hohen Geschwindigkeit unterwegs war und ungebremst in das Auto reingefahren ist. Erlaubt waren 30kmh.

Mein Vater hätte aufgrund des Schadens den Fall weiter verfolgen können. Die Person hatte keine Versicherung und müsste mit ihrem Privatvermögen herhalten. Mein Vater wollte niemanden der eh schon knapp am Limit lebt in den Ruin treiben und hat das alles fallen gelassen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Hobby und Ausbildung
 - (Auto, Fahrrad, Straßenverkehr)