Stimmt das?

8 Antworten

man sagt zwar landläufig, dass der Lötkolben mit 46 Watt bei 230 volt einen strom von 200 mA zieht, das stimmt aber so nicht direkt.

die frage ist also, was dein ausbilder mit das stimmt nicht meint. meint er dass es grundlegend falsch ist, oder dass du dich hier falsch ausgedürckt hast.

viele! verbraucher regeln ihre Leistungsaufnahme durch den Widerstand.

das bedeutet, die spannung ist der druck, der nötig ist, um den strom gegen den widerstand durch die leitungen und verbraucher zu pressen.

je höher der widerstand eines verbrauchers ist, desto weniger strom kann durch fließen. das ist wie bei einem nur minimal geöffneten wasserhahn.

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Es gibt von dieser Regel auch ausnahmen. In erster Linie fallen mir da LEDs und Gasentladungslampen wie Leuchtstoffröhren, HQL, HQI, HMI, NDL und wie sie alle heißen ein. die haben einen sehr geringen Innenwiderstand. daher muss der fließende Strom begrenzt werden. im Falle der Gasentladungslampen gerne durch Drosseln oder seit einiger Zeit elektronische Vorschaltgeräte. bei LEDs durch eine Konstantstromregelung oder wenn es nicht all zu viel Leistung ist z.B. für Anzeige LEDs oder so einfach einen Vorwiderstand.

Bei so Geschichten wie Transofrmatoren oder Motoren ist es noch mal ein kleinwenig anders. hier gibt es den sogenannten Scheinwiderstand auch Induktivität genannt und den ohmschen Widerstand, der viel geringer ist.

Durch die bremsende Wirkung des Magnetfeldes, das sich ständig neu aufbauen muss, wenn der Strom seine richtung wechselt, begrenzt sich der Strom quasi von selbst.

Würde man z.B. einen Trafo statt an 230 Volt Wechselstrom an 230 Volt Gleichstrom anschließen, würde binnen kürzester Zeit duchbrennen, weil vfiel zu viel Strom duchfließt.

lg, Anna

 - (Elektronik, Elektrotechnik)
kkaushsh 
Fragesteller
 11.04.2022, 11:03

Was ist denn wenn ein überstrom fließt? Nimmt das Gerät dann immer noch nur das was es braucht?

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Peppie85  11.04.2022, 13:37
@kkaushsh

wie gesagt, der Widerstand bzw. die Impedanz des Gerätes begrenzen den Strom im Stromkreis. d.h. es fließt nur so viel Strom wie das Gerät zulässt. Dabei wird die Energie in Wärme, Licht und oder Bewegung umgesetzt.

lg, Anna

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kkaushsh 
Fragesteller
 11.04.2022, 19:48
@Peppie85

ja es fließt nur so viel wie das Gerät benötigt.
aber wenn wegen irgendeinem Grund auch immer überstrom fließt dann geht das Gerät kaputt oder nicht? Das meinte zumindest mein Ausbilder

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Peppie85  11.04.2022, 19:55
@kkaushsh

Dafür dass ein überstrom fließt, kann es nur drei Gründe geben

  • Die Spannnung ist zu hoch
  • es wurden zu viele Geräte an einen Stromkreis angeschlossen
  • es liegt ein Defekt vor (Kurzschluss)

lg, Anna

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Das kommt auf das Gerät an.

Aber bei allen Geräten welche für den Betrieb an einer Steckdose ausgelegt sind stellt sich der Strom automatisch ein wenn du 230V anschließt. Das Gerät nimmt aber im Normalfall nicht mehr auf als es tatsächlich benötigt.

Theoretisch gibt es aber auch Geräte welche an dem Betrieb an einer Konstantstromquelle gedacht sind, zB einige LED Strips und dort stellt sich eher die Spannung nach dem Strom ein den du da durch schickst.

Eventuell wärs aber auch wichtig zu erfahren welche Frage du deinem Ausbilder konkret gegragt hast um seine Antwort nachvollziehen zu können.

Vielleicht ist das eine Detail-Frage und dein Ausbilder sieht einen anderen Aspekt. Sagt er, warum das nicht stimmt? Eine Begründung sollte er ja haben.

Die Spannung ist das, was den Strom befähigt zu fließen... Wenn ein Gerät für eine bestimmte Spannung konstruiert ist, dann fließt ein bestimmter Strom, egal ob die Spannungsquelle mehr Strom liefern könnte. Eine 40W Glühlampe wird im Dauerbetrieb nur 174mA Strom ziehen, obwohl die Steckdose mehr liefern könnte.

Wenn jetzt aber ein Heizkörper an eine zu dünne Leitung angeschlossen wird, kann kann das Gerät z.B. eben nicht den Strom ziehen, den es zum Betrieb benötigen würde. Das könnte man unter der Aussage evtl. verstehen, wenn das Wort "nur" fehlt. (Wobei dann auch die Spannung am Gerät zu klein wäre)

Anderes Beispiel: Ein Motor der blockiert. Hier kann nun sogar mehr Strom fließen, als das Gerät normalerweise benötigen würde und im schlimmsten Fall kann der Motor durchbrennen.

Das ist bisschen an Haaren herbeigezogen, aber nur so kann ich mir das erklären.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Studium Elektrotechnik und Informationstechnik, Hobbybastler
kkaushsh 
Fragesteller
 11.04.2022, 10:55

hab geklärt. Er meinte ein Gerät verbraucht nur. Es nimmt nichts

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So, wie Du das schreibst, erzählt Dein Ausbilder Unsinn.

Ein Gerät mit einer konstanten Leistung hat eine max. Stromaufnahme, welche durch die Leistung P und die Spannung U definiert ist. Ein Föhn mit 2000 W hat, wenn er aufgeheizt ist, einen Strom von I = P : U = 2000 W : 230 V = 8,7 A. Entsprechend gibt es auch einen Widerstand, welcher sich aus U : A ergibt.

Aber Verbraucher haben i.d.R. beim Einschalten einen höheren Strom wie z.B. den Anlaufstrom beim Motor oder den Einschaltstrom bei einer Glühlampe, bei welcher Kaltwiderstand sehr gering ist.

Und dann gibt es noch Geräte wie Waschmaschinen, die zwar eine Durchschnittsleistung haben, aber dennoch z.B. beim Aufheizen eine höhere Stromaufnahme haben als aus der Durchschnittsleistung errechnet wird. Das nennt man dann Anschlusswert und ist relevant für die belastete Steckdose, die Leitung und deren Absicherung.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Industrieelektriker (Betriebstechnik)

Das sollten wir bereits umfangreich geklärt haben. Lies bitte Deine Dir gegebenen Antworten durch.

Wenn der Ausbilder sowas traurigerweise behauptet... dann lass ihn reden und mach es in der Prüfung richtig!

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Berufliche Erfahrung