Stimmt das mit dem Strom sparen?
Guten Abend zusammen
Es wird momentan oft erzählt, dass der ECO Modus bei Spül und Waschmaschine zwar viel länger dauert. Außerdem wird gesagt, dass alte Geräte viel mehr Strom verbrauchen. Aber wie kann das erstere sein, wenn statt den 30 Minuten oder der einen Stunde das Gerät 4 Stunden läuft und damit mehr Wasser verbraucht, als wenn es nur eine Stunde Wasser verbraucht und es dafür dann aber schneller geht?
Woran liegt es denn eigentlich, dass neue Geräte generell weniger Strom verbrauchen? Und Fall es stimmt wieso Baut der Herstetdie Geräte extra so, dass sie nach der Garantie kaputt gehen, damit man sich dann aber ein neues Gerät kauft, was angeblich weniger Strom verbraucht. Ich meine wo bleibt dann der Gewinn?
Vielleicht könnt ihr mich bisschen aufklären. Ich bedanke mich schon mal und wünsche euch eine gute Nacht
Das Ergebnis basiert auf 6 Abstimmungen
4 Antworten
Hallo redeville1997
Bei Eco-Programmen wird meist mit geringerer Wassermenge gewaschen und zusätzlich die Temperatur verringert. Da ist dann weniger Wasser auf eine niedrigere Temperatur aufzuheizen und genau die Heizung verbraucht bei einem Gerät den meisten Strom.
Um aber die gleiche Reinigungswirkung wie bei einem Normalprogramm zu erreichen muss die Waschzeit im Hauptwaschen dementsprechend verlängert werden. Der Strom, den der Motor dabei braucht ist dabei vernachlässigbar
Wenn man immer mit niedriger Temperatur wäscht, dann sollte man mindestens 1x im Monat Wäsche mit 95° waschen, damit die Maschine nicht verschmutzt.
Altere Geräte arbeiteten mit wesentlich mehr Wasser als neue Maschinen im Normalprogramm. Da musste wesentlich mehr Wasser aufgeheizt werden. Im Eco-Programm brauchen neue Maschinen noch weniger Wasser.
Matthias Queitsch vom ENSO-Blog hat dazu ein interessantes Experiment durchgeführt: Er hat eine gleichbleibende Ladung Wäsche mit denselben Einstellungen gewaschen – aber mit verschiedenen Temperaturen und der Eco-Taste und Speed-Taste experimentiert. Der Energieverbrauch wurde mit einem Strom-Messgerät festgehalten
Temperatur Zusatzprogramm Waschzeit(hh:min) Energieverbrauch (Kwh)
60° - 02:34 0,788
60° Zeit sparen 01:06 0,813
60° Energiesparen 03:10 0,402
40° - 02:22 0,452
40° Zeit sparen 01:00 0,533
40° Energie sparen 02:50 0,411
30° - 02:22 0,265
Gruß HobbyTfz
Wieder eine weitere sinnfreie Frage... auf deren Antwort man selbst kommen kann.
Ein Gerät hat ein Typenschild auf dem der Verbrauch deklariert wird. Und warum sollte ein Gerät, nur weil es neuer ist, weniger verbrauchen??? Du hast beispielsweise einen alten Heizlüfter mit 2000W. Der verbraucht nach 30 Jahren immer noch genauso viel wie ein Neuer: Nämlich 2000W + geringen Motorstrom. Bei einer LED- Birne, die eine 60W- Glühbirne ersetzt, sieht es hingegen anders aus: Hier braucht die LED natürlich sehr viel weniger! Es geht hier also nicht um den Verbrauch denn der ist immer gleich: Ausgangsleistung + Verlustleistung (=> Wirkungsgrad). Es stellt sich also die Frage, ob die Verlustleistung gesunken ist oder nicht; und im Zuge der Einsparmaßnahmen kann man das nicht sagen.
Die Geräte verbrauchen doch nicht die ganze Zeit Wasser und Strom.
Strom auch nicht, das Gerät macht dann längere Pausen und heizt auch nicht so stark, wie im Normalprogramm. Und nur beim Heizen wird wirklich Strom verbraucht, den Rest der Zeit verbraucht die Maschine kaum Strom.
Eine Spül- oder Waschmaschine braucht nicht mehr Wasser, wenn sie länger läuft. Das Wasser läuft zweimal, oder mit Vorspülen 3 mal ein, und wird dazwischen eben kürzer oder länger benutzt.
Wenn die Maschine länger läuft, braucht sie prinzipiell auch länger Strom, da jedoch der meiste Strom das Aufheizen auf eine bestimmte Temperatur benötigt wird, fällt der für das Umwälzen der Trommel oder den Spülarm nicht so sehr ins Gewicht.
Reinigungsmittel für Spül- und Waschmaschine sind durch den Einsatz von Enzymen u. anderen Zusätzen angeblich auch schon bei viel niedrigeren Temperaturen gleich wirksam wie früher. Daher ist die Idee, Stom zu sparen, das Waschwasser nur noch auf geringe Temperatur aufzuheizen, und das Waschmittel dafür länger einwirken zu lassen.
Je nach Art und Grad der Verschmutzung funktioniert das meiner Erfahrung auch, aber nicht bei jeder und ständig.
Was die "geplanten Obsoleszenzen" angeht (Gerät geht nach der Garantie kaput): Das konnte bisher noch keinem Hersteller nachgewiesen werden.
Den Eindruck, daß Elektrogeräte früher wesentlich länger hielten, habe ich jedoch auch. Das liegt aber m. E. eher daran, daß sie vor 30-40 Jahren auch noch robuster gebaut wurden. Damals waren sie im Verhältinis aber auch noch wesentlich teurer.
Der Kunde schaut halt heute in erster Linie auf den Preis ("Warum soll ich 800€ für ein Gerät ausgeben, das ich auch für 400€ haben kann?"), und da heute das Zeug durch neuere Fertigungs- und Automatisierungstechnik auch billiger gebaut werden kann, wird das deshalb auch gemacht. Wo früher oft noch Stahl verwendet wurde, kommt heute Plastik zum Einsatz. Wo früher noch verschraubt wurde, wird heute geklickt und geklebt, so daß man die Teile kaum mehr auseinanderbekommt, ohne etwas kaputt zu machen. Wo am Material gespart werden kann, wird das auch getan (bspw. minderwertigere Lager für drehende Teile). Gleichzeitig sollen die Geräte wahre Alleskönner sein mit jeder Menge Elektronik und Sensoren. Das geht halt auf Kosten der Haltbarkeit und Reparaturfähigkeit.
Danke dir:)