Starke Übelkeit in der Schwangerschaft, gibt es etwas dagegen?

7 Antworten

Eine Schwangerschaft ist ein wahrer Kraftakt für das Herz-Kreislauf-System und immunologische und metabolische Prozesse laufen auf Hochtouren.

Bei der Anpassung des Körpers an die Schwangerschaft hat das Herz-Kreislauf-System viel zu bewältigen: Die Blutmenge nimmt zu und die Blutgefäße weiten sich. Das Herz muss Mehrarbeit leisten, und gerade in den ersten Monaten der Schwangerschaft sinkt meist der Blutdruck.

Zudem kann es durch Stoffwechselveränderungen leichter zu einem niedrigen Blutzuckerspiegel kommen, was mit Zittern einhergehen kann und die Kreislaufprobleme verstärkt.

Auch der erhöhte Anteil an Hormonen kann vor allen Dingen in den ersten Schwangerschaftsmonaten zu erheblichen körperlichen Veränderungen (Müdigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Sodbrennen, Abgeschlagenheit) führen.

Die generelle Inzidenz von Übelkeit und Erbrechen wird in der Literatur mit 70-80% angegeben. Rund 50% aller Schwangeren leiden an Übelkeit und Erbrechen in der Frühschwangerschaft, rund 25% nur an Übelkeit.

Die Ursache dieses Phänomens ist bislang ungeklärt, man vermutet jedoch einen Zusammenhang mit dem schwangerschaftserhaltenden Hormon hCG. Bei den ausgeprägteren Verlaufsformen werden auch psychische Komponenten diskutiert.

Im Laufe des dritten Schwangerschaftsmonats stellt sich dein Körper auf die Schwangerschaft ein, im zweiten Trimenon hat sich die Schwangerschaft etabliert und der Körper umgestellt.

HCG erreicht seinen höchsten Wert zwischen der 8. und 12. SSW. Danach ist die Plazenta so weit ausgereift, dass sie die schwangerschaftserhaltenden Hormone Östrogen und Gestagen selbst bildet. Normalerweise klingen die Beschwerden dann in der 12.-16. Schwangerschaftswoche wieder ab.

Die wissenschaftlich untersuchten konservativen Therapieempfehlungen umfassen Meidung von Triggern (fettes, scharfes Essen, Gerüche), regelmäßige kleine, kohlenhydrat- und proteinreiche Mahlzeiten und ausreichend Trinken.

In Placebo-kontrollierten Studien wurden alternative Therapiemaßnahmen untersucht: Ingwer, Akupunktur und Vitamin B6 (Pyridoxin)-Supplementierung reduzierten effektiver Übelkeit, nicht jedoch Erbrechen. Psychologische familiäre und medizinische Unterstützung wirken sich positiv auf die Symptome aus.

https://www.embryotox.de/erkrankungen/details/hyperemesis-gravidarumemesis-gravidarum/

Die Grenze zwischen "normalem", also durchaus üblichen Schwangerschaftserbrechen und einer "unnormalen" krankhaften Hyperemesis gravidarum (übermäßiges bzw. unstillbares Erbrechen in der Schwangerschaft) ist fießend.

Von Hyperemesis spricht man, wenn sich die Schwangere mehr als fünf Mal täglich übergibt. Zum Teil erbrechen die Betroffenen sogar bis zu 50 Mal am Tag.

HG ist eine schwangerschaftsbezogene Krankheit, die ca 5 aus 1000 Frauen erleben. Es existiert keine generell akzeptierte Definition der Krankheit, folgende Eckpunkte gelten jedoch als allgemein anerkannt. HG beginnt normalerweise um die 6. SSW und verursacht extreme Übelkeit, Erbrechen, Unterernährung, Gewichtsverlust und Flüssigkeitsmangel. HG ist extrem schwächend, oft schwierig zu managen und erschwert das tägliche Leben für die Schwangere auf enorme Art und Weise.

"Beyond Morning Sickness-Battling Hyperemesis Gravidarum" von Ashley McCall

Bei ca. 1 von Tausend Schwangerschaften kann Hyperemesis grav. zu einem Gewichtsverlust von mehr als 10% während der ersten 3 Schwangerschaftsmonate führen und einen stationären Aufenthalt in einem Krankenhaus notwendig machen.

Alles Gute für dich und eine gesunde Schwangerschaft!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich bin seit fast 40 Jahren Hebamme

Bei mir ( 3 Schwangerschaften u Übelkeit immer bis über 5 Monate) hat super Ingwer geholfen in allen möglichen Formen, als Bonbons, gerieben in Essen, als Tee oder Wasser zubereitet. Auch Tee wie Fenchel/Anis/Kümmel nehm ich selbst heut noch bei Übelkeit.. ansonsten verschreibt dein Frauenarzt dir bestimmt ein passendes Medikament dagegen.

Ja, gibt es. Bitte sprich dazu mit deinem Gynäkologen der kann dir weiterhelfen.

Ruf mal bei der Frauenärztin an ob sie dir bis zum Termin irgendwelche Hausmittel empfehlen kann.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich hab selbst 1 Kind