Suche Sprachunterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland, wer erklärt's mit Beispielen.

9 Antworten

Dialekte gab und gibt es überall. Warum reden die Leute in Köln anders als die in Hamburg? Mit Ost und West hat das nichts zu tun.

Grundsätzlich ist es schon falsch zwischen Deutsch in Westdeutschland und Deutsch in Ostdeutschland zu unterscheiden, demnach ist es falsch, wenn man von Ostdeutsch und Westdeutsch spricht. In Ost- und auch in Westdeutschland unterscheiden sich die Sprache von Bundesland zu Bundesland hinsichtlich Aussprache, Betonung, einigen Wörtern und teilweise Grammatik und auch innerhalb der Bundesländer gibt es noch von Region zu Region Unterschiede. In Ostdeutschland gibt es z. B. Sächsisch, Brandenburgerisch und auch Sächsisch ist nicht gleich Sächsisch, wenn man einen Leibziger und einen Dresdner reden hört, hört man auch wiederum Unterschiede heraus.

In Westdeutschland ist es genauso. Es gibt z. B. Bayrisch und auch Bayrisch ist nicht gleich Bayrisch. Und auch in Nordrhein-Westfalen gibt es nur einen Dialekt. Der Kölner spricht anders als der Dortmunder.

Das "richtige" Deutsch, quasi das sogenannte Hochdeutsch (der richtige Begriff ist Standarddeutsch), das in den Medien und auf der Bühne gesprochen wird, spricht man überall und nirgends. Normalerweise wird es an allen Schulen gelehrt und auch normalerweise dort gesprochen und würde normalerweise überall in Deutschland gesprochen werden, aber im Umgang haben sich die Dialekte trotzdem gehalten. 

Das Standarddeutsch hat keinen regionalen Ursprung, sondern wurde quasi als Kunstsprache entwickelt (vgl. Martin Luther und die Lautverschiebungen), ursprünglich diente es dazu, um eine einheitliche Schriftsprache zu haben, z. B. für die Bibel. Später aber übernahmen es die Regionen mehr und mehr auch als gesprochene Sprache. Allerdings blieben immer noch einige Merkmale aus den ursprünglichen regionalen Sprachen enthalten, wie z. B. im Ruhrgebiet oder Köln "dat" statt "das".


AchimX  21.06.2016, 11:18

Wer Leipzig mit B schreibt sollte an seiner Schriftsprache feilen :-)

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MrClarkKent  23.06.2016, 22:47
@AchimX

Okay Mister Rechtschreibexperte, wenn du dir schon die Mühe machst, meine Texte auf Rechtschreibfehler zu untersuchen, dann musst du auch meine anderen Fehler korrigieren. Ich nämlich nix Deutsch und muss noch mehr lernen richtig Deutsch. 

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Sowohl im Westen als auch im Gebiet der ehemaligen DDR spricht man DEUTSCH. Die alten DDR-typischen Begriffe wie "Winkeinheit" für "Fähnchen", "Brigade", "VEB", "MTS" , "FDJ", "anti-imperialistischer Schutzwall" (Mauer bzw. Grenze zum Westen) usw. haben keine Bedeutung mehr. -- Unterschiede gibt es natürlich schon aus Vor-DDR-Zeiten durch Dialektfärbung. Manche im Osten sagen statt "eben" "ebend", statt "jetzt" "jetze" usw., und Sächsisch ist für Westler wirklich sehr schwer zu verstehen, weil in Sachsen viele Buchstaben/Laute anders ausgesprochen werden.


Bellezza0408  05.10.2021, 21:58

Sächsisch kann ich sehr gut verstehen, mag es aber nicht, weil es meine Ohren malträtiert. Das hat aber eher mit der Lautung dieses Dialekts zu tun - klingt für meine Ohren furchtbar.

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broesmaeli  23.01.2017, 05:40

also das mit der jahresendflügelpuppe war ein fake aus dem eulenspiegel. kein mensch hat das gesagt und noch heute glauben alle den scheiss.

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sigsauer  22.09.2012, 07:15

und muttije, gibts doch gar nicht.

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Claud18  21.08.2011, 09:57

Wenn schon, dann "Winkelemente". Da ließen sich ein paar linientreue Produktionsleiter im vorauseilenden Gehorsam (denn die Sprache sollte weder an den Westen noch an Kirche und Religion erinnern) etliche Kuriositäten einfallen, wie eben Jahresendflügelpuppe, Figurenkarussell usw. Ganz besonders schön finde ich auch die "rauhfutterverzehrende Großvieheinheit" = Kuh. Es gab ja auch keine Mitarbeiter, sondern "VBE" = Vollbeschäftigteneinheiten (vielleicht auch "BD" = Bürokratendeutsch - das wäre mein Vorschlag zur Sache gewesen). Im Westen ließ man sich dafür anderen Blödsinn einfallen, z. B. zahlreiche Anglizismen, für die sich der gelernte DDR-Bürger erst mal ein Wörterbuch kaufen musste.

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Bellezza0408  05.10.2021, 21:59
@Claud18

Ja, Englisch ist - nicht selten - des "gelernten DDR-Bürgers" Sache nicht. ;-)

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Deine Frage ist schon ein paar Tage her, aber vielleicht immer noch wichtig:

Wenn sich ein Staat teilt, nehmen beide Hälften natürlich unterschiedliche Wege in der Entwicklung einer lebenden Sprache. So ist das ja auch in Österreich und der Schweiz.

Ein neue Sprache ist deshalb nicht entstanden, die meisten Abweichungen sind im kulinarischen Bereich zu finden. So sollte man sich im Osten erkundigen, was ein Jägerschnitzel ist. Wer die leckere Schweineschnitte mit Pilzsauce erwartet, ist sonst vielleicht enttäuscht, wenn ihm panierte Jagdwurst mit Ketschup serviert wird.

Unbedenklich dagegen, wenn man einen Broiler bestellt, das ist das gute alte Grillhähnchen. Grilletta ist eine Ost-Variante des Hamburgers, und wer eine Ketwurst bestellt, ist schon recht nah am Hot Dog.