Sollte man Menschen einfach nicht zu nah an sich ranlassen (auch beziehungstechnisch nicht) und wenn ja wie soll das überhaupt gehen?

2 Antworten

Ja, Vertrauen ist wichtig, da würde ich dir zustimmen, aber es braucht vor allem auch Vertrauenswürdigkeit, damit eine Beziehung gelingt.

Wenn du deiner Partnerin ungefiltert alles von dir preisgibst, machst du dich von ihr abhängig; es entsteht der Eindruck, dass du, wie das Kleinkind seiner Mutter, alles mitteilen musst, was es gerade erlebt. Also, eine Art Mangel an Selbstkontrolle und Selbständigkeit.

Gib deiner Partnerin das Gefühl der Geborgenheit, nach dem Motto: Bei mir kann dir nichts passieren. Hier bist du gut aufgehoben. Aber dafür musst du zunächst mal in der Lage sein, dir selbst das Gefühl zu geben. Wie heisst es so schön: Man muss gut allein sein können, um auch gut in Gesellschaft leben zu können.

Alles Gute; das wird schon. :)

In jungen Jahren sah ich mal irgendwo den Spruch an der Wand hängen:

“Es ist weniger schlimm, ab und an enttäuscht zu werden, als niemandem mehr zu vertrauen“. Hab ich mir gemerkt, und bin damit im Leben immer gut zurecht gekommen. Wenn man fällt, steht man wieder auf. Kein Kind wurde sagen: „Ach, das mit dem Laufen, das lassen wir lieber, man könnte ja wieder fallen und sich weh tun“… Ja, man fällt immer wieder, und ja, es tut oft weh, und ja, Mann dauert es einen Weile, bis der Schmerz vergeht. Aber es lohnt schnökre wieder ein neuer Versuch. Etwas vorsichtiger, man lernt ja aus den Erfahrungen.
Man kann ja auch niemandem so einfach sein ganzes Innenleben zumuten. Vertrauen muß wachsen , und man muß auch immer behutsam mit der andern Seele umgehen. Ein Partner ist ja nicht dein Therapeut. Man muß immer aufpassen.
Bei unserer Hochzeit sagte der Pfarrer, man solle den Partner nicht als „Kleiderständer“ mißbrauchen , wo man alles drauf hängt, was einen grade stört, bis er darunter das Gleichgewicht verliert. Sag dem andern nur so viel, wie er auch (er)tragen kann.
Auch darf man Liebe nicht mit Verliebtsein verwechseln. Verliebte meinen es immer ernst - solang, bis „die Schmetterlinge im Bauch“ zum erliegen gekommen sind…