Sterben bald handwerkliche Berufe aus weil jeder nur noch Studieren will?
11 Antworten
Die meisten wollen sich die Hände nicht mehr schmutzig machen und die Bezahlung und Chefs in dem meisten Betrieben lassen zu wünschen übrig.
lg VirginiaNGeorge
Handwerker wird es immer geben, besonders Handwerk, das Dinge betrifft, die unerlässlich für unser Leben sind, zum Beispiel Strom, Gas- und Wasserversorgung, Frisuren, oder die Reparatur des Kfz.
Es gibt aber auch Nice-To-Have Handwerk. Einen Tisch muss man sich beispielsweise heutzutage nicht mehr von einem Tischler anfertigen lassen. Einen Pullover muss heute niemand mehr stricken.
Ja, so läuft das.
Es gibt aber auch positive Aspekte. Zum Beispiel muss mir ein Tisch, der mir vor 20 Jahren gefallen hat, heute nicht mehr unbedingt gefallen. Der Geschmack ändert sich im Laufe der Zeit.
Mit So einer Einstellung braucht sich aber auch keiner über Umweltzerstörung oder "Klimawandel" beschweren, denn unsere Konsumgesellschaft ist einer der Hauptgründe dafür.
Ein weiterer Nachteil ist der Preis. Gerade die Wenigverdienenden können sich keinen hochwertigen, geschreinerten Tisch leisten.
Es hat nicht nur etwas mit Einstellung zutun. Wären handgeschreinerte Tische genauso teuer wie Ikea-Tische, würden auch mehr Leute handgeschreinerte Tische kaufen.
Die böse Gesellschaft. Ja, ja. Und du hast einen Heiligenschein? Du verdienst wenig und achtest trotzdem sehr stark auf die Umwelt?
Umweltschutz muss man sich leisten können.
Das reicht bis hin zu qualitativ hochwertigen Markenklamotten, die nicht per Kinderarbeit hergestellt wurden bis hin zum Bio-Food.
Und du hast einen Heiligenschein?
Nein, ich bin aber wenigstens so ehrlich und steh dazu, das es mir schei*egal ist.😉 Die Umwelt nicht ganz, aber der sog. "Klimawandel" geht mir 100% am Ar*** vorbei.
Umweltschutz muss man sich leisten können.
So sagt man landläufig, aber gerade Besserverdiener haben bei genauerem hinschauen durch ihre größere Konsumfähigkeit eine deutlich schlechtere Ökobilanz und einen wesentlich größeren CO2-Rucksack wie der Druschschnittsarbeiter. Der fliegt nämlich nicht 3x im Jahr nach Peru oder Bali, sondern macht einmal im Jahr Urlaub am See in Mecklenburg. Der fährt auch nicht alle 3-4 Jahre einen Neuwagen und kauft sich auch keinen neuen Esstisch, nur weil der Alte ihm nicht mehr gefällt.
Einen Pullover muss heute niemand mehr stricken.
Gute (Strick-)Pullover müssen immer noch von Hand gestrickt werden. Das ist in Asien nur wesentlich billiger als hier zu Lande.
Nicht wirklich. Die Arbeit muss ja trotzdem gemacht werden, nicht jeder kann studieren und je weniger Handwerker um so höher der Preis. Da wird sich dann schon wer finden.
Bei uns haben schon viele Meisterbetriebe dicht gemacht, trotz vollem Auftragsbuch. Kann also durchaus passieren.
Ja, das kommt manchmal noch dazu. Bei uns war das aber vorrangig, weil den Meistern entweder die Lehrlinge ausgegangen sind oder weil der Betrieb selbst keinen Nachwuchsmeister hat und dann musst du ihn ja schließen.
Bei uns haben schon viele Meisterbetriebe dicht gemacht
Das liegt dann allerdings einzig und allein an wirtschaftlicher Unfähigkeit der Betreiber.
Aufträge annehmen und annehmen, Liefertermine waghalsig zusagen und keine Rechnungen schreiben können, aber alle Materialien bezahlen müssen.
Anfängerfehler.
das nicht wirklich, aber aufgrund des Mangels muss man wesentlich länger auf Termine warten und die Handwerker lassen sich das gut bezahlen
Stimmt, dafür gibt es ja unsere Billiglohnsklaven in Asien, richtig? Und wenn der Schrott dann nach nicht mal 5 Jahren auseinander fällt oder nach einem halben Jahr die Nähte reißen, kauft man sich einfach was neues? Kapitalistische Wegwerfgesellschaft im Endstadium.🤦🏼♂️