Spaten Metallteil abgebrochen. Materialfehler?
Da bei uns die Buchsbäume raus müssen wegen Befall griff ich heute zum Spaten, um einerseits Geld zu sparen und andererseits, weil ich mal wieder ein Workout brauchte.
Also in weiser Voraussicht den guten Spaten mit einem extralangen Metallschaft genommen. Man hat über dem Spatenblatt selbst eine daraus geschmiedete Hülse, die den Stiel 15 cm lang aufnimmt. Alles aus einem Stück Edelstahl.
Eigentlich ein solides Gerät, welches man sogar mit dem Holzhammer als sehr breite Axt für Wurzeln missbrauchen konnte. Das hätte höchstens dem Stiel geschadet. Immer oben auf den Griff drauf.
Und bei allen 5 großen Büschen hatte er zuverlässig gearbeitet.
Beim letzten etwas größeren dachte er sich aber solidarisch mit der abgebrochenen Grabegabel zu paktieren und brach genau am Blatt ab.
Nun steckt also das Blatt komplett in der Erde, ich habe die Resthülse und Stiel in der Hand. Wäre die Stelle nicht so ungünstig, würde ich es für die Kinder stecken lassen. Ein Metallsuchgerät wäre schnell besorgt und eine Geschichte mit Goldgräbern fiele mir auch noch ein.
Aber zu dem Spaten: Kann es ein das ein lange unbemerkter Materialfehler Schuld am Versagen gewesen ist oder ist das bei einer Extrembelastung wie Wurzeln aushebeln normal?
War ja kein Billigteil.
5 Antworten
Jedes Werkzeug hat seine Belastungsgrenze, diese wurde eben überschritten.
Ich habe auch schon etliche geschmiedeten Grabgabeln verbogen, mit Gewalt bringt man alles fertig, bei trockenem Erdreich und mit Bärenkräften geht ziemlich jedes Werkzeug zu Bruch.
Manchmal ist es besser, wenn das Erdreich feuchter ist, es geht dann eben leichter.
so wie Du Dein "workout" beschreibst ("missbrauchen", "abgebrochenen Grabegabel") hättest Du lieber eine Wiedehopfhaue* oder sonst ein für solche Arbeiten geeignetes Gerät nehmen sollen - der Spaten war IMHO dafür nicht geeignet und ist deshalb schlicht wegen Überbeanspruchung kaputt gegangen...
* sowas da: https://www.nationalpark-harz.de/__thumbs__/10446_13_Bergwaldprojekt_Wiedehopfhaue_Bergwaldprojekt_e.V..jpg
Ohne den Spaen gesehen zu haben oder wenigsten das Material zu kennen fällt die Antwort schwer. Ferner könnte Rost auch verantwortlich sein.
Ich bin gelernter Stahlhändler. Natürlich gibt es Materialfehler und können auch nicht ganz ausgeschlossen werden, dennoch vermute ich nur eine Überbeanspruchung.
Gerade bei Gusseisen Spaten - um den es sich vermutlich handelt - ist der Bruch des Blattes durchaus denkbar. Während hingegen verbiegen nicht möglich ist. Der Stahl ist so gefertigt, dass er sich eben nicht verbiegt wie es bei einem Blechspaten der Fall ist sondern bricht.
Wenn es ein neuer Spaten ist kannst du versuchen ihn um Händler zu bringen aber ich denke es ist deine Schuld. Hab auch schon beim Büsche und Bäume ausgraben Spaten ruiniert.
Als gelernter Stahlhändler solltest Du wissen dass "Gusseisen"; also Gusseisen mit globularem Graphit, als Spatenwerkstoff nicht in Frage kommt, weil viel zu spröde. Das Batt des Spatens ist typischerweise aus C60 Stahl oder aus nichtrostendem Edelstahl so wie im vorliegenden Fall.
Meine Werkstoffkunde ist viel zu lange her;)
Je nach Zusammensetzung des Edelstahl ist auch dort brechen vor biegen. eskommen aber durch unterschiedliche -edelstahl Zusammensetzungen zum Einsatz für Spaten.
Selbst wenn es biegbar ist, kann es dennoch zum Bruch kommen, insbesondere wenn man diese schon mehrfach gebogen hat.
Ich war schon manches Mal versucht einen Edelstshlspaten zu kaufen aber mir fiel immer der dünne Übergang vom Schaft zum Blatt auf. Wenn man damit schwer hebelt kann das einfach nicht halten
Ein Spatenblatt aus Gußeisen kann ich mir auch nicht vorstellen. Da ist ja ein Bruch vorprogrammiert. Sind Spaten nicht grundsätzlich geschmiedet?
Es ist einer aus Edelstahl, wie oben geschrieben.
Ist eh schon was älter.
du hast ihn überbeansprucht
hatte der verstärkte kanten, so im 90 grad winkel, wie bei t-trägern?
ohne verstärkte kanten verbiege ich den schon bei festem erdreich
Der hatte oben so Stellen zum Drauftreten, sonst war der flach.
ja, ist normal, dass die brechen oder verbiegen
die sind stabil in schnittrichtung, aber nicht im winkel dazu
Dann wird demnächst beim gut aufgestellten Händler was besseres besorgt, denn es kommen demnächst noch mehr Pflanzaktionen auf uns zu.
Umgraben und so noch nicht einbezogen.
Das wundert mich deswegen nicht weil alle Spaten aus nichtrostendem Edelstahl die ich bisher gesehen habe hatten einen viel zu dünnen Übergang vom Blatt zum Schaft. Das muss irgendwann brechen. Zudem ist der nichtrostende Stahl weniger fest als der rostende normale Spaten-Stahl.
Nach meiner Erfahrung sind IDEAL Spaten aus normalem rostendem Stahl die Eizigen die auf Dauer halten.
Hallo, würdest Du wohlwollend erwägen mir den Stern für die „hilfreichste Antwort“ zu geben? Das wäre super nett, danke!
Wie kann man denn den Rost am Besten verhinden/bremsen?
Die Mittelalter-Darsteller nehmen für ihre blanken Rüstungen und Schwerter einfaches Olivenöl, ich hab extra mal nachgefragt. Scheint zu funktionieren.
Ich selbst nehme für blanke Metallteile KFZ-Hohlraumversiegelungswachs, wegen der Langzeitwirkung, denn im Winter wird ein Spaten ja lange nicht benutzt:
Muss nix Teures sein, gibts immer mal vom Discounter (Norma).
Ahhh! Ok, Norma ham wir net hier, aber der Karosserieklopfer wird sowas wohl haben.
Autowachs oder Öl tuts notfalls auch, es geht ja nur darum die Feuchtigkeit fern zu halten. Hohlraumversiegelung ist halt praktischer weil das Zeug trocknet und fest wird, also keinen Dreck anzieht wie z.B. Öl.
HMMM. Also zu kaufen lohnt sich son Ding sicher. Auch im Nachhinein.
Wenn mal wieder was zu tun ist, hat man es da.