Sollte man jede Meinung akzeptieren?
Ich gehe jede Frage ohne jeglich Vorurteile an und bitte beantwortet sie auch mit keinen Vorurteilen das wäre mir sehr wichtig! Nun zur Frage. ...
Wir leben ja in einem Land mit Meinungsfreiheit warum schließt man NeoNazis zb total aus aber Linksradikale nicht? Neonazis Islamisten Linksextremisten etc das sind doch alles Radikale Ideologien aber in Deutschland ist es ja nicht verboten seine Meinung zu haben deshalb akzeptiere ich persönlich jede Meinung egal wie radikal sie in irgendeine Richtung ist den ich stehe für 100% Meinungsfreiheit! Also warum werden Neonazis total ausgegrenzt aber keine Linksradikalen? oder was ist mit Islamisten? ich hoffe ihr verzehrt was ich meine :)
19 Antworten
Ich verzehre NICHT, was Du meinst, lieber Patrick,
denn ich befürchte, es ist schwer verdaulich:)
Scherz beiseite und zur Sache und zur klaren ANTWORT: NEIN!!!
Nein, nein und nochmals nein: Es gibt "Meinungen" die sind so menschenfeindlich, so menschenverachtend, dass man sie nicht akzeptieren DARF!
Damit meine ich neben nationalsozialistischen - ALLE ideologischen Ansichten, die postulieren, irgendeine Ideologie, irgendein Glaube, irgendeine Idee sei besser und wichtiger als die MENSCHLICHKEIT und damit die Menschen!
Warum? Weil dies bedeutet, dass der, der eine solche Meinung hat, im Zweifelsfalle im wahren Wortsinne über Leichen gehen wird:
Als Hitler "MEIN KAMPF" schrieb, hat er nur seine Meinung geäußert - oder nicht??? Was wurde daraus? Richtig: über 20 Millionen Leichen!
Deshalb akzeptiere ich keinesfalls: Nationalsozialistische, faschistische (inklusive islamistische), linksradikale, klerikal-fundamentalistische, rassistische, wirtschaftsliberalistische Meinungen - Weil diese ALLE im Endeffekt darauf hinauslaufen, dass Menschenleben für sie geopfert werden!
Jedem Menschen mit einem Gewissen würde ich das gleiche raten!
Oder - um nur einmal ein Beispiel zu nennen: Wie VORURTEILSFREI begegnest Du der MEINUNG, dass alle Ungläubigen getötet werden müssten???
Akzeptieren ist nicht dasselbe wie jemanden seine Meinung äußern zu lassen. Man muss bei weitem nicht jede Meinung akzeptieren, aber in einer pluralistischen Gesellschaft wie der unseren sollte jede Meinung frei äußerbar sein, auch wenn sie unpopulär ist oder dem Zeitgeist widerspricht.
Ich halte auch nichts davon, Meinungen zu kriminalisieren, aber genau das passiert m.E. im Moment in Deutschland, mit einer deutlichen Tendenz, Meinungen von rechts bis schon hin zu konservativen Meinungen als verbrecherisch zu erklären. Voltaire würde sich im Grab umdrehen.
Nimm die Debatte um die Ehe für alle. Wer gegen die Ehe für alle war, wurde als homophob bezeichnet. Das ist keine inhaltliche Auseinandersetzung mehr.
Das mag sein, allerdings ist Homophobie kein krimminelles Verhalten sondern die Definition einer unbegründete Angst vor Lesben und Schwulen.
Du hast schon den Bericht auch gelesen? Zum einen wurde ihr vorgeworfen die Homo-Ehe mit Polygamie und Inzucht gleichzusetzen, was ja auch nicht geht, da es alle Homosexuellen die die Homo-Ehe eingehen wollen kriminalisiert und zum Anderen bestreitet sie dies auch je geäußert zu haben. Ich erkenne hier keine Kriminalisierung freier Meinungsäußerung. Die Meinung dass die Homo-Ehe gleichzusetzen ist wie Polygamie oder Inzucht ist Stigmatisierung und die ist nunmal kriminell.
Unterscheiden muss man zwischen Toleranz und Akzeptanz.
Toleranz heißt nur, dass man es hinnimmt und nichts dagegen sagt oder unternimmt, dass es Meinungen gibt - das Wort Toleranz leitet sich aus dem Lateinischen ab und bedeutet dort nichts anderes als "dulden" oder "aushalten", wer es also aushält, dass andere Meinungen existieren, ist schon einmal tolerant.
Akzeptanz heißt jedoch, dass man andere Meinungen auch bis zu einem gewissen Grad annimmt - auch dieses Wort kommt aus dem Latainischen und bedeutet "annehmen". Wer akzeptiert, findet es also gut, dass Menschen diese Meinungen vertreten, auch wenn man sie nicht unbedingt selbst vertritt. Zum Beispiel kann ich akzeptieren, dass jemand den FC Bayer München gut findet, auch wenn ich selbst kein Fan bin. Ich kann auch die Bräuche anderer Religionen interessant finden und auf Einladung sogar daran teilnehmen, auch wenn ich den Glauben nicht teile.
Grundsätzlich akzeptieren muss man jedoch auf keinen Fall andere anderen Meinungen! Meine Akzeptanz hört dort auf, wo die Meinung des anderen mich persönlich oder auch andere nicht mehr akzeptieren. Wenn Angehörige einer Religion beispielsweise davon ausgeht, dass ich zur Hölle verdammt bin, wenn ich ihr nicht angehöre, wenn ein Fußballfan mir auf die Fresse hauen will, weil ich im Stadion eine andere Mannschaft als seine anfeuere, dann brauche ich das natürlich nicht akzeptieren.
Exklusiv denkende Meinungen, also Meinungen, die anderen Meinungen das Existenzrecht absprechen, haben keinen Anspruch darauf, ihrerseits akzeptiert zu werden. Und selbst meine Toleranz, also das bloße hinnehmen und dulden, dass es sie gibt, findet ein Ende, wenn ich persönlich angegriffen werde oder sehe, wenn andere angegriffen werden - nicht umsonst greift dann auch das Strafrecht: So ein Angriff muss nicht unbedingt körperlich erfolgen, auch verbal darf man nicht alles sagen, was man meint - deshalb gibt es Paragraphen, die sich mit Volksverhetzung, Beleidigung, Verleumdung und Übler Nachrede befassen.
Ja ich verzehre was du meinst :D
Meinungsfreiheit ist auch super, man muss aber nicht jede meinung akzeptieren im sinne von gutheißen, eine eigene meinung äußern zu dürfen bedeutet eben nicht, dass andere diese feedbackfrei und unkommentiert lassen müssen!
Toleranz ist nicht gleich akzeptanz, den tolerieren bedeutet aushalten, akzeptieren bedeutet gutheißen (zumindest in meiner vorstellung)!
Zudem ist in deutschland die meinungsfreiheit nur so lange gedeckt, wie sie die rechte anderer nicht beschneidet, zb Beleidigungen! Wenn jemand ein... ist, würde man seine würde herabsetzen wenn man es in der öffentlichkeit äußert, in dem fall ist es nicht mehr von der meinungsfreiheit gedeckt, dazu gehört halt auch hetze!
Interessant ist auch folgendes. Angenommen jemand leugnet den holocaust, meinungsfreiheit oder nicht? In deutschland steht es unter strafe, also keine meinungsfreiheit, aber warum? Weil jemand der den holocaust leugnet forscher und opfer verhöhnt und das ist zu recht nicht mehr von der meinungsfreiheit gedeckt!
nazis dürfen, solange sie die rechte anderer wahren (keine beleidigungen, keine hetze) auch ihre meinung frei äußern, aber das bedeutet nicht, dass jemand anders seine meinung dazu nicht frei äußern darf und dafür negatives feedback geben darf, solange er die rechte anderer wiederum wahrt, denn auch nazis haben das recht nicht beleidigt zu werden und es steht ihnen frei bei zuwiderhandlungen eine anzeige zu erstatten!
Das islamisten oder linksradikale nicht kritisiert werden und nur die armen nazis einen auf den deckel bekommen ist absolut verkehrt, genauso verkehrt wie der irrglaube, man dürfe zur meinung anderer kein feedback geben und müsste sie gutheißen! Lg
Also ich stelle immer wieder fest, dass Islamisten und Linksradikale kritisiert werden.
Gewalt sollte man nicht tolerieren, über alle anderen Meinungen kann man diskutieren.
Welche Meinungen werden denn deiner Ansicht nach kriminalisiert? Hast du da ein konkretes Beispiel?