Sollte nach deiner Meinung Kinder alles bekommen was Sie wollen oder eher nicht?

20 Antworten

Auf keinen Fall. Man muss klar unterscheiden: Grundbedürfnisse ( warmes, trockenes Zuhause, ungestörter Schlaf, genug und vernünftiges Esen und Trinken, Liebe und Zuneigung) auf jeden Fall.

Aber Toilettengang könne auch kleinere Kinder aufhalten ( ab ca. 4 Jahre, aber manchmal auch später), Essen und trinken kann auch ne halbe Stunde warten. Was wann gespielt wird, was und wieviel wovon gegessen wird, welches Fernsehprogramm und wie lange welches Computerspiel etc. bestimmen die Eltern. Je älter das Kind wird, desto mehr wird es gefragt und an den Entscheidungen beteiligt. Ab 12 kann es schon meist vernünftig mitdiskutieren. Auch bis 18 haben die Eltern noch viel mitzuentscheiden, auch wenn die Kinder das nicht wollen. Beispiel Mädchen 16 Jahre alt mit Hotpants, Bauchfrei, Ausschnitt mit Sicht auf Brustwarzen oder Jungs mit Hosen im Knie gehen einfach nicht, wenn das Kind nicht sich für 10 Jahre in der Art wie es gesehen wird festlegen will.

Und besoffen in die Ecke kotzen muss jeder Jugendliche einmal, aber Eltern sollen und müssen schimpfen. Und wenn ein Absturz droht, dann bitte in freundlicher Umgebung ( bei einer Party von Freunden, nicht im Club in der übernächsten Großstadt).

auch mit 18 macht man viele Fehler, die man später bitter bereut. Und die Elter wollen und sollen so etwas minimieren.

Wenn man Kindern alles gibt was sie wollen, und alles durchgehen lässt was sie wollen, so werden sie zügellos. Sie merken, ich kann tun und lassen was ich will, ich bekomme ja doch alles. Damit hören sie nicht mehr auf ihre Eltern, kennen weder Grenzen noch Regeln und wenn sie auf eine Grenze oder Regel treffen können sie das nicht verstehen, sie werden austicken und versuchen ihren Willen zu bekommen.

Auf meiner Arbeitsstelle in einer Kita hatte ich schonmal so ein Kind. Die Mutter hat dem Kind immer alles gekauft. Sie hat das Kind auch mit materiellen Dingen bestochen, damit es das macht was sie wollte. Sie wusste sich halt nicht anders zu helfen.
Das Kind wurde von der Kita abgeholt. Sobald er die Mutter sah verschwand er ganz oben auf der Rutsche. Die Mutter kam da nicht hin, er wollte halt nicht weg. Sie lockte mit Mickey heften, Ü-Eier und neues Spielzeug. Er kam nicht, musste von einer Kollegin runter geholt werden und der Mutter übergeben werden. Sie gingen bis zum Eingang, da lies sie ihn los und sagte, du wartest hier, ich gehe rein und hole deinen Rucksack. Sie ging, er flitzte davon auf einen Baum hoch. Sie hinterher, lockte wieder mit den Sachen, er kam nicht. Der Hausmeister hat ihn dann mit der Leiter runtergeholt. Sie gingen vom Grundstück, er riss sich an der nächsten Kreuzung von der Hand der Mutter, kletterte über den hinteren Kita Zaun, wieder auf einen Kletterbaum hoch. Gleiches Spielchen von vorne, zum Glück war der Hausmeister noch da. Nach 3 Versuchen hat sie es dann endlich geschafft, das Kind nach Hause zu bringen. Am nächsten Morgen stand er freudestrahlend in der Gruppe, schwenkte sein neues Mickey Heft in die Luft, zeigte stolz seinen neuen großen Plastebagger und hat für alle Kinder Schokolade mitgebracht.

Nach ein paar Tagen gabs dann am Nachmittag zum Vesper Berliner Pfannenkuchen. Für jedes Kind gab es eins. Ein Kind wollte nichts essen und er wollte es unbedingt. Da er seinen eigenen aber noch nicht ganz aufgegessen hatte sagte ich dann, er soll seinen essen und austrinken und dann bekommt er den noch. Er meinte den "Scheiß" kann ich selber trinken, der Tee schmeckt nicht. Daraufhin gabs dann von mir auch ein Nein und wegen dem Wort "Scheiß" gabs dann von mir eine weitere Sanktion, das er nicht mit ins Bällebad darf sondern bei der anderen Gruppe bleiben sollte. Hab ihm dann noch erklären wollen warum man solche Wörter nicht sagt und wie man sich gegenüber anderen richtig verhalten muss. Aber soweit kam ich nicht. Er akzeptierte die Grenzen nicht und tickte aus. Die Teller und Tassen flogen durch den Raum. Er warf Besteck und alles was ihm in die Quere kam. Da noch andere Kinder im Raum waren musste ich diese erstmal vor ihm in Sicherheit bringen. Ich brachte sie in die Nachbargruppe und kehrte dann zu meinem Gruppenraum zurück. In den 2 Minuten hatte er die Bauklotzkiste und die Autokiste im Raum ausgekippt und nutzte diese als Wurfgeschosse. Ich versuchte mehrfach an ihn ran zu kommen aber da war nichts zu machen. Eine Kollegin rief erst nen Krankenwagen und dann die Mutter an. Der Krankenwagen war zuerst da. Bis er da war hatte er mit Stühlen die Fensterscheiben eingeschmissen, und die an der Gruppenraumtür das Glas war auf schon kaputt.
Die Männer vom Rettungswagen versuchten auch erst so an ihn ran zu kommen holten sich dann einen Gesichtsschutz und dann erst konnten sie rein um ihn ruhig zu stellen.

Ich habe von diesem Tag eine Narbe behalten, die ich mir durch Glas zuzog hatte ein blaues Auge weil ich vom Auto getroffen wurde und sonstige Schrammen und blaue Flecken. Der Gruppenraum hatte einen Schaden von ca 6000 Euro. Ich wurde 2 Wochen krank geschrieben, er 2 Wochen beurlaubt. Danach gings normal weiter als wäre nichts passiert.
Als die Mutter in der Kita erschien an jenem Tag, war die erste Frage, ob sie durch das Verhalten ihres Sohnes finanzielle Repressalien zu erwarten hätte. Keine Frage danach wie es ihrem Kind geht, keine Frage danach ob er ein anderes Kind verletzt hatte und das ich am Bluten war und im Gesicht sehr lädiert aussah übersah sie auch.

Wer also meint seinem Kind jeden Wunsch von den Augen ablesen und erfüllen zu müssen und Grenzen und Regeln außer acht lässt, der muss sich nicht wundern wenn sowas dabei raus kommt.

Redekunst  13.12.2020, 02:09

Nette Geschichte, aber das Kindergarten Kind das mit Stühlen Fenster einschmeißt möchte ich mal kennenlernen. Zudem sollte es eine ausgebildete Erzieherin oder ein Erzieher es schaffen, diese eigentliche Alltagsituation ohne Hilfe von außen zu meistern

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nein, solche Kinder sind dann an dieses Verhalten gewöhnt und irgendeinmal müssen sie verstehen, dass es im "echten" Leben eben nicht so abläuft: Sie können nicht mehr immer das haben, was sie wollen.

und 2. finde ich es nicht gut, wenn Kinder alles bekommen, was sie wollen. Die meisten schreien dann während dem ganzen Einkauf wegen einem Lollipop herum, bis die Eltern es kaufen. Super Erziehung

Nein, es muss diesbezüglich Regeln geben, sonst tanzen einem die Kinder auf der Nase rum. Man verzieht die Kinder dadurch nämlich, wenn sie alles bekommen, was sie wollen. Das wirkt sich dann nämlich auch aufs Erwachsen werden aus und mit solchen Menschen dann im Arbeitsalltag umgehen zu müssen, wäre echt anstrengend. Erziehung sollte nie zu streng, aber auch nie zu locker/zu lasch sein.

Man sollte keine Kinder bekommen und wenn, dann sollten sie nicht verwöhnt werden.

Sie sollten nicht im Materialismus erzogen werden, sondern die Menschlichkeit an den Tag legen können. Sie sollten gegen die Strömung des Mainstreams ankämpfen lernen und sich nicht lernen zu verstellen. Sie sollten gelernt bekommen, Antipathie auszuhalten und Ablehnung wegzustecken. Sie sollten außerdem lernen, sich nicht allzuviel aus den Menschen zu machen. Ein großes Thema ist auch Frustrationstoleranz.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
JanRuRhe  12.12.2020, 16:44

Der erste Halbsatz ist in meinen Augen falsch, der Rest gut.

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