Sollten Jugendliche unter 15 Jahren ohne Einverständnis der Eltern eine Psychotherapie machen können?

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Es kommt drauf an, ich selbst bin psychisch erkrankt und ich bin seit insgesamt fünf Jahren in Therapie. Aktuell aber nicht mehr, sondern auf der Suche. Ich hatte meine erste Therapie mit 8Jahren -12 (Langzeittherapie) und dann mit 15-16/17. Ich kann dazu nur sagen, dass ich schon seit langer Zeit Krankheiten habe, aber z.b. habe ich mich auch nie mit meinen Eltern sonderlich gut verstanden, weshalb ich mit 17 Jahren schon alleine wohne. Meine Eltern haben mich damals zum Seelenklemptner geschickt, weil sie meinten ich hätte einen Dachschaden. Und ich kenne nicht einen Teenager, der sich nicht traut oder der gleichen oder der nicht ernst genommen wird von den Eltern. Man kann ja auch vieles durch überreden oder alleine aus der Kraft schaffen und anrufen. Ich finde nicht, dass Therapie für Kinder ganz alleine früher zugänglich sein sollte, weil das Maß die Eltern bzw. der Therapeut entscheiden muss. Sonst rennt ja jeder zum Therapeuten.

Ich bin aber froh, dass meine Mutter damals eigenständig so gut gehandelt hat, weil ich so damit besser umgehen konnte.

PS: Ich habe meiner Mutter nie vertraut, ich bin auch oft als ich klein war von Zuhause abgehauen und wurde dann per Polizei gesucht, aber meine Mutter wusste trotzdem über alles Bescheid ohne ihr jemals was von meinen Problemen und Krankheiten erzählt haben zu müssen. Und soviel dazu mit vertrauen, die Eltern kriegen schon einiges mit und können und sollten einfach als Kind mitentscheiden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Gerade für so junge Kinder dürfte es leider nur schwierig sein so etwas wie Psychotherapietermine vor den Eltern zu verheimlichen. Ich finde Schulen sollten dahingehend etwas anbieten, das würde es Kindern wohl am leichtesten machen an Hilfe zu kommen.

Faidaja6754546  29.05.2022, 16:47

Ja ein Schulpsychologin wäre soooo cool.

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Manche Eltern tragen immer noch das Vorurteil in sich, dass ihre Kinder durch eine Psychotherapie stigmatisiert werden könnten. So verpassen Jugendliche oft den günstigen Moment zum Therapieeinstieg.

Mango822  28.09.2021, 20:02

Ist ja auch so.

Die letzten 5 Jahre muss man bei Verbeamtung nachweisen. Mindestens.

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marloweyaa  11.11.2021, 18:12
@Mango822

Und das soll Grund genug sein keine Therapie zu machen? Ich bin lieber eingeschränkt in der Arbeitswahl als hochgradig depressiv.

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Ich bin dafür, ja. Eigentlich.

Uneigentlich aber ist in dem Alter eine Therapie oft zwecklos, weil die Kinder ja nicht selbständig sind und sich daher nur sehr schlecht unabhängig von den Eltern machen können.

Oftmals ist eine konkrete HIlfestellung für die Kinder sinnvoller als eine Therapie/Nabelschau.

Und eine Familientherapie/-beratung ist meist hilfreicher als eine Einzeltherapie.

Eine Einzeltherapie ist dann am hilfreichsten, wenn das betreffende Kind aus dem Elternhaus bereits raus ist.

Mango822  28.09.2021, 20:06

Familienberatung, in der das Kind das Schuldige ist, weil es Symptomträger ist. Nein danke.

Es gibt schon Familienhilfe vom Jugendamt, das ist das Gleiche.

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Ja sollten sie. Jedem sollte Hilfe zustehen...