Stammt der Stammvater Abraham aus dem Gebiet der heutigen Türkei?
War er überhaupt semitisch?
9 Antworten
Darüber wurde von einem schwedischen Molekularbiologen ein Buch geschrieben. Sein Titel: Akte Exodus glaube ich. Ich weiss nicht, ob die Beweisführung stimmt. Habe das Buch seinerzeit nur ganz schnell und oberflächlich gelesen. Berg Sinai soll in Arabien gelegen sein, die Israelis mussten also wirklich durchs Meer und nicht eine Pfütze, Ur ganz woanders und auch die Marschrouten....
Wo er der biblischen Legende nach herkommt, wurde ja bereits zahlreich beantwortet.
War er überhaupt semitisch?
Der wichtigste Hinweis dafür ist sein semitischer Name.
Ich glaube aber nicht, dass Abraham von Arabern oder Semiten stammt, eher von Sumerern
In akkadischen Keilschrifttexten des 19. Jh.s v. Chr. findet man Namen wie A-ba-am-ra-ma, A-ba-ra-ma, A-ba-am-ra-am.
Wenn man sich mit Abraham beschäftigt, dem Stammvater des biblischen Glaubens, erkennt man schnell: Die Wurzeln des Glaubens sind nicht an heutige Nationalgrenzen gebunden. Abraham stammte laut der Bibel aus „Ur in Chaldäa“, einem Ort, der üblicherweise im heutigen Südirak verortet wird. Manche Forscher vermuten zwar eine nördlichere Lage – in der heutigen Südosttürkei oder Nordsyrien – aber klar ist: Abraham lebte auf dem Gebiet des antiken Mesopotamiens. Auf seiner Reise in das verheißene Land durchquerte er Haran, einen Ort, der definitiv in der heutigen Türkei liegt. Damit ist Abraham zwar kein „Türke“ im modernen Sinne, aber er hat auf dem Gebiet der heutigen Türkei gelebt – und sein Weg dorthin war ein spiritueller wie geografischer Aufbruch.
Abraham gilt als Semit – ganz klassisch. Die Bibel führt seine Herkunft auf Sem, den Sohn Noahs, zurück. Damit gehört er zu den semitischen Völkern, ebenso wie die Hebräer, Aramäer, Araber und viele andere Gruppen im Nahen Osten. Auch sprachlich sind sie verbunden durch semitische Sprachen wie Hebräisch, Arabisch und Aramäisch. Man könnte sagen: Diese Völker sind verwandte Zweige eines alten, knorrigen Glaubensbaumes.
Gerade deshalb ist es so erschütternd, dass der Begriff „Antisemitismus“ im modernen Sprachgebrauch fast ausschließlich gegen Juden gerichtet ist – obwohl Araber ebenfalls Semiten sind. Der Begriff wird also ironischerweise auch von jenen verwendet oder verdreht, die selbst zu semitischen Kulturen gehören und dennoch zu Gewalt und Hass gegen Juden aufrufen. Der Antisemitismus, der in Teilen der islamischen Welt – und leider auch in Europa – grassiert, ist deshalb doppelt absurd: Menschen, die selbst semitischer Herkunft sind, fordern die Auslöschung anderer semitischer Völker. Es ist, als wolle man seinen eigenen Stammbaum absägen – aus blindem Hass.
Diese Tragik wird umso deutlicher in Konflikten, in denen politische Spannungen, religiöse Überhöhung und fehlende Bildung eine explosive Mischung bilden. Wenn Menschen – auch in Deutschland – glauben, man müsse „die Juden vernichten“ (wie es in manchen extremistischen Gruppierungen offen gesagt wird), dann ist das nicht nur ein moralischer Abgrund, sondern auch ein geschichtlicher Irrsinn. Denn Abraham ist nicht nur der Vater des jüdischen Volkes, sondern auch geistiger Ahnherr von Christen und Muslimen. Ihn zu ehren – und seine Nachkommen zu achten – wäre eigentlich ein gemeinsamer Auftrag.
Es ist eine bittere Ironie, dass jene, die sich auf Abraham berufen, manchmal ausgerechnet jene bekämpfen, die ebenfalls seine Kinder sind. Der Weg zu echtem Glauben führt aber nicht über Hass, sondern über das, was Abraham auszeichnete: Vertrauen, Gastfreundschaft, Aufbruch und Glaube. Und vielleicht auch ein wenig Humor – denn wer aus Ur aufbricht und in Haran zwischen Schafherden und Verheißung unterwegs ist, hat bestimmt auch gelernt, über die Absurditäten dieser Welt zu lächeln.
Naja der Hass ist ja indoktrinalisiert. Zur Zeit werden hier ja auch öfter alle Russen üner einen Lamm geschert. Sowas kann sich schnell wieder legen. Ich glaube aber nicht, dass Abraham von Arabern oder Semiten stammt, eher von Sumerern
Nein,
aus Ur in Chaldäa (1.Mose 11,31).
Abraham war eine Art Fürst aus Südmesopotamien. Ähnlich wie Adam hat er eine wichtige Schlüsselrolle im historischen Gefüge inne. Begann mit Adam die biblische Geschichtsschreibung und Zeitrechnung, vereinheitlicht sich letztere bei Abraham. Die religiöse Auslegungstradition hat die Rollen der biblischen Persönlichkeiten völlig verfälscht. Abrahamitische Religionen, dass ich nicht lache!
War er ein nomadischer Stammesfürst oder ein richtiger territoraler Fürst in Mesopotamien?
Kompliment schöne Frau 👌 klare Aussage! So kenne ich dich sehr selten 👍