Soziale Ungerechtigkeit durch Home-Office-Entwicklung?
Immer mehr Arbeitnehmer gehen ins Home-Office über und machen sich dementsprechend auch ein schönes Leben. Ich bin gelernter Lagerist und arbeite auch während der Pandemie in Präsenzform und da ging mir mal so durch den Kopf, dass doch eigentlich diese Home-Präsenz-Entwicklung auch die soziale Ungerechtigkeit wachsen lässt.
Die Leute mit den gesellschaftlich besseren Berufen, können von zuhause aus arbeiten und verdienen mehr, als die, die sich 8 Stunden im Betrieb beschäftigen.
Das darf so eigentlich gar nicht sein!
Denkt ihr, das wird in den nächsten Jahren sich noch verstärken mit dem Home-Office oder kommt die Zeit wieder, wie vor Corona, wo man in Präsenzform gearbeitet hat.
Ich persönlich bin kein Fan dieser Entwicklung, da ich es einfach benachteiligend finde und somit die soziale Schere noch weiter auseinander gehen lässt.
Was denkt ihr? Wie wird das die nächsten Jahre (so 2023, 24, 25) aussehen?
3 Antworten
Ist es eigentlich wirklich relevant ob die Person 8 Stunden im Büro am Schreibtisch sitzt oder im Wohnzimmer am Schreibtisch?
Die Gehaltsunterschiede waren schon immer da, das ist nichts Neues. Es gibt nun mal gesellschaftliche Unterschiede in Bezug auf Branchenbezahlung usw. Und partiell finde ich diesen Gehaltsunterschied und die eventuell (!) daraus resultierenden Möglichkeiten fürs Homeoffice auch nicht unfair. (Bei einigen Bereichen wie Pflege sehe ich das anders (chronische Unterbezahlung) und nix gegen deinen Beruf, aber Lagerist ist halt doch ein Beruf wo man leicht austauschbar ist)
Grundsätzlich darf man davon ausgehen, dass aber mehr und mehr vom Home Office Gebrauch gemacht wird. Es gibt aber auch gesellschaftlich höher gestellte Berufe, wo Home Office nie möglich sein wird (z.B. Arzt im Krankenhaus) und es gibt auch gesellschaftlich weniger hoch gestellte Berufe, in denen Homeoffice geht (sagen wir mal als einfache Bürofachkraft, wo man jetzt auch keine 50.000 € im Jahr macht)
Von ein paar Freunden auf die Gesellschaft zu schließen ist sehr weit hergeholt. Arbeiten im Homeoffice ist auch nicht das "pure Glück", die meisten arbeiten - nachgewiesen - noch viel mehr Stunden um nicht vom Chef als Faulenzer angesehen zu werden.
Die psychischen Probleme hängen damit zusammen, dass auch ansonsten Kontakte eingeschränkt wurden. Die wenigsten Unternehmen werden 24/7 Homeoffice verlangen, sondern die Möglichkeit bieten oder halt einen gesunden Mix. Und du widersprichst dich aber auch : Sprichst von sozialer Ungerechtigkeit, merkst aber auch gleich an dass es wohl Einigen bei dir im Homeoffice echt schei**e zu gehen scheint. Das geht bissl am Thema vorbei und klingt eher nach Ungerechtigkeit gegenüber denjenigen IM Homeoffice und nicht andersherum
Trotzdem verdienen die immer noch mehr als ich, trotz der Probleme und ich glaube, bei guter Bezahlung können einem die Probleme ja eigentlich egal sein...
Homeoffice ein schönes Leben ? Da hast Du wirklich keine Ahnung, wie stressig das werden kann und man z.Tl. sein Zuhause zu hassen beginnt. Du musst auch im Home-Office Vorgaben erfüllen, das wird umso schwerer, wenn Du ständig abgelenkt wirst. Arbeitsplatzneid ist schon lange bekannt und die von Dir beschriebenen Verhältnisse existieren schon Jahrhunderte. Die besser dotierten Jobs sind halt vom Bildungsniveau abhängig. Dein Job ist nunmal kein exklusiver.
Ja meine Güte, aber man kann sich sein Niveau doch auch nicht aussuchen. Man wird hineingeboren, meine Eltern sind selber nur einfache Arbeiter und das liegt einfach in den Genen von jemandem, welchem Niveau er angehört. Also diese Aussage würde ich aber nochmal überdenken. Es kommt nicht jeder als Akademiker zur Welt...
Es liegt keineswegs in den Genen, welches Niveau ein Mensch erreicht, sondern auf Chancen und auch das Quäntchen Glück. Ich komme selbst aus einem Arbeiterhaushalt, meine 3 Kinder sind Akademiker geworden und deren Jobs sind auch kein Zuckerschlecken. Deine Aussage ist eher eine Indoktrination, um Dich mit Deinem Niveau abzufinden.
Wenn du nicht im Homeoffice arbeiten kannst, dann sollen es die anderen eben auch nicht dürfen.
Das ist Neid in Reinstform.
Ich sag dir wie es weitergeht: viele Firmen haben gemerkt, dass es trotz Homeoffice gut funktioniert.
Außerdem sparen sie Mieten, Heizkissen, etc.
Das Homeoffice ist gekommen um zu bleiben.
Ja, dann wird sich das aber auch bei uns Arbeitern in der diesjährigen Bundestagswahl bemerkbar machen. Es ist ein großer Unterschied, ob sich jemand abrackert oder jemand den ganzen Tag nur Buchstaben in die Tastatur haut... Schon mal daran gedacht?
So einfach ist das heutzutage aber leider nicht mehr... Wir haben hier nicht mehr 1990, wo die Arbeitswelt noch etwas anders strukturiert war, als heute. Heute zählt doch nur noch das äußere und nicht mehr die inneren Werte. Tut mir leid, aber wenn das wirklich Realität hier werden soll die nächsten Jahre in Deutschland, dann sehe ich aber noch schwarz hier für unsere Zukunft...
Warum denn wohl? Keiner möchte sich hier mehr die Finger schmutzig machen! Mittlerweile gehen ja auch schon 18-jährige ins Home-Office, wo ich mir an den Kopf fassen könnte bei sowas. Wie wollen die denn lernen, was richtige Arbeit bedeutet, wenn denen es schon in die Wiege gelegt wird? Fürchterlich!
Diese Home-Office-Entwicklung wirkt sich aber auch auf die Persönlichkeit von jedem einzelnen aus. Ich habe Freunde, die im Home-Office arbeiten und vorher (so 2019) kamen wir noch gut miteinander klar. Mittlerweile sind die durch das H.-O. total abgehoben und arrogant geworden, da sie jetzt meinen, sie wären was besseres, dadurch, dass sie im Gegensatz zu mir das Haus nicht mehr verlassen müssten zum Arbeiten. Andere wiederrum beklagen sich über psychische Probleme und Einsamkeit, da sie nicht mehr unter Gesellschaft sind und sich manchmal echt wertlos vorkommen. Es mag vielleicht eine Innovation der Zukunft sein, aber gesundheitlich unbedenklich ist das ganze auch nicht...